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Direktbanken - DAB Bank: Behutsamer Ausbau des Banking

Wenn die DAB Bank AG, München, die Parole ausgibt, sich als echte Alternative zu Filialbanken zu positionieren, so klingt das nicht wirklich neu. Dieses Ziel hat mittlerweile jede Direktbank, auch wenn sie ihre Herkunft im reinen Wertpapiergeschäft hat. Bei der Unicredit-Tochter sind die Bestrebungen in dieser Hinsicht allerdings deutllich geringer.

Um mehr Cross-Selling zu ermöglichen, soll der Bereich Banking zwar mit neuen Spar-, Karten- und Kreditprodukten ausgebaut werden, um Kunden stärker als bisher die Möglichkeit zum "One-Stop-Shopping" zu geben. Am intensiven Wettbewerb um Tagesgelder oder Girokonten will man sich hingegen nicht beteiligen. Zwar soll die bislang nicht nennenswerte Zahl der Girokonten ausgebaut werden. Doch geht es dabei eher darum, die Durchdringung der bestehenden Kundschaft zu verbessern, als um die Neukundengewinnung. TV-Werbung fürs Girokonto wird es von der DAB-Bank daher nicht geben.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten soll auch weiterhin die Erhöhung der Trades stehen. In diesem Bereich will man wieder "Branchenprimus" und "Impulsgeber für die Branche" werden, beispielsweise durch neue Orderfunktionalitäten, innovative Tradinginstrumente oder Erweiterung des SFD-Angebots.

Die wichtigste Herausforderung sieht Vorstand Markus Gunter aber in der Überwindung der Grenze zwischen dem Privatkundengeschäft und dem B2B-Geschäft mit Vermögensverwaltern. Bislang 6 000 Kunden mit Beratungswunsch werden seit zwei Jahren telefonisch durch ein Private-Banking-Team beraten. Die sogenannten "Delegators" will man dagegen verstärkt an die Vermögensverwalter weiterleiten. Durch diese Kombination sei man schon heute "in der Lage, Private Banking für jedermann in Deutschland" bieten zu können. Experimente mit einem mobilen Vertrieb gibt es nicht. sb

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