Eigentlich sollte die Finanzkrise gelehrt haben, dass "groß und bedeutend" nicht unbedingt ein Qualitätskriterium ist - war es doch gerade hierzulande eben die viel geschmähte Kleinteiligkeit des Kreditgewerbes, die für Stabilität gesorgt hat. An den jüngsten Meldungen zur Frage der Boni wird freilich einmal mehr deutlich, dass solche Lehren schnell vergessen sind. Insofern muss es nicht verwundern, dass für den neuen Namen, den die Citibank ab Februar 2010 tragen wird, die Anmutung "groß und bedeutend" ein wichtiges Entscheidungskriterium wurde.
Semantische Bedeutung haben soll der Name "Targobank", der sich im Test unter anderem gegen Trevit-, Previo- und Xedio-Bank durchsetzte, ausdrücklich nicht. Es ist ein reiner Kunstname, unter dem sich Probanden eine einfache, schnelle und attraktive Bank vorstellen. Je 30 Prozent der Befragten nannten als Hauptvorteil des Namens, dass er leicht zu merken sowie kurz und leicht aussprechbar ist. Nur zehn beziehungsweise drei Prozent fanden ihn dagegen sympathisch beziehungsweise vertrauenerweckend.
Mit der Wahl des Kunstnamens hofft man, markenrechtliche Auseinandersetzungen weltweit zu vermeiden, weil allzu viele Realnamen bereits geschützt sind. Zumindest beim neuen Logo scheint dies nicht ohne weiteres zu gelingen: Das Rot, in dem in der Wort-Bild-Marke sowohl das Wort Bank als auch der Kopf des stilisierten Strichmännchens erscheinen, hat zumindest die skeptische Aufmerksamkeit der Sparkassenorganisation geweckt, obwohl es sich nicht um das von den Sparkassen verwendete HKS 13 handelt.
Ob hier ein Rechtsstreit droht, ob die Düsseldorfer freiwillig den Farbton ändern, wie es die Deutsche Bank bei ihrer Tochter Norisbank tat, und ob der DSGV überhaupt ernsthaft intervenieren will, ist einstweilen noch völlig offen. Bisher kommt das Logo, so wie es vorgestellt wurde, in den Tests jedenfalls recht gut an. 43 Prozent der Probanden gefiel es außerordentlich oder sehr gut, 35 Prozent gut, 13 Prozent blieben skeptisch, neun Prozent ablehnend. Red.