Blickpunkte

Öffentlichkeitsarbeit - Zweierlei Dementi

Gleich zweimal sah sich die Sparkassenorganisation im Vorfeld des Deutschen Sparkassentags zu Dementis genötigt. Die Berichterstattung der Wirtschaftswoche in ihrer Ausgabe vom 22. April, "dass in Zukunft viele Sparkassen ums Überleben werden kämpfen müssen", forderte prompt eine Reaktion des DSGV heraus. Und der Verband der öffentlichen Versicherer sowie die Sparkassenverbände in Bayern und Rheinland-Pfalz dementierten Berichte über einen potenziellen Ausstieg der Sparkassenorganisation aus dem Lebensversicherungsgeschäft.

Beide Dementis sind sicher von unterschiedlicher Qualität. Ob es unbedingt sinnvoll ist, gegen die Wirtschaftswoche anzuschreiben, darüber mag man geteilter Meinung sein. Dass das Geschäft für die Sparkassen nicht einfacher wird, ist unbestritten. Insofern wäre es möglicherweise klüger gewesen, den Bericht unkommentiert zu lassen anstatt mit dem offiziellen Widerspruch den Eindruck zu erwecken, dass hier ein getroffener Hund belle.

Im Fall eines potenziellen Rückzugs aus dem Lebensversicherungsgeschäft der Versicherungskammer Bayern ist die Situation sicher ein bisschen anders gelagert. Hier geht es um eine strategische Entscheidung, die natürlich richtig gestellt werden muss. Denn an dieser Stelle kann eine Falschmeldung hohe Wellen schlagen: Sollte sich die Einschätzung verbreiten, dass sich die Sparkassenorganisation oder auch nur Teile derselben aus dem Lebensversicherungsgeschäft verabschieden beziehungsweise einen verbundeigenen Lebensversicherer verkaufen, dann bliebe dies gewiss nicht ohne Auswirkungen auf das Vertrauen der privaten Kunden in die Lebens- beziehungsweise Rentenversicherung als Instrument der Altersvorsorge. Und das wäre fatal - nicht nur im Hinblick auf das Provisionsergebnis vieler Sparkassen, sondern ganz wesentlich auch für die private Altersvorsorge in Deutschland, für die Versicherungen nach wie vor eine ganz wesentliche Rolle spielen. Das Bekenntnis zu dem Geschäftsmodell ist deshalb nicht zu vernachlässigen. Red.

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