Blickpunkte

Verbundstrategie - Spardas rücken näher an GAD

Immer besser hat sich die Gruppe der Sparda-Banken in den letzten Jahren in die genossenschaftliche Finanzgruppe integriert. Vorbei sind die Zeiten, in denen man regelmäßig über Ungleichbehandlung klagte, Auseinandersetzungen mit den örtlichen VR-Banken, mit denen die Spardas um die privaten Kunden konkurrieren, haben an Schärfe verloren. Der Verband der Sparda-Banken bezeichnet die Gruppe inzwischen als sehr gut im BVR vertreten - was sicher auch mit dem mittlerweile beachtlichen Gewicht innerhalb der Genossenschaftsorganisation zu tun hat.

Einzig in der Technik ist den Spardas ihre Sonderrolle bisher wichtig - so wichtig jedenfalls, dass man vor einigen Jahren die PSD-Banken als Kunden der Sparda Datenverarbeitung (SDV) zwar vielleicht nicht geradezu hinauskomplimentierte, aber doch auch nicht wirklich traurig über ihren Wechsel zu GAD war. Doch nun wird offenbar auch in der Technik ein neues Kapitel aufgeschlagen: Im Juli haben die Sparda Datenverarbeitung GmbH, Nürnberg, und die GAD eG, Münster, "einen gegenseitigen Austausch methodischer Ansätze und technischer Komponenten" vereinbart. "Die GAD und die SDV werden gemeinsam Banken-IT-Anwendungen für eine größere Zahl von Genossenschaftsbanken verfügbar machen", so Anno Lederer, der Vorstandsvorsitzende der GAD. Getrieben wird diese Kooperation primär von den immer neuen, komplexen gesetzlichen Anforderungen. Im ersten Schritt soll deshalb die Integration des FATCA-Moduls der GAD in die Systeme der SDV Kostenvorteile bringen.

Die Erfahrung zeigt: So fangen häufig Fusionen an. Zweifellos wäre eine Spekulation über ein baldiges Aufgehen der SDV in der GAD verfrüht. Ganz abwegig scheint der Gedanke indessen auch nicht mehr. Schließlich hatte sich bei den steigenden Compliance-Anforderungen nicht zuletzt an die IT die Frage schon länger aufgedrängt, wie lange sich die Sparda-Banken noch ein eigenes Rechenzentrum leisten können und wollen. Fraglos hat die nur noch aus zwölf (wenn auch teilweise großen) Instituten bestehende Gruppe Charakteristika, die sich von den VR-Banken deutlich unterscheiden. Doch das gilt auch - und vielleicht sogar in stärkerem Maße - für die zum Teil ganz auf Direktvertrieb setzenden PSD-Banken. Und offenbar ist es der GAD gelungen, auch diese speziellen Bedürfnisse adäquat abzubilden. Zwingend notwendig ist eine separate Sparda Datenverarbeitung heute also nicht mehr. Red.

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