Rund fünf Milliarden an Versicherungsprämien entgehen der deutschen Versicherungswirtschaft aktuell im Geschäft mit Gewerbekunden. Und der Vertrieb verzichtet dadurch auf Provisionseinnahmen in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt der "Branchenkompass Versicherungen 2013" der Steria Mummert Consulting AG, Hamburg.
Der Grund: Die Beratungsabläufe in der Gewerbeversicherung seien noch nicht auf dem gleichen Niveau wie in der Beratung privater Kunden. Den Vermittlern fehlt es an Ausbildung im Bereich der Gewerbeversicherung, auch die IT-Unterstützung wird noch als verbesserungsbedürftig eingeschätzt. Im Ergebnis bleiben viele Risiken, die sich versichern ließen, unentdeckt, weil der Berater im Kundengespräch nicht danach fragt. Als Beispiel nennt die Studie das Risiko einer Betriebsunterbrechung durch sogenannte Cyber-Risiken (wie Hackerangriffe) und den dadurch bedingten Datenverlust.
Auf einen besonderen Aspekt der Versicherungen für Unternehmen verweist die Artus-Gruppe: Produkthaftpflichtpolicen und Firmen-Rechtsschutzversicherungen seien oftmals unzureichend, wenn in Fragen der Produkthaftung gegen die zuständigen Qualitätsmanager strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet werden und beispielsweise hohe Anwalts- oder Gutachterhonorare anfallen. Red.