Verglichen mit Franzosen oder Briten halten die Deutschen einen größeren Anteil ihrer Ersparnisse in Form von Bankeinlagen. Wenn man alle risikoarmen Investitionen mit niedriger Rendite wie Versicherungen und Pensionsfonds berücksichtigt, unterscheidet sich die Portfoliozusammensetzung der deutschen Haushalte heutzutage jedoch nicht wesentlich von der ihrer französischen oder britischen Pendants. Das geht aus dem „Deutschland Monitor - Finanzen der privaten Haushalte“ von Deutsche Bank Research hervor. Alles in allem halten die Haushalte in Deutschland einen größeren Anteil ihrer Ersparnisse in Form von Bankeinlagen als die Privathaushalte in anderen
Ländern. Aber ihre Portfolios sind stärker diversifiziert als allgemein angenommen wird. Sie investieren in erheblichem Umfang und zunehmend am Aktienmarkt, sowohl direkt als auch indirekt. Der jüngste Anstieg ist jedoch wahrscheinlich opportunistisch motiviert und dürfte vor allem auf das
Niedrigzinsumfeld zurückzuführen sein., In Zukunft könnten die Aktienanlagen der privaten Haushalte deshalb weiter steigen, solange die Renditedifferenz hoch bleibt. Ein ähnlicher Anstieg des Aktienbesitzes war jedoch schon um das Jahr 2000 während des Börsenbooms zu beobachten, der sich später wieder umkehrte, da sich naive Hoffnungen auf enorme Kapitalgewinne nicht erfüllten. In ähnlicher Weise dürfte die sich abzeichnende Normalisierung der Leitzinsen in Europa den jüngsten Anstieg des Aktienbesitzes wahrscheinlich ebenfalls bremsen oder sogar zu einem leichten Rückgang führen.