Regulierung

Ana Credit - Baufinanzierungen nicht vom Tisch?

Zunächst einmal ist es sicher eine gute Nachricht, dass die EZB das Europäische Kreditregister Ana Credit gegenüber ursprünglichen Überlegungen abgespeckt hat. Doch wenngleich der jetzt beschlossene Aufbau des Kreditregisters "nur" die Einbeziehung von Firmenkrediten ab einer Größenordnung von 25 000 Euro vorsieht, die Meldeschwelle für Problemkredite, die ursprünglich bei 100 Euro angedacht war, anhebt und Kredite an Privatleute ausklammert, bleibt die Belastung für die Kreditwirtschaft hoch - ohne dass ein echtes Kosten-Nutzen-Verhältnis der Datensammlung unmittelbar ersichtlich ist.

Vor allem aber ist es gut möglich, dass die Ausklammerung von Krediten gegenüber natürlichen Personen und Immobilienfinanzierungen lediglich eine Atempause für die Banken ist. Ob sie letztlich nicht doch noch einbezogen werden, ist keineswegs vom Tisch. So befürchtet der Genossenschaftsverband Bayern, dass die Meldepflicht mittelfristig doch auf private Wohnungsbaukredite ausgeweitet wird. Dann müssten Schätzungen zufolge allein in Deutschland 50 bis 60 Millionen Darlehen erfasst werden. In diesem "Zahlenfriedhof" werde "jedes Maß an Verhältnismäßigkeit begraben", so GVB-Vorstand Jürgen Gros. Red.

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