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DAB Bank: mit gutem Ergebnis in neue Hände

Von ihren Kleinaktionären verabschiedet sich die DAB Bank mit einem ordentlichen Jahresergebnis. Das operative Geschäft lief 2014 aus Sicht der Bank sogar sehr gut. Bereinigt um einen mit der Übernahme zusammenhängenden Effekt stieg das Vorsteuerergebnis 2014 um 22 Prozent auf 23,44 Millionen Euro. Durch den Wechsel des Mehrheitseigners Unicredit auf die BNP Paribas Beteiligungsholding kam es zu einer Auflösung von Finanzanlagen und damit zu einem positiven Einmaleffekt in Höhe von 25,59 Millionen Euro. Bereinigt um einmalige Aufwendungen gab es einen Anstieg beim Vorsteuerergebnis auf 48,33 Millionen Euro, was einer Verdoppelung gegenüber 19,22 Millionen Euro im Jahre 2013 entspricht.

Was der neue Mehrheitseigentümer gerne gehört haben dürfte, sind die Zuwächse bei Kunden und Umsätzen. Die Zahl der Kunden stieg 2014 um 30 000 auf 650 000. Dank Nettomittelzuflüssen lag das verwaltete Kundenvermögen am 31. Dezember 2014 mit 36,37 Milliarden Euro um 4 Milliarden über dem Vorjahreswert. Die Zahl der Transaktionen legte 2014 um 11 Prozent auf 5,52 Millionen zu. Die Bank macht das Girokonto, eine Depotwechselkampagne sowie ein passendes Produkt- und Serviceangebot für das erzielte Plus verantwortlich.

Keinerlei Aussagen gab es vom Vorstand der DAB Bank zur künftigen geschäftsstrategischen Ausrichtung unter dem neuen Eigentümer, der bereits über eine ähnliche Tochter verfügt. Die BNP Paribas hat diese Tochter Cortal Consors Ende vergangenen Jahres in Consorsbank umbenannt. Damit verbunden ist auch das Ziel des Wechsels vom Online-Broker zur digitalen Vollbank für digitales und mobiles Banking. Die Information, ob und wie beide Einheiten zusammengefügt werden, lässt das Management der französischen Großbank wahrscheinlich erst nach dem erfolgten Squeeze-out aus dem Sack.

Dem neuen Eigentümer, der sich den 81-prozentigen Anteil der Unicredit gesichert und Aktien im Rahmen eines freiwilligen Übernahmeangebotes erworben hat, gehören mittlerweile 91,69 Prozent der Anteile an der DAB Bank. Die Hauptversammlung am 29. Mai dieses Jahres soll nun über einen verschmelzungsrechtlichen Squeezeout beschließen. Schon jetzt ist klar, dass es für die bisherigen Aktionäre keine Dividende geben wird. ber

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