Vermerkt Bankenchronik

23. Januar 2007 bis 8. Februar 2007

Für einen Preis von 2,5 Milliarden Euro hat der französische Crédit Agricole (CA) 3,6 Prozent der Anteile an der neu entstandenen italienischen Großbank Intesa Sanpaolo veräußert. Damit hält CA noch 5,8 Prozent des Kapitals und 5,5 Prozent der Stimmrechte. Der Buchgewinn wird auf 400 Millionen Euro beziffert. Die italienischen Kartellbehörden hatten die Reduzierung des Anteils gefordert. Ein weiterer Verkauf sei nicht geplant.

Die Nordinvest Norddeutsche Investment-Gesellschaft mbH, Hamburg, die verbliebene HVB-Fondstochter, wurde von der Pioneer Investments Kapitalanlagegesellschaft mbH übernommen, der Vermögensverwaltungsgesellschaft der Uni-credit-Gruppe. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Der Kaufvertrag sei bereits notariell beurkundet.

Teile ihres Brokerage verkauft die Basler Privatbank Sarasin an die Neue Zürcher Bank (NZB). Im Gegenzug übernimmt die Privatbank ein Paket von 20 Prozent an dem auf Brokerage und Vermögensverwaltung spezialisierten Züricher Institut. Neben der Beteiligung habe die Privatbank eine Option für weitere 20 Prozent des Aktienkapitals der NZB Holding erworben, heißt es von dem Unternehmen. Bisher war die NZB nach eigenen Angaben zu 90 Prozent im Besitz ihrer Mitarbeiter.

Die italienische Großbank Unicredit plant ein Squeeze-out der Minderheitsaktionäre bei ihren Töchtern Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (HVB), München, und Bank Austria Creditanstalt (BA-CA). In beiden Fällen liege der Streubesitz bei rund fünf Prozent. Die Konzernmutter hatte bei der HVB nach eigenen Angaben über den Markt zugekauft, um die notwendige Anteilsgrenze zu erreichen. Ein konkretes Angebot wurde bislang nicht veröffentlicht.

Ende Januar dieses Jahres hat die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, in Deutschland das Geschäft mit börsennotierten Exchange Traded Funds (ETF) gestartet. Die Papiere auf die Indizes Dax, SMI, S&P/MIB, DJ Euro Stoxx 50, MSCI USA, MSCI Japan, MSCI Europe und MSCI World Index werden unter dem Namen "DB X-Trackers" angeboten. Im Laufe des Jahres 2007 will die Bank ihr Angebot an ETFs erweitern, um weitere Aktienindizes, andere Anlageklassen und Innovationen abzudecken.

Darüber hinaus ist die Deutsche Bank eine Minderheitsbeteiligung bei der auf alternative Investments spezialisierten US-amerikanischen Gesellschaft Aldus Equity eingegangen. Die Transaktion wurde über Rreef abgewickelt, die auf alternative Anlagen fokussierte Einheit der Deutsche Asset Management (DeAM) und soll in der ersten Hälfte 2007 abgeschlossen werden.

Den auf vermögende Privatkunden fokussierten US-amerikanischen Finanzdienstleister First Republic übernimmt die US-Investmentbank Merrill Lynch für einen Kaufpreis von 1,8 Milliarden US-Dollar. Bei 55 Dollar je Aktie in bar und Aktien zahlt die Investmentbank eine Prämie von knapp rund 43,5 Prozent auf den vorherigen Börsenkurs. Die Transaktion soll im dritten Quartal abgeschlossen werden.

Für eine Summe von 575 Millionen Pfund veräußert der britische Lebensversicherer Prudential die Internetbank Egg an die US-amerikanische Großbank Citigroup. Das 1999 gegründete Institut war im Jahr 2004 schon einmal zum Verkauf gestellt worden, ein Abschluss kam allerdings nicht zustande. 2005 wurden die Minderheitsaktionäre mit 211 Millionen Pfund ausbezahlt, womit die Onlinebank damals auf insgesamt 973 Millionen Pfund bewertet wurde.

Nach der Zustimmung durch die italienische Zentralbank dürfen die Volksbankengruppe Banche Popolari Unite (BPU) und der Banca Lombarda nun fusionieren. Die dann zweitgrößte Volksbankengruppe Italiens soll künftig unter dem Namen UBI Banca firmieren.

Eine strategische Allianz mit der Möglichkeit einer künftigen Kapitalverflechtung haben Ende Januar dieses Jahres die USamerikanische Börse New York Stock Exchange (Nyse) und der Tokyoter Handelsplatz Tokyo Stock Exchange (TSE) vereinbart. Die Zusammenarbeit soll insbesondere die Felder Handelssysteme und Technologie, Anleger- und Emittentendienstleistungen, Investment-Produkte sowie Governance und Regulierung umfassen. Darüber hinaus soll durch eine einfachere Börsennotiz Emittenten der Zugang zum jeweils anderen Handelsplatz erleichtert werden.

Für 3,9 Milliarden Dollar veräußert der USamerikanische Versicherungsmakler Marsh & McLennan seine Fondstochter Putnam an das in Kanada beheimatete Versicherungsunternehmen Great-West Lifeco, eine Tochter der Power Financial Corp. Den Abschluss der Transaktion stellt man für die Jahresmitte in Aussicht.

Die Allianz SE, München, hat ihren Anteil an der BMW AG, München, von bislang vier auf nunmehr rund ein Prozent reduziert. Der Buchgewinn wird auf einen Betrag in dreistelliger Millionenhöhe beziffert, der Erlös aus dem Verkauf der 16,1 Millionen BMW-Stammaktien auf 733 Millionen Euro. Die Verkaufserlöse sollen zur Finanzierung des geplanten vollständigen Erwerbs der Töchter AGF und Allianz Leben genutzt werden. In Italien will der Versicherungskonzern darüber hinus seine Töchter RAS, Lloyd Adriatico und Allianz Subalpina zur Allianz S.p.A.fusionieren.

Die Beteiligung der Allianz an der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München soll durch die vorzeitige Rückzahlung einer Wandelanleihe von derzeit 9,4 Prozent auf 4,5 Prozent abgebaut werden. Zuvor wurde schon das Karstadt-Quelle-Paket von 7,6 auf 2,6 Prozent reduziert, bei einem Erlös von mehr als 200 Millionen Euro.

Für eine Kaufsumme von 4,5 Milliarden US-Dollar in Aktien übernimmt der US-amerikanische Wertpapierverwahrer State Street den auf das institutionelle Geschäft fokussierten Wettbewerber Investors Financial Services. Das Volumen der verwahrten Anteilscheine wird nach dem Zusammengang auf 14 Billionen US-Dollar beziffert.

Ihr Interesse für den Erwerb eines 81-prozentigen Anteils an der Landesbank Berlin Holding haben bei der Finanzverwaltung des Landes Berlin nach deren Angaben insgesamt 19 Bieter angemeldet. Namen wurden keine genannt, allerdings haben der

Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), Berlin, die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Stuttgart, die Bayerische Landesbank (Bayern-LB), München, die HSH Nordbank AG, Hamburg/Kiel sowie die WestLB AG, Düsseldorf, ihre Interessenbekundung öffentlich gemacht.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X