Sicherheit

Hacker nutzen Abschaltung der i-TAN

Die bevorzugten TAN-Verfahren der Deutschen (Anzahl in Prozent) Quelle: Bitkom/Norisbank, bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung, Juni 2016, n =1001

Jeder vierte Bankkunde in Deutschland nutzt immer noch das i-TAN-Verfahren, so das Ergebnis einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage von Bitkom und Norisbank unter 1 001 Bundesbürgern. Die Hälfte von ihnen gab an, dass ihre Bank kein anderes Verfahren anbietet, weitere 28 Prozent betrachten die i-TAN als ausreichend sicher, 23 Prozent waren bisher einfach zu bequem, um auf ein anderes Verfahren umzusteigen.

Mit dem bevorstehenden Ende der i-TAN werden sie das tun müssen. Doch auch hier drohen neue Risiken, warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Denn Betrüger nutzen den Systemwechsel für Phishing-Attacken aus, bei denen Kunden per Mail, die angeblich von ihrer Bank stammt, aufgefordert werden, die alte i-TAN-Liste zu entwerten. Der enthaltene Link führt zu einer betrügerischen Seite, auf der der Kunde aufgefordert wird, alle Nummern auf der Liste einzugeben. So werden nicht nur persönliche Daten abgegriffen. Sondern manche dieser Seiten sind darüber hinaus mit einem Schadprogramm versehen, das den Computer infizieren kann.

Das Phänomen ist nicht neu: Auch früher schon haben Kriminelle versucht, Systemwechsel in Sachen Sicherheit für ihre Zwecke zu nutzen. Dass sie dies auch diesmal wieder tun, ist ein Anzeichen dafür, dass sich der Ansatz lohnt. Für die Kommunikation der Banken und Sparkassen heißt das einmal mehr: Es gilt nicht nur, die Kunden über die Abschaltung des i-TAN-Verfahrens und die neuen Möglichkeiten zu informieren. Sondern es muss auch in aller Deutlichkeit, also über verschiedene Kanäle und an prominenter Stelle, darauf hingewiesen werden, dass die i-TAN-Listen nicht entwertet werden müssen. Red.

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