Digitalisierung

Neue Standards im Mobile Banking

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Mit den Innovationen im Retailbanking geht es in jüngster Zeit kräftig voran. Im Fokus steht dabei ein mehr an Komfort. Das gilt für die Video-Legitimation, die von immer mehr Anbietern als Alternative zu dem als zeitraubend und umständlich empfunden Postident-Verfahren angeboten wird. Auch mit den jüngsten Neuerungen in Sachen Mobile Banking bemüht sich die Branche um ein Mehr an Nutzerfreundlichkeit.

Zuletzt hatte die ING-Diba ihre Banking-App um eine Smart Secure App erweitert, um die Kanaltrennung auch ohne Verwendung eines zweiten Endgeräts möglich zu machen. Nur wenig später haben die Deutsche Bank und die Hypovereinsbank ihre Neuerungen präsentiert.

Die Hypovereinsbank setzt mit ihrer neuen "HVB Mobile B@nking App" ebenfalls auf Transaktionen mit nur einem Endgerät. Anders als die ING-Diba löst sie das Problem der Kanaltrennung dabei nicht mit zwei unterschiedlichen Apps, sondern mit getrennten Kanälen innerhalb derselben App. Dabei muss sich der Kunde erst in die Banking-App einloggen und Transaktionen dann mit einer von ihm selbst festgelegten "App TAN-PIN" freigeben. Für Sicherheit sorgt dabei ein dynamisches Tastenfeld bei der Eingabe der App TAN-PIN", das Ausspähversuche, zum Beispiel durch Rückverfolgung von Fingerabdrücken auf dem Bildschirm nahezu unmöglich machen soll, weil sich die Anordnung des Zahlenfeldes bei jeder Eingabe verändert.

Die Deutsche Bank dagegen setzt beim Thema Nutzerfreundlichkeit auf die Photo-TAN und damit das gleiche Verfahren, das auch die Commerzbank und ihre Tochter Comdirect bereits seit Februar beziehungsweise April 2013 im Einsatz haben. Dabei erzeugt eine spezielle App auf dem Smartphone bei jeder Transaktion, die eine Autorisierung erfordert, eine Grafik, die der Kunde mit seinem Smartphone oder Tablet scannen und in eine TAN umwandeln kann, mit der dann letztlich der Auftrag freigegeben wird. Damit sollen Bankaufträge mit nur einem mobilen Gerät mit drei Klicks frei gegeben werden können.

Besitzer neuerer i-Phones (ab i-Phone 5s mit Touch ID Sensor und iOS 8) können sich darüber hinaus per Fingerabdruck anstelle der PIN für das Mobile-Banking einloggen. Eine Ausweitung der Anwendung für mobile Geräte anderer Hersteller soll folgen. Hier ist die Deutsche Bank echter Vorreiter in Deutschland, anders als beim ebenfalls neu eingeführten persönlichen Finanzplaner, mit dem man zwar eher spät an den Start geht, dafür aber bei der automatischen Erkennung und Zuordnung der Ausgaben zu verschiedenen Kategorien die führende Anwendung in Deutschland haben will.

Die Beispiele zeigen, mit welchem Nachdruck die Branche sich derzeit bemüht, dem gewandelten Kundenverhalten Rechnung zu tragen. Wo neue Anbieter in den Markt drängen, die versprechen, das Banking einfacher zu machen, da lassen sich Dabei erzeugt eine spezielle App auf dem Smartphone bei jeder Transaktion, die eine Autorisierung erfordert, eine Grafik, die der Kunde mit seinem Smart phone oder Tablet scannen und in eine TAN umwandeln kann, mit der dann letztlich der Auf Kunden nicht mit dem Verweis auf Sicherheitsrisiken dauerhaft auf Anwendungen festlegen, die bei mobilen Transaktionen ein zusätzliches Endgerät verlangen - sei es nun ein Laptop, Tablet oder auch ein separater TAN-Generator.

Bisher haben solche Einschränkungen die Verbreitung des Mobile Banking in Deutschland noch gebremst. Spätestens dann, wenn es vielleicht doch zu einem Durchbruch des Bezahlens via Smartphone kommt, drohen Banken dadurch aber ins Hintertreffen zu geraten. Noch ist schließlich die Karte ein Instrument, das den Kunden immer wieder mit seiner Bank in Verbindung bringt. Wenn die Karte jedoch in künftigen Wallets vielleicht nur noch mit einem schmalen Rand zu erkennen ist, dann braucht es andere Funktionalitäten, um diese Wahrnehmung nicht abreißen zu lassen.

Die Branche tut deshalb sicher gut daran, sich mit praktikablen mobilen Lösungen in Stellung zu bringen, bevor es zu spät ist. Ein digitales Haushaltsbuch hat im Grunde den gleichen Ansatz: Zum einen zielt es darauf ab, den Kunden das Auskommen mit dem Einkommen zu erleichtern. Mindestens ebenso wichtig ist der spielerische Aspekt, der Kunden dazu bringen kann, sich immer wieder zwischendurch mit den bunten Diagrammen zu befassen, die solche persönlichen Finanzplaner auf den Bildschirm zaubern. So ergibt sich eine "virtuelle Nähe". Red.

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