Aus der Marken- und Werbeforschung

Internetsuche nach Finanzfragen: Edelmetalle im Fokus

Das Suchverhalten der Deutschen im Internet nach Informationen zu Finanzthemen hat die DVAG mit einer im Oktober veröffentlichten Studie untersucht. Für den "Webcheck Finanzfragen" wurden deutschlandweit 180 Millionen Google-Suchen und 2,4 Millionen Erwähnungen in den sozialen Medien im Zeitraum März 2015 bis Februar 2016 ausgewertet. Im Fokus standen dabei Finanz- und Versicherungsfragen aus den Bereichen Familie, Gesundheit, Altersvorsorge, Immobilien, Kfz, Geldanlage/Finanzierung und Beruf. Im zweiten Schritt wurden daraus die zwei am häufigsten gesuchten Fragen pro Themenbereich ausgewählt. Die jeweils zehn relevantesten Google-Treffer dafür - insgesamt 140 Ratgeberseiten - wurden dann von Ibi Research auf Herz und Nieren geprüft.

Die meistgesuchte Finanzfrage ist den Ergebnissen zufolge die, ob sich die Investition in Gold/Silber lohnt (mit durchschnittlich 685 338 Suchanfragen pro Monat). Auf Platz zwei folgt die Frage nach der richtigen Immobilienfinanzierung (durchschnittlich 652 811 Suchanfragen im Monat). Und die Frage "Bekomme ich einen Kredit und kann ich ihn mir leisten?" erobert mit 629 443 Suchanfragen im Monat den Bronze-Rang. Die Relevanz des Themas Altersvorsorge scheint dagegen online noch nicht angekommen zu sein. So landet die Frage nach der privaten Altersvorsorge mit etwa 220 000 Suchen pro Monat nur auf Platz 31 der meistgesuchten Finanzfragen. Die Sorge um eine mögliche Altersarmut sogar nur auf einem schwachen 46. Platz mit durchschnittlich rund 123 000 Suchen pro Monat.

Im regionalen Suchverhalten in Sachen Finanzen und Versicherungen scheint Deutschland noch immer geteilt zu sein. So liegt beim Vergleich der Suchaffinitäten die Frage "Wie kann ich für meine Kinder etwas ansparen?" im Osten der Republik mit Abstand an der Spitze: Gemessen am Bundesdurchschnitt wird sie hier mehr als doppelt so häufig gesucht. In den alten Bundesländern ist das Interesse für diese Frage hingegen eher unterdurchschnittlich. Kaum ein Thema bei den Finanzsurfern im Osten ist die Geldanlage am Aktienmarkt: Die Anzahl der Suchanfragen liegt hier signifikant unter dem Bundesschnitt. Hierbei haben wiederum der Süden und der Westen deutlich die Nase vorn.

In den sozialen Medien ist das Bild ein wenig anders: Hier stehen Fragen rund um die gesetzliche Rente, die Krankenversicherung und um Aktien an der Spitze der meistgestellten Fragen. Die Investition in Gold oder Silber, die bei den Google Suchanfragen die Liste anführt, rangiert dagegen nur auf Platz 14, die Immobilienfinanzierung auf Rang 19.

Bewertet wurden auch die Ergebnisse, auf die die Internetsurfer bei ihrer Informationssuche stoßen. Und das Ergebnis ist ernüchternd. Die Wahrscheinlichkeit, auf unzureichende Informationen zu treffen, liegt der Studie zufolge bei über 44 Prozent. Zwar erzielten 56 Prozent der 140 untersuchten Informationsseiten die Schulnote "gut" (2) oder besser, 44 Prozent der Seiten setzten jedoch weniger als 75 Prozent der Kriterien um und erreichten damit nur eine Gesamt note von "befriedigend" (3) oder schlechter. Gut 16 Prozent der geprüften Angebote waren sogar lediglich ausreichend (4) oder mangelhaft (5).

Die Verständlichkeit fiel zwar im Schnitt gut bis sehr gut aus. Teils deutliche Schwächen zeigten sich jedoch bei den Kriterien Objektivität und Relevanz der Finanzinformationen. So schnitten über 60 Prozent der getesteten Angebote bei der Relevanz nur befriedigend oder schlechter ab. Dafür war zum großen Teil die mangelnde Erkennbarkeit der Aktualität der Informationen verantwortlich. Denn 59 Prozent der Seiten wiesen nicht aus, wann die Informationen zuletzt aktualisiert wurden.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X