Blickpunkte

Bonusprogramme: Aus für Happy Digits

Mit dem Ausstieg der Telekom zum Jahresbeginn 2009, dem der von Karstadt im März folgte, schien das Aus für das zweite unter den Multipartnerprogrammen in Deutschland bereits besiegelt. Der Todeskampf war jedoch ein langsamer. Von der Betreibergesellschaft CAP Customer Advantage Progam hieß es noch im Juli, man arbeite an einer Neuausrichtung des Programms.

Nun ist es jedoch endgültig: Zum 30. September 2009 haben alle bisherigen großen Sammelpartner das Bonusprogramm Happy Digits verlassen. Seit dem 1. Oktober gibt es im stationären Handel sowie dem Versandhandel keine Partner mehr. Die Online-Partner sind noch bis Ende November dabei, dann ist endgültig Schluss. Nach rund acht Jahren wird das Bonusprogramm Happy Digits eingestellt - wenn auch gesammelte Punkte noch eine Zeitlang weiter eingelöst werden können.

Die künftigen Kundenbindungsstrategien der bisherigen Partner sind unterschiedlich. Während Karstadt, Sixt und die Ge-sund-ist-bunt-Apotheken auf eine eigene Kundenkarte setzen, ist Kaisers Tengelmann auf Treueaktionen umgeschwenkt, bei denen traditionell Punkte (beziehungsweise Herzchen) in ein Sammelheft geklebt werden. Diese Aktionen, die schon eine Weile parallel zu Happy Digits betrieben wurden, haben aus Unternehmenssicht den Vorteil, zusätzlichen Umsatz zu bescheren. Denn während Prämien bei Happy Digits bei ausreichender Punktzahl kostenlos abgegeben wurden, berechtigen vollgeklebte Sammelheftchen bei den eigenen Treueaktionen lediglich zu Preisnachlässen auf die jeweilige Aktionsware. Auf den Aufschluss über Kundendaten wie sie Kundenkarten verprechen, glaubt man offenbar verzichten zu können.

Schlicht den Wechsel vom einen zum anderen Programm vollzogen hat Runners Point. Der Filialist für Sportschuhe, -kleidung und -zubehör kooperiert ab Mitte November 2009 mit Payback. Diese Option bietet sich freilich nicht allen ehemaligen Happy Digits-Partnern an. Denn um gegenseitige Konkurrenz innerhalb des Partnernetzwerks auszuschließen, lautet der Grundsatz, aus jeder Branche nur einen Vertreter aufzunehmen. Angesichts des bereits dichten Netzwerks bei Payback dürften sich hier somit nur wenige Chancen zum Wechsel bieten. Ein weiterer Wechselkandidat soll Best Western sein.

Aufschwung nehmen könnte die Deutschland Card. Denn sie hat mit Edeka und Marktkauf, den gesund-leben-Apotheken, Abele Optik und den Porta-Einrichtungshäusern im stationären Einzelhandel bislang nur vergleichsweise wenige Partner. Denn wenngleich auch die Deutsche Bank, der Autovermieter Hertz und die Grand City Hotels & Resorts angeschlossen sind, gibt es doch bei den gängigen Einkäufen noch Lücken im Netzwerk, die Chancen für weitere Interessenten bieten.

Einstweilen ist Payback mehr denn je der unangefochtene Platzhirsch unter den Bonusprogrammen. Red.

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