Karten-Blickpunkte

Co-Branding - Valovis Commercial Bank: Prestigevertrag mit Ergo

Im November 2010 hat die Valovis Commercial Bank einen mehrjährigen Co-Branding-Vertrag mit der Ergo Versicherungsgruppe abgeschlossen. Die Karte soll ein Vorgängermodell mit der Victoria Versicherung ersetzen. Wie bei der Valovis Commercial Bank üblich, fällt auch bei der Ergo-Mastercard keine Jahresgebühr an. Zusatzleistungen seitens der Ergo sind aber bisher nicht geplant.

Für die Kunden wird die Karte eines Versicherers, noch dazu ohne Mehrwert, zweifellos weniger attraktiv sein als etwa die neue Tchibo-Kreditkarte. Die Erwar tungen an die Kartenzahl sind mit etwa 50000 dementsprechend bescheiden und liegen damit am unteren Rand dessen, was die Bank als attraktiv bezeichnet. Der Break-Even von Co-Brandings wird bereits ab etwa 10 000 Karten erreicht, so der Vorstandsvorsitzende Axel Frein. Doch unter Wachstumsgesichtspunkten seien erst Portfolien ab 50 000 Karten interessant.

Der eigentliche Wert der neuen Partnerschaft liegt somit für Frein weniger in der zu erwartenden Kartenzahl als dem Prestige, einen so namhaften Versicherer als Partner gewonnen zu haben. Die Ergo kann mithin als Referenz bei künftigen Verhandlungen dienen.

Mindestens ein weiterer Abschluss über ein neues Co-Branding sei in diesem Jahr noch zu erwarten, hieß es im Januar. Gespräche laufen mit einem großen Textilfilialisten, einer Mineralölgesellschaft und einer großen karitativen Einrichtung. Beim Co-Branding mit Thomas Cook wird es voraussichtlich einen Relaunch geben.

Auch bei Ausschreibungen bestehender Co-Brandings will sich die Bank künftig möglicherweise stärker beteiligen. Viele scheiden zwar schon aus, weil sie mit einer Jahresgebühr arbeiten. Oftmals sei die Beteiligung an einer Ausschreibung aber auch schlicht eine Ressourcenfrage. Und die Ressourcen sollen sich künftig durch die rückwirkend zum 1. Januar 2011 geplante Verschmelzung auf die Valovis Bank AG, Essen, (siehe dazu auch bank und markt 2/2011) besser steuern lassen, sodass dieser Engpass an Bedeutung verlieren dürfte.

Das neue Co-Branding mit Tchibo ist planmäßig angelaufen. Im September 2010 hatte die Bank damit begonnen, den Inhabern der bisherigen Karstadt-Mastercard den Umtausch in die Tchibo Privatcard Premium anzubieten. Von der erwarteten "Migrationsquote" von zehn bis 20 Prozent, die das Umtauschangebot annehmen, wurde bisher - bis zur Mitte der Kampagne - etwa die Hälfte erreicht. In der zweiten Phase rechnet man noch mit etwas mehr Schwung. Ab Mitte März wird dann Tchibo selbst in den Vertrieb der Karte gehen und zunächst den 2,2 Millionen bisherigen Privatcard-Inhabern die Aufwertung um die Kreditkartenfunktion anbieten. Red.

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