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EAPS: Ein Meilenstein geschafft

sb - Der Schritt von einer bloßen Arbeitsgemeinschaft zum Unternehmen ist geschafft. Am 7. November ist in Brüssel die Euro Alliance of Payment Schemes s.c.r.l. mit Sitz in Brüssel gegründet worden. Gründer sind:

Co. Ge. Ban für das italienische Pago Bancomat und Bancomat-System,

die EPCS European Payment Card Solution GmbH für das deutsche Geldautomaten- und electronic-cash-System,

das paneuropäische Eufiserv-Netz, die Euro 6 000 S. A. in Spanien,

die Link Interchange Network Ltd. für das britische Geldautomatennetz und

die Sociedade Interbancária de Ser vicos S. A. (SIBS) für das portugiesische Multibanco-System.

Gemeinsam stehen diese Gesellschaften für 222 Millionen ausgegebene Zahlungskarten, 189 000 Geldautomaten und 2,1 Millionen PoS-Terminals.

Deutschland zu 30 Prozent beteiligt

Dass die Deutschen über die ECPS - eine hundertprozentige Tochter von Euro Kar tensysteme - mit 30 Prozent an EAPS beteiligt und damit der größte Gesellschafter sind, kommt nicht von ungefähr: Zum einen machen die rund 94 Millionen deutschen Karten etwa 40 Prozent der gemeinsamen Kartenbasis aus. Zum anderen ist der ZKA als Vertreter der deutschen Banken seit Beginn federführend an der Initiative zur Vernetzung der nationalen Debitsysteme und dem "Export" von electronic cash ins europäische Ausland beteiligt.

Die Liste der bilateralen Verbindungen macht dies deutlich: So liegen Vereinbarungen über gegenseitige Einsetzbarkeit der Karten vor (oder sind in naher Zukunft zu erwarten) zwischen Deutschland und Italien, Deutschland und Spanien, Deutschland und den Niederlanden und Deutschland und Österreich - dem Land, das mit mehr als 6,9 Millionen Maestro-Transaktionen deutscher Karteninhaber mit Abstand (Niederlande: 3,1 Millionen Transaktionen) an der Spitze aller grenzüberschreitenden Debit-Transaktionen steht (Stand 2006). Deutsche Urlauber tätigten mehr als zwei Drittel aller grenzüberschreitenden Maestro-PoS-Transaktionen im österreichischen Handel. Und da das electronic-cash-Entgelt unter der Maestro-Interchange liegt, dürfte die Akzeptanz für den österreichischen Handel durchaus interessant sein.

Bislang einziges EAPS-Projekt ohne deutsche Beteiligung ist ein bilaterales Abkommen zwischen Portugal und Spanien.

Der Weg ist noch weit

Das aber zeigt zugleich: Der Weg zu einem wirklich Sepa-tauglichen System ist noch weit. Ein Meilenstein ist sicher geschafft. Denn die Gründung einer Gesellschaft zeugt vom Willen der Beteiligten, das Konzept als drittes grenzüberschreitendes System neben Maestro und V-Pay voranzubringen. Jetzt wird es darauf ankommen, wie schnell es gelingt, zumindest das Netz bilateraler Vereinbarungen zu vervollständigen. Auch dann wäre Europa noch nicht komplett. Das Werben um neue Partner kommt daher nicht von ungefähr.

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