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Sicherheit: Geldautomatenkriminalität: In Deutschland weniger dramatisch als im übrigen Europa

Die Geldautomatenkriminalität hat im Jahr 2008 rapide zugenommen. Um 149 Prozent sind die Fallzahlen in Europa gestiegen. Der hierdurch verursachte Schaden belief sich auf 485 Millionen Euro, so berichtet ENISA, die Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit. Die am meisten verbreitete Methode der Kriminellen ist immer noch das illegale Geldabheben mit Geheimnummern, die mit Überwachungskameras oder PIN -Overlay erlangt werden. Allein 10 302 nachgewiesene Skimming-Fälle wurden 2008 in Europa registriert. Doch auch Geldautomatendiebstähle und Gewaltanwendungen an den Maschinen nimmt zu - im vergangenen Jahr um rund ein Drittel. Hierbei schlägt der entstandene Sachschaden oft stärker zu Buche als die er beuteten Bargeldbestände.

Deutschland ist von dieser gravierenden Entwicklung indessen nicht betroffen, wie Euro Kartensysteme mitteilt. Hierzulande wird aktuell ein Rückgang der Schäden um 30 Prozent pro manipuliertem Geldautomaten verzeichnet. Dies liegt zum einen an der EMV-Fähigkeit von etwa 80 Prozent der deutschen Girocard -Karten, was im Zuge des Liability -Shift beim Missbrauch im Ausland gute Rückbelastungsmöglichkeiten verspricht. Daneben wirken sich auch massive Investitionen in Sicherheitsvorkehrungen an deutschen Geldautomaten sowie ausgefeilte Betrugserkennungssysteme aus. Nicht zuletzt habe die Verurteilung gefasster Täter zu hohen Haftstrafen offenbar abschreckende Wirkung gehabt und zu einer Verdrängung der Skimming-Aktivitäten ins Ausland beigetragen. Red.

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