Mobile Payment

Zehn Jahre M-Pesa

Quelle: Vodafone

Am 11. März 2017 war es 10 Jahre her, dass Vodafone und Safaricom das mobile Bezahlsystem M-Pesa in Kenia ins Leben gerufen haben. Der Name setzt sich zusammen aus "M" für "mobile" und "Pesa", was in Swahili "Bargeld" bedeutet.

Mit dem mobilen Bankservice können Kunden über ihr Handy Geld versenden, empfangen und verwalten. Dafür kaufen sie sich gegen Bargeld ein M-Pesa-Guthaben, das sie dann per SMS an andere Personen im M-Pesa-Netzwerk oder Besitzer regulärer Konten überweisen können. Für die Abwicklung braucht es einen sogenannten M-Pesa-Agenten - das sind oft Tankstellenpächter, Kioskbesitzer oder Betreiber von Internetcafés. Mit ihrem Handy können Kunden dann sowohl im Geschäft als auch online einkaufen, es aber vor allem für Überweisungen nutzen. Der Empfänger kann das Geld wiederum bei einem M-Pesa-Agenten mit einem Zahlencode abheben. Ähnlich der digitalen Geldbörse Vodafone Wallet gibt es für M-Pesa seit kurzem auch eine ergänzende App für Smartphone-Besitzer.

Das System richtet sich vor allem an Menschen, die über kein Bankkonto verfügen - in Entwicklungsländern oft eher die Regel als die Ausnahme. In den letzten zehn Jahren hat sich M-Pesa weit über die Ursprungsidee des reinen Person-to-Person-Transfers hinausentwickelt. Auch Gehälter, Renten, staatliche Zuschüsse oder Agrarsubventionen können über den Dienst ausgezahlt werden. In einigen Gegenden der Welt wird es Menschen so überhaupt erst möglich, ein Unternehmen zu gründen, eine Hochschule zu besuchen und sich eine zukunftssichere Existenz aufzubauen. Praktischer Nebeneffekt des Handy-Services ist auch, dass sich Straßenraub und Einbruchdiebstähle weniger lohnen, weil weniger Menschen mit Bargeld unterwegs sind.

Mittlerweile bestehen auch Partnerschaften mit einigen Banken, anderen Dienstleistern und Einrichtungen wie Krankenhäusern. So ist M-Pesa seit 2013 Bestandteil vieler Gesundheitsdienste, die als "Text to Treatment"-Services bekannt sind. Beispielsweise finanzierte die Vodafone-Stiftung mit M-Pesa in Tansania Taxis, um einen lebensrettenden Notfalldienst einzurichten. Auch im südafrikanischen Lesotho bringen Partnerkliniken, die den Geldservice zur Finanzierung ihres Patiententransports einsetzen, erstmals eine medizinische Grundversorgung und HIV-Betreuung in entlegene Dörfer. 2016 verwendete auch die UN-Organisation World Food Programm den mobilen Service, um Nahrungsmittel in kenianische Flüchtlingslager zu liefern. Gestartet in Kenia, wird M-Pesa mittlerweile bereits in zehn Ländern genutzt, nämlich in Albanien, in der Demokratischen Republik Kongo, Ägypten, Ghana, Indien, Kenia, Lesotho, Mozambique, Rumänien und Tansania.

Zum zehnjährigen Bestehen konnte Vodafone ein neues Rekordergebnis verbuchen: 614 Millionen M-Pesa-Transaktionen wurden allein im Dezember 2016 durchgeführt. Das Netzwerk zählt weltweit rund 287 400 Agenten, die rund 29,5 Millionen aktive Kunden betreuen. 2016 wurden insgesamt rund sechs Milliarden mobile Transaktionen über M-Pesa abgeschlossen. International bemüht sich Vodafone um neue Kooperationen mit Dienstleistern und möchte seinen mobilen Bankservice in weiteren Ländern etablieren. Red.

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