Immobilienwirtschaft und Politik

Kapitalanlage: Steigende Immobilienquoten bei institutionellen Anlegern

Die Immobilienquoten in den Portfolios institutioneller Investoren werden tendenziell steigen. Ein Grund für den relativen Bedeutungsgewinn der Immobilie sind die erheblichen Kurskorrekturen an den Börsen, die auch in den Wertpapierbeständen der Institutionellen entsprechende Abschreibungen nach sich ziehen. Doch auch unabhängig davon wollen, so ermittelte die Feri Euro Rating Services AG, Bad Homburg, deutsche institutionelle Investoren den Immobilienanteil in ihrem Gesamtanlagevermögen bis 2011 von derzeit 7,0 Prozent auf 7,5 Prozent erhöhen. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass Feri die insgesamt 150 Versicherungen, Banken, Altersversorgungseinrichtungen, Industrieunternehmen sowie Kirchen und Stiftungen zwischen Juli und November 2008 befragte. Zu möglichen Veränderungen in den Antworten vor und nach Mitte September - dem Zeitpunkt der Lehman-Pleite - Anfang Oktober - der HRE-Stützungsaktion - nimmt die Auswertung keinen Bezug. Allein im Jahr 2008 hat sich die Absicht zur Aufstockung des Immobilienanteils von Quartal zu Quartal verfestigt. Gaben im März noch 40 Prozent der Investoren an, ihre Immobilienquote erhöhen zu wollen, waren es im Juni 46 Prozent und im September schließlich 50 Prozent der Befragten. Neben der geringen Korrelation mit Aktien und Renten gaben die Befragten als wichtigste Gründe für die Erhöhung ihres Immobilienanteils die stabilen Erträge durch geringe Wertschwankungen, eine größere Diversifikation der Gesamtanlagen sowie ein breiteres Angebot im Immobilienbereich an. Unter den einzelnen Investorengruppen planen die Versicherungen ihre Immobilienquoten von 5,1 auf 6,1 Prozent auszubauen und auch die Altersversorger sehen eine Erhöhung von 9,4 auf 10,3 Prozent vor. Dabei wollen die Institutionellen den Bestand an direkt gehaltenen Immobilien weiter von derzeit 57 Prozent auf 48 Prozent senken, nachdem der Anteil schon in den vergangenen zwei Jahren um zehn Prozent reduziert wurde. Im Gegenzug soll das extern verwaltete Immobilienvermögen von aktuell 43 Prozent auf rund 52 Prozent im Jahr 2011 ansteigen. Im Vergleich zum Jahr 2006 zeigen sich die Investoren hinsichtlich ihrer Risikobereitschaft zurückhaltender: So dominieren Core-Investments bei dem Rendite-Risiko-Profil in allen Investorenklassen mit einem Anteil von 76 Prozent, während es 2006 noch 70 Prozent gewesen waren. Der Core Plus-Anteil stieg von 16,5 Prozent im Jahr 2006 auf 18,6 Prozent. Dagegen sanken der Anteil an Value Added- und Opportunity-Investments um 3,2 beziehungsweise 4,8 Prozentpunkte auf 4,4 beziehungsweise 0,8 Prozent.

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