Personalien

Stefan Jokl

Das Bausparen zeichnet sich vor allem durch eines aus: durch die Konstanz. Kein anderes Finanzprodukt hat so viele Höhen und Tiefen so unbeschadet überstanden wie eben das kollektive Sammeln von Spargeldern und das Gewähren von Darlehen für wohnwirtschaftliche Zwecke. Diese Konstanz prägt nicht nur die Branche, sondern auch die handelnden Personen. Es braucht besondere Menschen. Ein solcher war Stefan Jokl freilich. Über dreißig Jahre lang war der promovierte Volkswirt einer der angenehmsten Gesprächspartner auf dem Gebiet der Wohnungsfinanzierung. Als Abteilungsleiter Grundsatzfragen/Koordination/Kommunikation des Verbandes der privaten Bausparkassen saß er an der Schnittstelle von Politik, Bauwirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit und verhalf der Idee der Wohneigentumsbildung immer wieder zu entsprechendem Ansehen und zu neuen Ideen. Er nutzte dies stets zum Wohl der Sache. Seine Erfahrungen fasste er unter anderem in dem im Jahre 1998 im Fritz Knapp Verlag erschienen Buch "Wohnungsbaufinanzierung" zusammen. Darüber hinaus war Jokl als Berater vieler Staaten Mittel- und Osteuropas maßgeblich an der Internationalisierung der Bausparidee in Europa beteiligt. Freiräume von der Verbandsarbeit fand er beim Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen e. V., dem er seit 1993 als Direktor vorstand. Besonders am Herzen lagen ihm dabei stets auch die bereits 1964 ins Leben gerufenen "Königsteiner Gespräche", bei denen alljährlich aktuelle Fragen des Wohnungs- und Städtebaus, des Bau- und Siedlungswesens, der Bodenordnung und insbesondere der Vermögensbildung durch Wohneigentum unter Mitwirkung von Politikern und Wissenschaftlern diskutiert und die Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Stefan Jokl verstarb am 1. August 2009 im Alter von 63 Jahren nach schwerer Krankheit. Redaktion und Verlag trauern um einen geschätzten Autor, exzellenten weil ebenso kundigen wie bereitwilligen Ratgeber und liebenswürdigen Menschen.

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