Zum zweiten Mal haben ZIA und EY Real Estate ihre Digitalisierungsstudie vorgestellt. Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass der digitale Wandel der Immobilienwirtschaft langsam aber sicher an Fahrt aufnimmt: Ganze fünf Prozent des Jahresumsatzes investieren die etablierten Immobilienunternehmen im Schnitt in Digitalisierungsmaßnahmen, bei den Proptechs sind es sogar 62 Prozent des Jahresumsatzes. Mehr als drei Viertel der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie sich derzeit in der Etablierungs- beziehungsweise Entwicklungsphase befinden. Hier geht die Digitalisierung bereits über das reine Beobachten und Experimentieren mit isolierten Einzellösungen hinaus. Gleichzeitig bemängelten zwei Drittel der Befragten, dass es nach wie vor an einer unternehmensübergreifenden Digitalisierungsstrategie fehle. Sechs Prozent - überwiegend aus dem Proptech-Segment - zählen sich zur "digitalen Exzellenz" und sind somit vollständig digital aufgestellt.
Im europäischen Vergleich sieht sich die deutsche Immobilienwirtschaft selbstkritisch und überwiegend erst als durchschnittlich oder gar unterdurchschnittlich fortgeschritten (jeweils 46 Prozent der Befragten). Eine der größten Herausforderungen im Hinblick auf die digitale Transformation stellen für 72 Prozent der Befragten mangelnde personelle Ressourcen dar. Als Haupttreiber der Digitalisierung nannten die Umfrageteilnehmer Investoren, Projektentwickler und Planer. Asset Manager werden von 59 Prozent als wesentliche Kraft angesehen, technischen Gebäudedienstleistern und Facility Managern wird eine ähnliche Rolle zugesprochen (58 Prozent).
Potenzial für die Gegenwart und die nahe Zukunft sieht ein überwiegender Teil der Umfrageteilnehmer im Einsatz mobiler Arbeitsgeräte (78 Prozent) und von Cloud-Technologien (74 Prozent). Eher mittelfristiges Potenzial sehen die Befragten im Bereich Big Data, Virtual Reality und 3D-Druck. Nutzen für die eher ferne Zukunft wird der Blockchain-Technologie, der künstlichen Intelligenz und Robotics beigemessen. Den Befragten zufolge wird die digitale Transformation alle Nutzungsarten betreffen, allen voran Büroimmobilien. Red.