Bankenchronik

2. Dezember 2012 bis 17. Dezember 2012

Der EU-Kommissar für Wettbewerb, Joaquín Almunia, hat die Sanierungskonzepte von vier spanischen Kreditinstituten gebilligt. BFA/Bankia, NCG Banco und Catalunya Banc können nun Milliardenhilfen des Euro-Schirms ESM zur Rekapitalisierung der spanischen Institute in Anspruch nehmen. Darüber hinaus wurde die Eingliederung des Banco de Valencia in die Caixa Bank gebilligt.

Angesichts des niedrigen Aktivitätsniveaus an den Finanzmärkten will die im Online-Aktien- und Devisenhandel tätige dänische Saxo Bank 266 der insgesamt rund 1 500 Mitarbeiter abbauen. Mit dem Personalschnitt soll die Organisation an das gegenwärtige Aktivitätsniveau angepasst werden.

Um ihre Marktposition national und international auszubauen und ein gutes Leistungsangebot auf hohem Niveau für ihre Kunden vorzuhalten, will die DWP-Bank bis zum Jahr 2017 einen zweistelligen Millionenbetrag in Wachstumsbereiche investieren, insbesondere in die Bereiche Wholesale-Geschäft, Online-Serviceangebot im Retail-Markt sowie internationale Expansion. Im Zuge einer weiteren Bündelung von Kompetenzen soll der Standort Hannover mit 85 Mitarbeitern aufgegeben werden.

Die beiden schweizerischen Großbanken Credit Suisse Group AG und UBS AG haben darüber informiert, dass sie für Einlagen anderer Banken in Schweizer Franken künftig negative Zinsen berechnen. Konten und Einlagen von Kunden aus dem Nicht-Bankensektor sollen davon nicht betroffen sein. State Street Corp. und Bank of New York Mellon Corp., zwei der weltgrößten Depotbanken, haben auch angekündigt, Negativzinsen für Franken und dänische Kronen einzuführen. Die Royal Bank of Canada tut dies bei einigen Kunden für die genannten Währungen ebenfalls.

Nachdem der Finanzdienstleister BNY Mellon die verbliebenen 50 Prozent der Anteile an WestLB Mellon Asset Management KAG mbH (WMAM) von der Portigon AG erworben hat und somit alleiniger Eigentümer des Unternehmens geworden ist, wurde die WMAM in Meriten Investment Management GmbH umbenannt.

Die Bayerische Landesbank, die Landesbank Hessen-Thüringen und die Landesbank Berlin sind dem Deutschen Derivate Verband (DDV) beigetreten. Damit repräsentieren die im Verband vertretenen Landesbanken nahezu die gesamte Sparkassen-Finanzgruppe. Die US-amerikanische Investmentbank J. P. Morgan und die australische Bank Macquarie haben ihre Mitgliedschaft per Ende 2012 beendet.

Für umgerechnet 9,39 Milliarden US-Dollar verkauft die britische Großbank HSBC ihre 15,6-prozentige Beteiligung an Chinas zweitgrößtem Versicherer Ping An. Käufer sind vier Gesellschaften des nicht börsennotierten und vornehmlich in der Agrarund Nahrungsmittelindustrie tätigen Konglomerats Charoen Pokphand Group (CP Group).

Nach bereits zehnjähriger Partnerschaft haben die Hypovereinsbank und der FC Bayern München ihre Kooperation um weitere drei Jahre verlängert. Neben ihrer Rolle als Hausbank des Fußballvereins legte die Bank 2003 mit der FC Bayern Spar-Karte ein Sparangebot auf. Darüber hinaus gibt es ein spezielles Girokonto, eine Kredit- sowie eine Prepaid-Karte.

Um Einsparungen in Höhe von 900 Millionen US-Dollar in 2013 und 1,1 Milliarden US-Dollar in den Folgejahren zu erzielen, will die Citigroup weltweit etwa 11 000 Stellen abbauen und damit vier Prozent der insgesamt 262 000 Mitarbeiter entlassen. Von den Stellenstreichungen sollen alle Bereiche der Bank betroffen sein, am stärksten allerdings das weltweite Konsumentengeschäft mit 6 200 Stellen.

Die Deutsche Bank will ihre Aktivitäten im Geschäft mit vermögenden privaten und institutionellen Kunden in der Schweiz unter dem Dach der Deutsche Bank (Schweiz) AG bündeln. Vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma soll dafür die Bank Sal. Oppenheim jr. & Cie. (Schweiz) AG vollständig in die Deutsche Bank (Schweiz) AG integriert werden.

Um seinen Standort in der NRW-Landeshauptstadt zu stärken, plant der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband ( RWGV) einen Teilumzug der Münsteraner Belegschaft nach Düsseldorf im ersten Halbjahr 2013. Gleichwohl soll der Standort Münster erhalten bleiben.

Die Verbandsräte des Genossenschaftsverbandes e. V., Frankfurt am Main, und des Mitteldeutschen Genossenschaftsverbandes e. V., Dresden, haben dem Verschmelzungsvertrag der beiden Genossenschaftsverbände zugestimmt und ihren Mitgliedsgenossenschaften jeweils einstimmig empfohlen, der Verschmelzung auf deren Mitgliederversammlung zuzustimmen.

Europas Finanzminister haben eine grundsätzliche Einigung über eine gemeinsame Bankenaufsicht unter dem Dach der Europäischen Zentralbank ( EZB) erzielt. Voraussichtlich im Frühjahr 2014 wird die EZB die Aufsicht über Banken der 17 Euro-Staaten sowie aller anderen EU-Staaten, die dies möchten, übernehmen. Direkt beaufsichtigt werden sollen Institute mit einer Bilanzsumme von mindestens 30 Milliarden Euro. Die Beschlüsse sollen in einem Gremium fallen, in dem auch Staaten ohne Euro vertreten sind.

Eine Fusion des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe ( SVWL) mit dem Rheinischen Sparkassen- und Giroverband ( RSGV) ist bis auf Weiteres zurückgestellt. SPD und Grüne begründeten ihren Antrag im Düsseldorfer Landtag damit, dass diese Fusion zu einem Bedeutungsverlust der NRW-Sparkassen im bundesweiten Vergleich führen und eine höhere Haftungspflicht nach sich ziehen würde.

Mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und der SPD hat der deutsche Bundestag neue Regeln für den außerbörslichen Handel mit Derivaten beschlossen. Gemäß dem Emir-Ausführungsgesetz sollen sämtliche Derivategeschäfte an zentrale Register gemeldet werden, und bestimmte Termingeschäfte außerhalb von Börsen dürfen nicht mehr zwischen den Geschäftspartnern direkt abgewickelt, sondern müssen über Abwicklungsstellen geleitet werden.

Für rund zwei Milliarden US-Dollar verkauft die französische Großbank Société Générale ihren 77-prozentigen Anteil an der ägyptischen Tochter National Société Générale Bank sowie weitere Aktien an die Qatar National Bank.

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