Bankenchronik

20. Dezember 2006 bis 4. Januar 2007

Für eine Summe von 424 Millionen US-Dollar übernimmt die Unicredit-Tochter Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) mit der Aton Broker und der Aton International das institutionelle Geschäft der russischen Investmentbank Aton Capital. Die Töchter Aton-Line Discount Brokerage und Aton Asset Management bleiben weiterhin im Besitz der russischen Bank. Bislang befanden sich die Einheiten wie die Mutter im Besitz der Gründer und des Managements.

Die Erste Bank, das Spitzeninstitut der österreichischen Sparkassen, übernimmt die ukrainische Bank Prestige zu 100 Prozent. Dazu kauft das Institut die noch ausstehenden 49,5 Prozent der Anteilscheine für insgesamt 104 Millionen US-Dollar. Den Anteil von 50,5 Prozent hatte sie im Juli letzten Jahres für 35 Millionen US-Dollar erworben. Bis zum Jahr 2010 will die Bank nach eigenen Angaben bis zu 300 Millionen US-Dollar investieren.

Ihre in Italien verwalteten Fonds hat die Deutsche-Bank-Tochter DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, an die dortige Fondsgesellschaft Anima veräußert. Die übertragenen Fonds verwalten ein Volumen von sieben Milliarden Euro, der Kaufpreis wurde mit 1,2 Prozent davon beziffert. Die Zahlung soll in vier Tranchen binnen der nächsten 30 Monate erfolgen. Über eine Vertriebskooperation will die Deutsche Bank selbst wie auch ihre Beratertochter Finanza & Futuro in Italien Produkte von Anima im Angebot führen.

Die drei an der Norddeutschen Landesbank Girozentrale (Nord-LB), Hannover, beteiligten Sparkassenverbände aus Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern haben zusätzlich zu dem Sicherungsfonds auf Bundesebene einen regionalen Reservefonds eingerichtet. Letzterer wurde mit einem Volumen von 550 Millionen Euro ausgestattet. Ziel ist es nach eigenen Angaben, durch den Fonds das Rating der Landesbank zu stützen.

Für eine Kaufsumme von 194 Millionen US-Dollar hat die schweizerische Credit-Suisse-Gruppe ein Paket von 50 Prozent plus einen Anteilsschein an dem brasilianischen Vermögensverwalter Hedging-Griffo übernommen. Die Mittel stammen aus dem mittlerweile abgeschlossenen Verkauf der Versicherungstochter Winterthur an die französische Axa-Gruppe. Das südamerikanische Unternehmen verwaltet verschiedene inländische und internationale Hedgefonds sowie Aktien- und Dachfonds.

Die Bankhaus Lampe KG, Bielefeld, hat sich zum 31. Dezember 2006 mit zunächst 55 Prozent an der Fiduka Depotverwaltung GmbH, München, beteiligt. Das Unternehmen ist im Bereich der Vermögensverwaltung vor allem für Privatkunden und Stiftungen sowie der Verwaltung von Fonds tätig. Zur Höhe des Kaufpreises wurden keine Angaben gemacht.

Seine Beteiligung an CSOB, der ehemaligen Außenhandelsbank der Tschechoslowakei, hat der belgische Finanzdienstleister KBC um 7,5 Prozent aufgestockt und hält damit insgesamt 97,5 Prozent der Anteile an dem Unternehmen. Abgegeben wurde das Paket von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE).

Für umgerechnet rund 250 Millionen Euro hat der Banco Comercial Português (BCP) seinen Anteil am Stammkapital der polnischen Bank Millennium von 50 auf nunmehr 65,5 Prozent erhöht. Das entsprechende Angebot wurde bereits im November 2006 lanciert. Ein Rückzug von der Börse sei gleichwohl nicht vorgesehen, heißt es von dem übernommenen Institut.

Seit Ende letzten Jahres ist die MLP Bank AG, Wiesloch, an das Online-Bezahlsystem der Giropay GmbH, Frankfurt am Main, angeschlossen, eine gemeinschaftliche Plattform von Postbank, Sparkassen sowie Volksbanken und Raiffeisenbanken.

Zum Start hatten bereits 100 000 der 680 000 MLP-Kunden Zugang zu Giropay, heißt es von dem Finanzdienstleister. Insgesamt beziffert Giropay die Anzahl der Nutzer auf rund 17 Millionen.

Gemeinsam mit der Bayerischen Landesbank (Bayern-LB), München, und der ungarischen MKB Bank Nyrt gründet die Versicherungskammer Bayern, München, zwei Versicherungsgesellschaften in Ungarn. An den beiden nicht börsennotierten Versicherungsaktiengesellschaften (Komposit und Leben) hält die Versicherungskammer Bayern 50 Prozent, jeweils 25 Prozent liegen bei der Landesbank und der MKB. Eigentümer der MKB ist zu 89,61 Prozent wiederum die Bayern-LB. Der Geschäftsstart wird für Mitte des Jahres 2007 in Aussicht gestellt.

Die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, hat die Übernahme der Mortgage-IT Holdings, einen auf die Vergabe, den Ankauf und die Verbriefung von Wohnimmobilienkrediten fokussierten Real Estate Investment Trust (REIT), für 14,75 US-Dollar pro Aktie beziehungsweise insgesamt 430 Millionen US-Dollar (324 Millionen Euro) abgeschlossen. Die Akquisition werde 2007 ergebniswirksam und soll zu Synergieeffekten im Geschäft der Bank mit Wohnimmobilienkrediten in den USA führen. Mortgage-IT wird zukünftig zum Bereich Residential Mortgage Backed Securities des Frankfurter Geldhauses gehören.

Die spanische Großbank Santander hat Ende 2006 ein Paket von 4,8 Prozent an der italienischen Bank Sanpaolo Imi veräußert. Letztere hat sich wie zuvor angekündigt per 1. Januar dieses Jahres mit dem ehemaligen Wettbewerber Banca Intesa zusammengeschlossen. Der Wert der von Santander abgegebenen Aktien wird auf insgesamt 1,6 Milliarden Euro beziffert. Am fusionierten Institut Intesa Sanpaolo hält die spanische Bank noch 1,7 Prozent.

Im Rechtsstreit mit der New Yorker Staatsanwaltschaft um den Vorwurf des unerlaubten Handels mit Anteilen von DWS-Scudder-Fonds zahlt die Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Asset Management (DeAM) eine Summe von 122 Millionen US-Dollar. Damit sei das Verfahren eingestellt, ein Schuldeingeständnis, so betont die Bank, sei damit allerdings nicht verbunden. Der Betrag setzt sich zusammen aus Rückerstattungen von 102 Millionen US-Dollar und einem Bußgeld von 20 Millionen US-Dollar.

Zum Jahresbeginn 2007 hat die chinesische Regierung offiziell eine neue Postsparkasse gestartet. Gemessen an ihren Einlagen von 150 Milliarden Euro (Stand Juni 2006) wird sie als das fünftgrößte Institut des Landes eingestuft. Die neu aufgestellte Postsparkasse gehört vollständig zur neuen China Post Group und will sich auf das Verbraucherbankgeschäft und provisionsabhängige Dienstleistungen konzentrieren.

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