Bankenchronik

23. Juni 2006 bis 7. Juli 2006

Seinen Wettbewerber Toro übernimmt Italiens größter Versicherer
Generali für 3,85 Milliarden Euro. Unter dem Vorbehalt der Zustimmung
der zuständigen Aufsichtsbehörde soll die Transaktion bis Ende
September dieses Jahres abgeschlossen sein. Vorerst habe man mit der
Verlegerfamilie De Agostini den Erwerb von 55 Prozent der Toro-Anteile
verabredet. Die Verlegerfamilie habe die Option, weitere 10 Prozent
ihrer Anteile an Generali zu verkaufen. Nach dem Erwerb des ersten
Pakets will Generali ein öffentliches Barangebot für die restlichen
Anteile präsentieren. Der Übernahmepreis für die Kleinaktionäre
entspreche mit 21,20 Euro dem Angebot an die Verlegerfamilie, die im
Jahr 2003 einen Anteil von 65 Prozent des Toro-Kapitals von Fiat
übernommen hatte. Mit dem Verkauf erziele De Agostini einen Gewinn von
rund 770 Millionen Euro.
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Vor der Sommerpause hat die hessische CDU-Regierung den Gesetzentwurf
zur Novelle des Landessparkassengesetzes beschlossen. Der Sparkassen-
und Giroverband Hessen-Thüringen (SGVHT) erklärte gleichzeitig, von
seiner ablehnenden Haltung nicht abzurücken. Die Mitte November 2005
veröffentlichten Vorschläge zur Änderung des Sparkassengesetzes habe
das Wiesbadener Kabinett uneingeschränkt bestätigt, heißt es aus dem
Wirtschaftsministerium. Wenn die Novelle wie geplant im Frühjahr 2007
in Kraft treten sollte, ist unter anderem die Bildung von
übertragbarem Stammkapital bei den 34 Sparkassen in Hessen möglich.
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Eine europaweite Kooperation haben die italienische Unicredit und die
Telekom-Tochter T-Mobile Deutschland GmbH, Bonn, vereinbart. Demnach
will der Mobilfunkanbieter die Einzüge seiner Lastschriften europaweit
in Deutschland bündeln. Betroffen seien rund 100 Millionen
Transaktionen jährlich. Deren Abwicklung werde zum Großteil von der
Unicredit-Gruppe übernommen. In Deutschland soll künftig die
Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (HVB), München, in Österreich die
Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) den jeweiligen nationalen
Zahlungsverkehr von T-Mobile abwickeln.
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Pensionsrückstellungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro hat die
Commerzbank AG, Frankfurt am Main, in ein Contractual Trust
Arrangement (CTA) ausgelagert. Die Mittel sollen über ihre Tochter
Cominvest komplett selbst verwaltet werden. Mit dem Betrag seien die
Pensionszusagen von 41 000 aktiven und ausgeschiedenen Mitarbeitern
sowie Pensionären abgedeckt.
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Die Barclays Bank PLC, London, will ihre Anteile an der
First-Caribbean Bank für rund 1,08 Milliarden Dollar an die Canadian
Imperial Bank of Commerce (CIBC) verkaufen. Die Transaktion soll bis
Ende dieses Jahres abgeschlossen werden, steht aber einstweilen noch
unter dem Vorbehalt einer Genehmigung der zuständigen
Aufsichtsbehörden. CIBC würde nach der Übernahme über 87,4 Prozent der
Anteile verfügen.
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Die Deutsche Bank hat in Sofia, Bulgarien, eine Repräsentanz eröffnet.
Zu den Geschäftsschwerpunkten gehören der Ausbau des
Firmenkundengeschäfts, Investment- Banking und Transaction-Banking der
Deutschen Bank in Bulgarien sowie das Angebot von
Finanzdienstleistungen in Wachstumsbereichen wie Infrastruktur,
Immobilien und Private Wealth Management.
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Die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (HVB) hat zu einem Gesamtpreis
von 600 Millionen Euro den Verkauf der drei Activest Gesellschaften
(Activest Investmentgesellschaft mbH, Activest Investmentgesellschaft
Schweiz AG sowie Activest Investmentgesellschaft Luxembourg S.A.) an
die Unicredit-Tochter Pioneer Global Asset Management
S.p.A.beschlossen.Vorbehaltlich der Zustimmung der Pioneer-Gremien
soll die Transaktion in den nächsten Wochen vollzogen werden. Bereits
in der Zusammenschlussvereinbarung zwischen HVB und Unicredit Group
hatten die Parteien vereinbart, eine Bündelung der
Asset-Management-Aktivitäten zu prüfen. Nach dieser Übertragung
bleiben die Activest-Einheiten weiterhin rechtlich eigenständige
Gesellschaften. Firmierung und Produktnamen der Activest sollen sich
zunächst nicht ändern.
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Die ING Bank, Amsterdam, hat mit einer Anbietergruppe aus den
Dienstleistern Acenture, Atos Origin, Getronics und KPN eine
Absichtserklärung über die Auslagerung der Arbeitsplatz-Services für
die rund 53 000 europäischen ING-Mitarbeiter unterzeichnet. Die
Outsourcing-Partner sollen nicht nur verschiedene Services für den
Finanzdienstleister bereitstellen, sondern auch rund 550
niederländische und belgische ING-Mitarbeiter übernehmen. Der
erwartete Vertrag soll voraussichtlich eine Laufzeit von fünf Jahren
und ein Volumen von rund 800 Millionen Euro haben. Seine
Unterzeichnung ist für das vierte Quartal 2006 vorgesehen.
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Die AXA Konzern AG, Köln, und der Club Bertelsmann, Berlin,
kooperieren seit Juni 2006 beim Vertrieb von Versicherungen. Die
Zusammenarbeit sieht vor, dass Mitglieder des Medienclubs
Versicherungsleistungen aus den Bereichen Haftpflicht-, Hausrat-,
Wohngebäude- und Glasversicherungen der Produktlinien des Versicherers
zu speziellen Vorteilskonditionen nutzen können. Über Sonderrufnummern
des Kundenservice Centers soll den Club-Mitgliedern ein Berater-Team
bei Angebotsanforderungen und für den Abschluss von Versicherungen zur
Seite stehen.

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