Rechenschaftsberichte

Deka-Gruppe - Pioneer Investments

Deka-Gruppe

Laufende Neustrukturierung - Abflüsse aus Rentenfonds - 2,1 Mrd. Euro an Mittelzuflüssen für Geldmarktfonds - Neugeschäft insgesamt rückläufig - verwaltetes Fondsvermögen bei 90,4 (75,8) Mrd. Euro - Volumenanstieg bei fondsgebundener Vermögensverwaltung und fondsbasiertem Vermögensmanagement - Marktanteil per Jahresende 2006 bei 18,3 (16,5)% - starkes Neugeschäft im ersten Quartal 2007

Insbesondere von zwei wesentlichen Aspekten sieht die Deka-Bank das zurückliegende Geschäftsjahr 2006 geprägt. Zum einen will die Investmentgesellschaft der Sparkassenorganisation mit der Umsetzung des zur Bilanzpressekonferenz vor einem Jahr bekannt gegebenen Restrukturierungsprogramms First Choice zur "ersten Wahl" für die Institute der Gruppe werden. Zum anderen zeigt sich die Ertragsrechnung auf Konzernebene von Aufwendungen zur Stabilisierung des Deka-Immobilien-Fonds geprägt, der nach Bewertungsunstimmigkeiten im Jahr 2005 in Schieflage gekommen war.

Im Fondsgeschäft des Frankfurter Deka-Bank-Konzerns (Geschäftsfeld Asset Management Kapitalmarkt, die beiden anderen heißen Asset Management Immobilien und Corporates & Markets) verweist der Fondsproduzent der Sparkassenorganisation auf ein zufriedenstellendes Brutto-Neugeschäft -"dem besten sogar seit dem bisherigen Rekordjahr 2000". Da es gleichzeitig zu umfangreichen Rückgaben von Fondsanteilen kam, blieb das Nettomittelaufkommen von eigenen Wertpapier-Publikumsfonds mit 1,4 Mrd. Euro hinter dem Vorjahreswert von 2,3 Mrd. Euro gleichwohl zurück.

Wesentliche Geschäftsimpulse sind aus Sicht des Instituts im Jahr 2006 insbesondere von den hauseigenen Garantieprodukten ausgegangen - bei den Kunden der Sparkassen herrsche weiterhin ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis vor. Das Neugeschäft in dieser Fondsgattung stieg im Berichtsjahr deutlich von 4 Mill. Euro auf 2,1 Mrd. Euro an. Nachdem im vorangegangenen Jahr insbesondere die Rentenfonds Neumittel in Höhe von 5,4 Mrd. Euro auf sich ziehen konnten, wurden im Jahr 2006 Abflüsse in Höhe von 402 Mill. Euro verzeichnet. Wie auch schon in 2005 zogen die Anleger im Berichtsjahr mehr als 3 Mrd. Euro aus den Aktienfonds der Deka ab.

Bedeutendste Fondsgattung im Portfolio der Deka-Bank bleiben mit einem Stichtagsvolumen per Jahresende 2006 von 31,7 Mrd. Euro weiterhin die Aktienfonds; Wertgesicherte Fonds (vom BVI ab 2006 als eigene Gattung betrachtet) summierten sich gleichzeitig auf 3,1 Mrd. Euro. Mit einem Volumen von 29,4 (30,5) Mrd. Euro verringerte sich der Bestand in Rentenfonds im Berichtsjahr leicht. Nebst Wertentwicklung steigerte sich das Fondsvermögen von Geldmarktfonds gegenüber dem Vorjahr um 21% auf 13,1 Mrd. Euro. In Summe erhöhte sich das Fondsvermögen der Publikumsfonds im Jahr 2006 auf 90,4 (75,8) Mrd. Euro.

Der Marktanteil des Deka-Bank-Konzerns bei den Wertpapier-Publikumsfonds wird zum Jahresende 2006 auf 18,3 (16,5)% beziffert. Dass sich die Verhältnisse zum Ende des ersten Quartals 2007 nach der Darstellung des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) deutlich zugunsten der Deka-Bank verändert haben (siehe Tabelle 8), verdankt der S-Fondsproduzent neben einem guten Neugeschäft insbesondere seiner starken Position bei Dachfonds. Diese fließen seit Jahresbeginn nicht mehr nur nachrichtlich, sondern vollumfänglich in die Statistiken des Branchenverbands ein. Das insgesamt verwaltete Fondsvermögen hat sich laut Statistik damit auf 120,1 Mrd. Euro erhöht. Die in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres gewonnenen Netto-Neumittel beliefen sich auf 4,9 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Mit 5,4 Mrd. Euro konnte die Deutsche-Bank-Tochter DWS mehr Gelder auf sich ziehen, der genossenschaftlichen Union Investment vertrauten die Anleger per saldo 1,8 Mrd. Euro an neuen Mitteln an.

Einen Absatzschwerpunkt bildeten im Berichtsjahr 2006 wie schon in den Vorjahren die fondsbasierten Vermögensmanagementprodukte, die, so fügt das Institut hinzu, von immer mehr Anlegern im Rahmen der privaten Altersvorsorge eingesetzt werden. Im Jahr 2006 investierten Anleger insgesamt 4,4 Mrd. Euro in solche fondsbasierten Angebote. Der fondsgebundenen Vermögensverwaltung flossen dabei rund 2,3 Mrd. Euro zu, den Dachfonds über 2,0 Mrd. Euro. Der überwiegende Anteil des Nettomittelaufkommens wurde dabei in ertragsorientierte Varianten investiert, wie die Deka konstatiert.

Trotz des moderaten Wachstums im Vergleich zum Jahrgang 2005 sieht sich die Deka-Bank - gemessen am Volumen - im Segment der fondsbasierten Vermögensmanagementprodukte weiterhin als Marktführer in Deutschland. Das Volumen der Produktreihe wuchs von 36,5 Mrd. Euro im Vorjahr auf 42,8 Mrd. Euro im Berichtsjahr 2006 an.

Allgemein haben die im Vorjahr gestarteten Maßnahmen zur Verbesserung der Fondsqualität aus Sicht der Deka-Bank Wirkung gezeigt. Während die Rentenfonds auch im Jahr 2006 die Erwartungen erfüllten, so kommentiert die S-Tochter, wurden insbesondere bei den Aktienfonds deutlichere Verbesserungen erzielt. Mit einer Wertentwicklung von rund 24% liege der Deka-Fonds über 2 Prozentpunkte besser als sein Vergleichsindex. Beim global ausgerichteten Deka-Spezial sieht man einen nachhaltigen Turnaround vollzogen; seine Performance von 8% sei ebenfalls deutlich höher als sein Vergleichsindex. Der Ari-Deka habe zwar seine Attraktivität für Anleger mit einer absoluten Wertentwicklung von rund 15% (ein Jahr) beziehungsweise 50% (drei Jahre) verbessert, dennoch liegt er aus Sicht des Instituts weiter hinter einigen Konkurrenzprodukten zurück.

Bereits über 50 Prozent der Aktienfonds der Deka-Bank konnten sich gemäß S&P Micropal im Jahr 2006 in den ersten beiden Quintilen platzieren, heißt es weiter also den besten 40% aller Fonds der jeweiligen Vergleichsgruppe. Gleichzeitig sei der Anteil in den beiden unteren Quintilen - den schlechtesten 40 Prozent aller Fonds der jeweiligen Vergleichsgruppe - weiter rückläufig gewesen. Auch bei den Ratingagenturen konnte man mit dem Maßnahmenpaket punkten; die Bewertungen für die Fonds erhöhten sich im Schnitt. Dies soll auch weiterhin eines der Kernziele sein.

Die Angebotspalette bei den Publikumsfonds hat die Deka-Bank durch Konzepte wie etwa steueroptimierte Produkte, Geldmarktfonds mit Renditezielpfad oder Garantiefonds erweitert:

- Mit Deka-Commodities sollen Anleger die Wachstumschancen der Rohstoffmärkte direkt nutzen können.

- Deka-Kick-Garant 2006 beziehungsweise 2006 II seien im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft auf Interesse gestoßen und haben innerhalb weniger Wochen Mittelzuflüsse in Höhe von mehr als 600 Mill. Euro generiert.

- Mit Deka-Best of Garant 10/2013 wurde ein Konzept umgesetzt, das während der siebenjährigen Laufzeit die Chancen von Aktien und Renten, sowie am Geldmarkt und bei Alternativen Investments nutzen soll.

- Deka-Global Convergence-Renten legt weltweit in Staats- und Unternehmensanleihen aus aufstrebenden Ländern an und investiert dabei maßgeblich auch in lokale Währungen.

- Deka-Opti-Cash und Deka-Opti-Rent stehen für steueroptimierte Laufzeitfonds.

- Der Deka-Geldmarkt-Plan soll eine wettbewerbsfähige Alternative zu den Angeboten der Direktbanken bei der Kurzfristanlage darstellen.

In der Ertragsrechnung der Deka-Bank hat das Geschäftsfeld Asset Management mit einem Ergebnisbeitrag von 286 Mill. Euro den Vorjahreswert von 240 Mill. Euro um 19% übertroffen. Die Summe der Erträge wird mit 682 Mill. Euro beziffert. Damit wurden im Vergleich zum Vorjahr (589 Mill. Euro) rund 93 Mill. Euro zusätzliche Erträge generiert. Erwirtschaftet wird der Ertrag des Geschäftsfelds AMK strukturbedingt überwiegend durch Provisionen, die sich im Wesentlichen aus Verwaltungsvergütungen sowie aus Erträgen der Depotbankfunktion zusammensetzen. Darüber hinaus werden Erträge aus Depotgebühren erzielt.

Die positive Entwicklung führt das Institut dabei zum einen auf die Absatzsteigerung im fondsbasierten Vermögensmanagement und zum anderen auf die positive Wertentwicklung der Fonds zurück. Die Aufwendungen lagen im Berichtsjahr 2006 in Summe bei 397 (349) Mill. Euro. Davon entfiel wie im Vorjahr der weitaus größte Teil auf die Verwaltungsaufwendungen, die von 338 Mill. Euro um 9% auf 369 Mill. Euro zunahmen. Der Anstieg beruhe dabei insbesondere auf verstärkten Aktivitäten für die Vertriebspartner. Den Anstieg der übrigen Aufwendungen führt man unter anderem auf Maßnahmen im Zusammenhang mit der strategischen Neuausrichtung im Geschäftsfeld zurück.

Im gesamten Deka-Bank-Konzern lag das Ergebnis vor Steuern in Höhe von 447 Mill. Euro trotz der Aufwendungen für die nach Bewertungsproblemen notwendig gewordenen Stabilisierungsmaßnahmen für den Deka-Immobilien-Fonds um 24 Mill. Euro beziehungsweise 6% höher als im Vorjahr. Die Cost Income Ratio verbesserte sich leicht auf 60,3 (60,6) Prozent. Unter Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands von 102 (83) Mill. Euro und der Veränderung der Neubewertungsrücklage nach Steuern (minus 10 Mill. Euro nach minus 8 Mill. Euro) wird ein Ergebnis nach Steuern von 344 Mill. Euro ausgewiesen, das damit in etwa dem Vorjahreswert entspricht. Der Return on Equity nach Steuern reduzierte aus Sicht der Bank als Folge der gestärkten Eigenmittelbasis auf 12,6% und blieb so leicht unter dem Vorjahresniveau von 14,0%.

Um 14% auf 883 Mill. Euro stieg das Provisionsergebnis der Deka-Bank an; es macht damit etwa drei Viertel der gesamten Erträge im Konzern aus. Das Zinsergebnis hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 256 (409) Mill. Euro verringert. Dies sei vor allem auf den niedrigeren Ergebnisbeitrag aus dem Treasury zurückzuführen: Zum einen waren aufgrund der Zinsentwicklung höhere Refinanzierungskosten zu verkraften. Zum anderen wurde das im Treasury erwirtschaftete Zinsergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr auch durch Positionsänderungen sowie durch die flachere Zinsstrukturkurve beeinträchtigt, heißt es von dem Fondsproduzenten. Positiv hingegen habe sich ein höherer Kundenkonditionenbeitrag im Corporate Banking ausgewirkt. Im Zinsergebnis ist seit 2006 auch der Zinsergebnisbeitrag aus at-Fair-Value-Positionen (Non-Trading) enthalten, der im Vorjahr noch im Finanzergebnis abgebildet wurde. Hintergrund dieser Umgliederung sei die vorzeitige Anwendung des IFRS 7. Um die Ergebniskomponenten besser vergleichen zu können, wurden die Vorjahreszahlen entsprechend adjustiert abgebildet.

Die Risikovorsorge im Geschäftsjahr 2006 wird mit 2 (36) Mill. Euro beziffert. Dabei entspreche der Gesamtbetrag aus Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen und Portfoliowertberichtigungen für Länder- und Bonitätsrisiken zur Abdeckung künftiger Risiken in etwa der Höhe der Auflösungen für nicht mehr benötigte Wertberichtigungen und Rückstellungen. Das Ergebnis aus Trading-Positionen hat gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen und belief sich auf rund 77 (39) Mill. Euro. Als Grund für den Zuwachs macht die Deka-Bank höhere Ergebnisbeiträge aus dem Aktien- sowie dem Devisenhandel aus. Das Finanzergebnis aus Non-Trading- Positionen belief sich auf minus 40 (minus 27) Mill. Euro. Während dafür im Vorjahr maßgeblich negative Bewertungsergebnisse aus den strategischen Zinsrisikopositionen der at-Fair-Value-Kategorie verantwortlich waren, so heißt es von der Frankfurter Investmentgesellschaft, stehe das negative Finanzergebnis im Jahr 2006 im Zusammenhang mit den im Rahmen der Stabilisierungsmaßnahmen von den Sparkassen zurückgegebenen und der Deka-Bank erworbenen Anteilen des Deka-Immobilien-Fonds: Hierbei wurde die erwartete Fondspreisminderung als Folge der Ausschüttung für das Fondsgeschäftsjahr 2005/2006, die im Zinsergebnis vereinnahmt wurde, periodenkongruent in gleicher Höhe im Finanzergebnis berücksichtigt, so heißt es. Damit werde der geplanten Rückführung der Fondsanteile im Geschäftsjahr 2007 Rechnung getragen.

Die Aufwendungen im gesamten Deka-Bank-Konzern beliefen sich - vor Restrukturierungsaufwendungen - auf 726 Mill. Euro und lagen damit 7% über dem Vorjahreswert von 677 Mill. Euro. Den Anstieg will man in Frankfurt nicht zuletzt auf zusätzliche Kosten für die strategische Neuausrichtung zurückgeführt wissen, die sich insbesondere in den Personal- und Sachaufwendungen bemerkbar machten. Der Personalaufwand erhöhte sich um 6% auf rund 302 (285) Mill. Euro. Eine Ursache sei hier die im Jahresdurchschnitt höhere Zahl der besetzten Stellen.

Der Sachaufwand nahm gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent auf 326 Mill. Euro zu. Unter anderem sei die Veräußerung von konzerneigenen Immobilien in der Vorbereitungsphase mit Aufwendungen verbunden gewesen, kommentiert die Deka-Bank in ihrem Geschäftsbericht zum Jahr 2006. Die Umsetzung rechtlicher Anforderungen habe ebenfalls zu einem angestiegenen Sachaufwand geführt. Darüber hinaus habe man einen höheren Betrag für Marketing und Vertrieb aufgewendet als im Vorjahr. Auch diesen Kostenanstieg will man vor dem Hintergrund der strategischen Neuausrichtung betrachtet wissen: Über eine verbesserte Marktpräsenz soll eine nachhaltig höhere Vertriebsdurchdringung erzielt werden.

Die Abschreibungen bewegten sich mit knapp 73 (69) Mill. Euro leicht über dem Vorjahreswert. In den Restrukturierungsaufwendungen, die sich auf 34 (54) Mill. Euro beliefen, sind Kapitalzuschüsse zur Stabilisierung des Deka-Immobilien-Fonds in Höhe von 123 Mill. Euro enthalten, heißt es von dem Institut; weitere rund 20 Mill. Euro entfielen auf Umbaumaßnahmen im Zuge der Neuausrichtung des Konzerns. Teilweise kompensiert wurde die Aufwandsposition durch einen Ertrag in Höhe von 97 Mill. Euro aus der Veräußerung einer Immobilie, welche die Deka-Bank im Vorjahr zur weiteren Stabilisierung des Deka-Immo-bilien-Fonds erworben hatte. Daneben wirkten sich die Erträge aus der Auflösung einer nicht mehr benötigten Rückstellung für die "Vertriebsincentivierung" in Höhe von rund 12 Mill. Euro positiv aus.

Seit Mai dieses Jahres ist der Deka-Bank-Konzern auch mit einer eigenen Repräsentanz in Wien vertreten. Zukünftig sollen von hier aus institutionelle Kunden in Österreich sowie in den Wachstums märkten Zentral- und Osteuropas betreut werden. Zunächst sind in Österreich 16 Ak-tien-, fünf Renten- und drei Mischfonds zum Vertrieb zugelassen. Neben dem Publikumsfondsgeschäft soll vor allem das Geschäft mit Mandaten für institutionelle Kunden ausgebaut werden.

Personalien: Verwaltungsrat: Heinrich Haasis (Vorsitzender seit 1. Mai 2006), Dr. Dietrich H. Hoppenstedt (Vorsitzender bis 30. April 2006); Vorstand: Franz S. Waas, Ph. D. (Vorsitzender), Oliver Behrens (seit 1. Januar 2007), Dr. Matthias Danne (seit 1. Juli 2006), Walter Groll (seit 1. Juli 2006), Hans-Jürgen Gutenberger, Dr. h. c. Fritz Oelrich, Dr. Bernhard Steinmetz (bis 30. Juni 2006)

Pioneer Investments

Eingliederung von Activest in Unicredit-Konzern - Verschmelzung der Luxem-burg-Töchter - auch Übernahme von Nordinvest - stärkstes Neugeschäft bei Mischfonds - Abflüsse bei Aktienfonds verwaltetes Investmentfondsvermögen bei 31,3 Mrd. Euro - Rentenfonds mit 10,7 Mrd. Euro größte Fondsgattung hohe Zahl an Fondsfusionen

Durch die Übernahme der HVB-Tochter Activest hat sich der "internationale Asset Manager" Pioneer als Tochter der italienischen Unicredit auch auf dem deutschen Markt als einer der größeren Akteure eingereiht. Das Geschäftsjahr 2006 stand bei Pioneer dabei noch ganz im Zeichen der Eingliederung der deutschen Investmentfondsaktivitäten in den italienischen Mutterkonzern. Organisatorisch firmiert die bisherige Activest Investmentgesellschaft mbH, Unterföhring bei München, seit Anfang Oktober letzten Jahres unter dem Namen Pioneer Investments Kapitalanlagegesellschaft mbH.

Schon Ende Dezember 2005 hatten die Unicredit-Tochter und die Vermögensverwalter der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank im Zuge der Übernahme des Münchner Instituts bekannt gegeben, in Zukunft unter dem Dach der internationalen Marke Pioneer Investments aufzutreten. Kernkompetenzen der neuen Gruppe, so hat es die italienische Konzernmutter vorgesehen, sollen amerikanische, europäische und weltweit anlegende Aktien- und Rentenfonds, ebenso wie Total-Return-, Rohstoff-, Immobilien- und Garantiefonds sein. Der konzerninterne "Verkauf" der Activest hat der Hypovereinsbank eine Summe von 600 Mill. Euro eingebracht. Die Pioneer-Gruppe verwaltete zum Zeitpunkt der Übernahme der neuen Deutschland-Tochter rund 255 Mrd. Euro an Kundenvermögen in 22 Ländern weltweit.

Des Weiteren wurde die Activest Investmentgesellschaft Luxembourg S. A., Luxemburg, per Mitte Oktober 2006 auf die Pioneer Asset Management S. A., Luxemburg, verschmolzen. Ende Januar dieses Jahres haben sich die Pioneer Global Asset Management S.p. A. (PGAM) und die Hypovereinsbank darüber hinaus über den Verkauf der Nordinvest Norddeutsche Investment-Gesellschaft mbH als zweite Fonds-Tochter der Münchener Großbank an die PGAM geeinigt.

Im Geschäftsjahr 2006 haben die Publikumsfonds von Pioneer netto rund 2,7 Mrd. Euro an neuen Mitteln auf sich gezogen. Mit 2,1 Mrd. Euro floss das Gros dabei in die Mischfonds der Gesellschaft, die Rentenfonds verzeichneten 1,3 Mrd. Euro an neuen Mitteln, und in Geldmarktfonds investierten die Anleger unter dem Strich 671 Mill. Euro. Dem stand ein Netto-Abfluss von 1,4 Mrd. Euro bei den Aktienfonds gegenüber.

Insbesondere weil gleichzeitig die Produktpalette der ehemaligen Activest mit der von Pioneer zusammengelegt und zu Teilen auch fusioniert wurde, darauf weist das Unternehmen hin, sei ein Vergleich mit den Vorjahreszahlen nicht zweckmäßig. Neben 20 Fusionen und geplanten Schließungen wurden weitere 50 Activest-Fonds umbenannt, darunter etwa der Activest Bio-Pharma (jetzt Pioneer Investments Bio Pharma, der Activest Opti Rent D (nun Pioneer Investments Opti Bond A DA), der Activest US-REITs D (künftig Pioneer Funds - U. S. REITs Securities A DA) oder auch der Activest-US-Dollar-Cash D (nun Pioneer Investments US Dollar Cash A USD DA).

Das Volumen der von Pioneer in Publikumsfonds verwalteten Assets wird für den Stichtag 31. Dezember 2006 mit 31,3 Mrd. Euro beziffert. Größte Fondsgattung sind darunter mit 10,7 Mrd. Euro die Rentenfonds, als zweitgrößte Anlagekategorie werden die Aktienfonds mit 9,0 Mrd. Euro aufgeführt. Der Bestand an Geldmarktfonds belief sich nach eigenen Angaben per Jahresende auf 6,6 Mrd. Euro, das in Mischfonds verwaltete Vermögen auf 5,0 Mrd. Euro.

Aus den Pioneer-Absatzzahlen deutlich zu ersehen ist eine geringe Nachfrage nach Hedgefondsprodukten. In der Konsequenz hat die Investmentgesellschaft beschlossen, den zusammen mit Hansainvest angebotenen Hedgefonds "HI Pioneer Global Hedge I Fonds" Ende September dieses Jahres einzustellen. Als Grund für den schleppenden Verkauf sieht die Unicredit-Tochter eine schwache Rendite des Fonds, der von seiner Auflegung im Mai 2004 bis November 2006 einen leichten Verlust von 4% verzeichnete.

Im Back-Office-Bereich will Pioneer Investments zukünftig mit einer eigenständigen Tochter am Markt agieren. Ausgelagert werden sollen dabei die Aktivitäten zur

Fondsadministration. Zu diesem Zweck

wurden die entsprechenden Prozesse zunächst in einer Sub-Division gebündelt und werden nun in eine eigene Gesellschaft ausgelagert, die unter dem Namen Pioneer Investments Fund Services firmieren soll und sich auf die "Assets under Administration", also das Master-KAG-Geschäft, fokussieren soll. Um die Investitionssumme zu steigern und die Kostenbasis zu verbessern soll ein strategischer Partner hinzugenommen werden. Diesen will man der gegenwärtigen Planung zufolge bis Mitte 2007 gefunden haben, das Auswahlverfahren sei derweil bereits im Gange.

Personalien: Aufsichtsrat: Dominik Kremer (Vorsitzender seit Juli 2006), Andreas Wölfer (Vorsitzender bis Juli 2006); Geschäftsführung: Andreas Fehrenbach (Sprecher bis Juli 2006), Markus Gunter (seit Juni 2006), Dr. Wolfgang Kirschner, Bernd Kreitmeyr, Armin J. Lang (seit August 2006), Hartwig Rosipal (seit August 2006), Dr. Markus Walch (bis Juni 2007), Hans-Joachim von Werthern, Wilhelm Westermayer

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