Bankenchronik

6. Juli 2007 bis 24. Juli 2007

Einen Vertrag über die Fusion ihrer Tochterunternehmen LBS Landesbausparkasse Schleswig-Holstein AG, Kiel, und der LBS Bausparkasse Hamburg AG haben der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein (SGVSH), Kiel, und die Haspa Finanzholding, Hamburg, geschlossen. Die Fusion soll rückwirkend zum 1. Januar 2007 vollzogen werden. Das neue Institut soll künftig als LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG firmieren.

Ihr Geschäft mit Direktkunden von kleineren und mittelgrossen Vermögen und ihr Geschäft mit unabhängigen Finanzdienstleistern - nicht aber externen Vermögensverwaltern - wollen die schweizerische Bank Sarasin & Cie AG und die AIG Privat Bank AG in eine gemeinsame Bank auslagern. Das neu zu gründende Finanzinstitut werde zum Start über 235 000 Kunden in der Schweiz, Deutschland und Österreich verfügen und Vermögenswerte von rund acht Milliarden Schweizer Franken betreuen. Vorbehaltlich der Bewilligung durch die Eidgenössische Bankenkommission EBK soll die neue Bank spätestens Ende 2008 ihren Betrieb aufnehmen. Die Bank Sarasin will sich an dem neuen Institut mit 57,5 Prozent und die AIG Privat Bank mit 42,5 Prozent beteiligen.

Mit seinem Urteil zur Rechtmäßigkeit der heimlichen Abfrage von Kontenstammdaten durch Ermittler und Steuerfahnder hat das Bundesverfassungsgericht mehrere entsprechende Klagen abgewiesen. Allerdings äußerte das Gericht den Vorbehalt, die Regelung zur Erhebung der Daten durch Sozialbehörden müsse bis Mitte 2008 genauer gefasst werden.

Aus den defizitären Engagements in Großbritannien und Spanien zieht sich die MLP AG, Wiesloch, zurück. Die bestehenden Kunden sowie Teile der Mitarbeiter und Berater sollen in beiden Ländern jeweils von einem nationalen Anbieter übernommen werden. Der Finanzvertrieb ist in Großbritannien und Spanien seit sechs beziehungsweise fünf Jahren vertreten und betreut dort insgesamt rund 7 000 Kunden.

Ihre verbleibenden Anteile an der Deutsche Beteiligungs AG (DBAG), Frankfurt am Main, hat deren Gründungsmitglied Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, an mehrere Adressen aus dem bestehenden Aktionärskreis veräußert. Damit befinden sich alle Anteilsscheine der DBAG nunmehr im Streubesitz.

Eine Beteiligung von 19,9 Prozent an der Qingdao City Commercial Bank (QCCB) geht die italienische Großbank Intesa Sanpaolo ein. Dazu zeichnet Letztere eine Kapitalerhöhung der QCCB um rund 135 Millionen US-Dollar.

Mit einem Anteil von 50 Prozent beteiligt sich die HSH Real Estate AG, Hamburg, an der US Treuhand Verwaltungsgesellschaft für US-Immobilienfonds mbH, Darmstadt. Der Kaufpreis wurde nicht beziffert. Durch den Zusammenschluss entstehe der zweitgrößte Anbieter geschlossener Immobilienfonds in Deutschland.

Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe, Stuttgart, ist künftig der alleinige Eigentümer der Wüstenrot Bausparkasse AG, Ludwigsburg. Bisher hielten die Wüstenrot und Württembergische AG (W&W) und die Württembergische Lebensversicherung AG 99,96 Prozent des Grundkapitals. Für die Übertragung ihrer Anteile auf die Hauptaktionärin W&W im Rahmen eines Squeeze-out erhalten die bisherigen rund 200 Minderheitsaktionäre eine Barabfindung von 24 Euro je Stückaktie der nicht börsennotierten Wüstenrot Bausparkasse AG. Darüber hinaus will die W&W weitere zwölf Euro pro Aktie auszahlen, wenn es keine Anfechtungsklagen gibt.

Im Rahmen einer Neuaufstellung im Versicherungsbereich gibt die Deutsche Postbank AG, Bonn, ihre entsprechenden Aktivitäten an die Talanx AG, Hannover, ab. Der Kaufpreis für die Einheiten wird auf 550 Millionen Euro beziffert. Vorbehaltlich der kartellrechtlichen und aufsichtsrechtlichen Freigabe wird der Abschluss der Transaktion für den Herbst dieses Jahres in Aussicht gestellt. Die Transaktion beinhaltet im Wesentlichen die BHW Lebensversicherung AG, Hameln, sowie die 50-Pro-zent-Anteile an den PB Versicherungen, Hilden. Gleichzeitig haben Postbank und Talanx eine langfristige Vertriebskooperation in den Bereichen Lebens- und Unfallversicherung abgeschlossen.

Um den Vertrieb von Warenkreditversicherungen hat die Zurich-Gruppe Deutschland ihre Kooperation mit der Deutsche Postbank AG, Bonn, ausgebaut. Künftig können die 35 000 Firmenkunden der Postbank an 14 Standorten von Zurich Forderungsausfallversicherungen abschließen. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits bei Kautionsversicherungen und im Factoringgeschäft zusammen.

Die Kapitalzuführungen an die WestLB AG, Düsseldorf, von 6,2 Milliarden Euro und die Nord-LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale, Hannover, von 2,9 Milliarden Euro durch die öffentlich-rechtlichen Anteilseigner, wurden von der Europäischen Kommission für rechtmäßig erklärt. Ein Verstoß gegen europäisches Beihilferecht liege nicht vor.

Sein Osteuropa-Geschäft baut der Kölner Finanzvertrieb OVB mit einer neuen Tochter in der Ukraine aus. Die Tochter firmiert unter dem Namen OVB Allfinanz Ukraine mit Sitz in Kiew. Als erste Produktpartner werden AIG Life, Generali Garant Life sowie der zur Wiener Städtischen gehörende Versicherer Jupiter Life genannt.

Nachdem das Konsortium rund um die Royal Bank of Scotland (RBS) den Anteil ihrer Barofferte für die Übernahme der niederländischen ABN Amro bei gleichbleibendem Gesamtgebot von 79 auf 93 Prozent angehoben hatte, hat auch die Barclays Bank in ihr bislang rein in Aktien ausgelegtes Angebot eine Barkomponente von 37 Prozent einbezogen. Die Bank will einen Teil der benötigten Barmittel durch eine Platzierung von Aktien im Wert von bis zu 13,4 Milliarden Euro bei der staatlichen China Development Bank (CDB) sowie bei der ebenfalls staatlichen Temasek Holdings in Singapur einholen.

Für eine Kaufsumme von 5,7 Milliarden Euro will die Münchener Hypo Real Estate Holding AG (HRE) den Staatsfinanzierer Depfa Bank plc., Dublin, übernehmen. Der Erwerb soll zu 58 Prozent über die Ausgabe von 67 Millionen neuer Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung finanziert werden. Die verbleibenden 42 Prozent des Betrags sollen bar an die Depfa-Aktionäre ausgegeben werden. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Gremien, die Depfa-Verwaltung hat sich für die Übernahme ausgesprochen.

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