Bankenchronik

8. Februar 2013 bis 21. Februar 2013

Das irische Parlament hat die sofortige Liquidation der Irish Bank Resolution Corp. (IBRC) beschlossen. Das Institut war 2011 aus der Fusion der beiden 2009 voll verstaatlichten Institute Anglo Irish Bank und Irish Nationwide Building Society (INBS) entstanden. Die entsprechenden Vereinbarungen der irischen Regierung mit der Zentralbank von Irland sehen den Austausch von Schuldscheinen mit durchschnittlichen Laufzeiten von sieben bis acht Jahren im Wert von 28 Milliarden Euro in irische Staatsanleihen mit durchschnitt lichen Laufzeiten von 34 Jahren vor.

Sechs Monate nach der Einigung mit der EU-Kommission über die Rückführung von insgesamt fünf Milliarden Euro an den Freistaat Bayern bis 2019 hat die Bayern-LB weitere 451 Millionen Euro an den Freistaat überwiesen. Bereits Ende November 2012 hatte die Landesbank eine erste Zahlung von 350 Millionen Euro geleistet. Nach Angaben des Instituts wurde die Eigenkapitalausstattung der Bank durch die Zahlung nicht berührt.

Im Vatikan können die Käufe von Briefmarken und Andenken seit 12. Februar dieses Jahres wieder mit ec- oder Kreditkarte bezahlt werden. Verantwortlich für die Verarbeitung aller elektronischen Kartentransaktionen im Vatikan ist nun die Aduno SA, ein Unternehmen der Schweizer Holding Aduno Gruppe, die zu 100 Prozent Schweizer Retail- und Kantonalbanken gehört. Anfang dieses Jahres hatte die Banca d'Italia der italienischen Tochter der Deutschen Bank die Lizenz für die Abwicklung der bargeldlosen Zahlungen im Vatikan entzogen.

Die HSH Nordbank hat ihre Anteilseigner offiziell darum gebeten, die notwendigen Schritte zur Wiederaufstockung des Garantierahmens von aktuell sieben Milliarden Euro auf die ursprüngliche Höhe von zehn Milliarden Euro einzuleiten. Die Garantieerhöhung soll durch die Länder oder zusätzlich unter Beteiligung privater Investoren erfolgen.

Um den Austausch von Personal und Expertise zwischen beiden Häusern neu zu beleben und auszubauen, haben die KfW und die spanische Förderbank Instituto de Crédito Oficial (ICO) eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Im Rahmen von kurzfristigen (bis zu zwei Wochen) oder auch längerfristigen Entsendungen (bis zu sechs Monaten) sollen der Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Vernetzung beider Banken gestärkt werden.

Für 2,1 Milliarden US-Dollar verkaufte die britische HSBC Latin America Holdings (UK) Limited die HSBC Bank (Panama) S.A. an die Bancolombia S.A. Die Transaktion erfolgt im Zuge der Trennung von nicht mehr profitablen Sparten und soll im dritten Quartal 2013 abgeschlossen sein.

Auf die von der Sparkassen-Finanzgruppe betriebene Internetseite sparkasse.de ist Mitte Februar ein Hackerangriff verübt worden, bei dem eine Schadsoftware auf einzelnen Seiten von sparkasse.de platziert werden konnte. Über den DSGV wurde einen Tag später allen Nutzern, die an dem Tag auf diesen Internetseiten waren, geraten, ihre Rechner mit einem aktuellen Virenschutzprogramm zu durchsuchen. Die betroffenen Seiten wurden umgehend aus dem Netz genommen. Online-Banking-Angebote waren laut DSGV von dem Angriff nicht betroffen. Auch Angriffe auf Homebanking-Programme von Kunden wurden nicht beobachtet.

Für 1,935 Milliarden Euro veräußerte die Rabobank, Utrecht, 90,1 Prozent ihrer Anteile an der Tochter Robeco an den japanischen Finanzdienstleister Orix. Darüber hinaus ist auch eine strategische Allianz zwischen Rabobank und Orix Teil der Vereinbarung. Dazu gehört, dass Rabobank 9,99 Prozent der Anteile von Robeco behält und weiterhin bei dem Ausbau der Robeco-Business-Plattform kooperiert. Einen Teil des Kaufpreises zahlt Orix in eigenen Aktien und macht damit die Rabobank zum eigenen Aktionär.

Der global tätige Sicherheitsdienstleister Prosegur, Madrid, und der amerikanische Anbieter für sicherheitsrelevante Dienstleistungen Brink's haben ihre Verhandlungen zum Kauf des deutschen Geld- und Werttransportgeschäfts von Brink's durch Prosegur abgeschlossen und ein entsprechendes Vertragswerk unterzeichnet. Mit dieser Transaktion baut Prosegur seine Präsenz in Deutschland aus. Das spanische Unternehmen will umfangreiche Investitionen tätigen, um das deutsche Geld- und Werttransportgeschäft von Brink's langfristig zu integrieren. Die Planung sieht vor, dass die Mehrheit der Brink's-Mitarbeiter des Geschäftsbereichs übernommen werden. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Prüfung durch das Bundeskartellamt.

Bei der BaFin hat die auf Export- und Projektfinanzierungen spezialisierte KfW Ipex-Bank GmbH, Frankfurt am Main, eine Erlaubnis zum Betreiben des Pfandbriefgeschäfts beantragt. Mit der eigenen Pfandbrieflizenz will das Kreditinstitut seine internen Refinanzierungsmöglichkeiten erweitern. Die im Wege einer Privatplatzierung emittierten Pfandbriefe soll ausschließlich die KfW zeichnen. Bisher erfolgt die Refinanzierung der KfW-Tochter über Schuldscheindarlehen. Als öffent liche Förderbank profitiert die KfW von einer Staatsgarantie und dem Triple-A-Rating.

Die Europäische Kommission hat die Beihilfen, die die Niederlande zur Rettung des Finanzkonzerns SNS Reaal gewährt, vorübergehend genehmigt. Anfang Februar hatten die Niederlande angekündigt, die Bank mit einer Kapitalspritze von insgesamt 2,2 Milliarden Euro und einem Überbrückungskredit über 1,1 Milliarden Euro vor der Pleite retten zu wollen. Die Genehmigung der Kommission ist an die Auflage geknüpft, dass das Institut bis Ende August dieses Jahres einen Umstrukturierungsplan vorlegt.

Die Commerzbank hat ihren geplanten Stellenabbau konkretisiert. Gemäß einer Grundsatzerklärung soll in der Filialbank des Privatkundengeschäfts bis spätestens Ende 2015 ein Abbau von 1 800 Stellen erfolgen. Weitere Streichungen will der Vorstand von den bis Ende 2014 erreichten strategischen Wachstumszielen abhängig machen. Bis Ende 2014 will das Institut auf betriebsbedingte Kündungen verzichten, sofern bis Ende 2013 ein Abbau von 600 Vollzeitkapazitäten im Inlandsgeschäft erreicht wird.

Die Ratingagentur Moody's hat Großbritannien das Spitzenrating "AAA" entzogen und das Land auf "AA1" herabgestuft. Als Grund nannte die Agentur die schwache Konjunktur und die steigende Verschuldung. Der Ausblick für das neue Rating ist stabil, da Moody's eine finanzielle Konsolidierung für möglich hält.

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