Die Ergo Versicherungsgruppe ist auf der Suche nach einem Partner in Indien fündig geworden. Die Münchener-Rück-Tochter beteiligt sich mit 26 Prozent an der Sachversicherungstochter der Finanzdienstleistungsgruppe HDFC. Mit dem Joint Venture wollen die beiden Konzerne in den kommenden Jahren unter die Top drei in dem noch stark unterentwickelten indischen Sachversicherungsmarkt aufsteigen. Der Kaufpreis für die Beteiligung wurde nicht genannt. Die Ergo hat nach eigenen Angaben eine Option, den Anteil an dem Joint Venture auf 49 Prozent aufzustocken, sobald die Regierung wie angekündigt die Grenzen für ausländische Direktinvestitionen lockert.
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat ihre Präsenz in Südostasien mit der Eröffnung einer Repräsentanz in der indonesischen Hauptstadt Jakarta ausgebaut. Eröffnungstermin war der 8. November. Schwerpunkt des Geschäfts werde die Betreuung deutscher Mittelständler beim Eintritt in den indonesischen Markt sein, hieß es bei der Bank. Mit dem Büro baut die LBBW ihr weltweites Auslandsnetzwerk auf 24 Standorte aus. Die Nord-LB Norddeutsche Landesbank hat mit einer neuen Repräsentanz in Indiens Finanzzentrum Mumbai ebenfalls ihre internationale Präsenz verstärkt. Ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen wird sie voraussichtlich im Januar 2008.
Credit Suisse hat den Kauf einer Mehrheitsbeteiligung (50 Prozent plus eine Aktie) an Hedging-Griffo, einer führenden unabhängigen Vermögensverwaltungs- und Private-Banking-Firma in Brasilien, in Höhe von 421 Millionen Schweizer Franken (364 Millionen US-Dollar) abgeschlossen. Die Transaktion wurde von der brasilianischen Zentralbank genehmigt. Der Kaufpreis entspricht einer Mehrheitsbeteiligung an den Stimmrechten und einer mehrheitlichen wirtschaftlichen Berechtigung. Die Parteien haben eine Optionsvereinbarung abgeschlossen, in deren Rahmen die Credit Suisse nach fünf Jahren den restlichen Anteil an Hedging-Griffo erwerben beziehungsweise der jetzige Aktionär seinen verbleibenden Anteil verkaufen kann. Das Unternehmen firmiert künftig als Credit Suisse Hedging-Griffo.
Nach dem Scheitern einer Verbindung mit der Londoner Aktienbörse Plus Markets stellt das Project Turquoise, eine Kooperation sieben führender Großbanken zum Aufbau einer paneuropäischen Aktienhandelsplattform, die Weichen für einen unabhängigen Auftritt. Mit Eli Liederman von Morgan Stanley ist ein Chief Executive gefunden. Der schwedische Technologieanbieter Cinnober konzipiert die Handelsplattform. Gleichzeitig erweitert sich der Kreis der Kooperationspartner um BNP Paribas und Société Générale. Bis das Project Turquoise an den Start gehen kann, soll es allerdings noch bis Ende nächsten Jahres dauern.
Seit Anfang November hat die Bankservicegesellschaft Rhein-Main mbh (BSG), Kriftel, ein Tochterunternehmen der Frankfurter Sparkasse und der Nassauischen Sparkasse in Wiesbaden, die Abwicklung des beleghaften Inlandszahlungsverkehrs der SEB AG, Frankfurt am Main, übernommen. Das Volumen steigt damit nach eigenen Angaben auf rund 40 Millionen Belege pro Jahr, die bei der BSG weiterverarbeitet werden.
Die italienische Monte die Paschi die Siena (MPS) übernimmt die Banca Antonveneta für neun Milliarden Euro vom spanischen Banco Santander. Hintergrund des Verkaufs ist die Übernahme der niederländischen Großbank ABN Amro durch Santander. Rund die Hälfte des Kaufpreises will MPS über Eigenkapital finanzieren, weitere 20 bis 25 Prozent soll der Verkauf von Vermögenswerten einbringen. Den Rest will das Istitut über liquide Mittel sowie über die Aufnahme von Schulden abgedecken.
Die Genossenschaftsverbände in Baden und Württemberg haben beschlossen, im nächsten Jahr den gemeinsamen Genossenschaftsverband Baden-Württemberg mit Doppelsitz in Karlsruhe und Stuttgart zu gründen. Damit fusionieren auch die letzten beiden Verbände, die im selben Bundesland tätig sind. Es soll sieben Regionalvertretungen der Genossenschaftsbanken geben; die Badener stellen den Vorstandsvorsitzenden, die Württemberger den Verbandsratsvorsitzenden. Die Volks- und Raiffeisenbanken im neuen Verband werden insgesamt 3,3 Millionen Menschen und mittelständische Unternehmen vertreten sowie 223 Milliarden Euro an Kundengeldern betreuen.
Die Bankhaus Lampe KG, Bielefeld, hat ihre Investment-Banking-Aktivitäten seit dem 1. November dieses Jahres in der Lampe Corporate Finance GmbH mit Sitz in Hamburg gebündelt. In der neuen Einheit wurden die Tochtergesellschaften Conetwork, Hamburg, und Krüger & Uhen, Frankfurt am Main, zusammengeschlossen. Mit der Zusammenlegung will sich das Bankhaus stärker auf das Firmenkundengeschäft konzentrieren.
Bis Januar kommenden Jahres soll die Übernahme der Hypothekenbank in Essen AG durch die Commerzbank AG abgeschlossen sein. Die Dr. Schuppli-Gruppe verkauft ihren Anteil von 49 Prozent an die Bank, zum Verkaufspreis wurden keine Angaben gemacht. Die Frankfurter Großbank weitet damit ihr Staatsfinanzierungsgeschäft weiter aus.
Die Nord-LB hat der Deutschen Hypothekenbank AG, Hannover, ein Übernahmeangebot in Höhe von 485 Millionen Euro unterbreitet. Die Transaktion soll im Januar 2008 abgeschlossen werden. Durch den Kauf würde sich das gewerbliche Immobiliengeschäft der Landesbank verdoppeln und das Unternehmen auf Rang drei unter den Landesbanken und den Hypothekenbanken vorrücken (siehe auch Bilanzen in diesem Heft).
Die französische Großbank Crédit Agricole hat ihre Beteiligung an der spanischen Bankinter S. A. auf 19,5 Prozent aufgestockt. Das Unternehmen übernahm die Anteile von einer Investorengruppe um den indischen Unternehmer Ramchand Bhavnani, das Kaufvolumen lag laut Angaben bei 809 Millionen Euro (13,60 Euro je Anteilsschein).
Die Swiss Life Holding, Zürich, verkauft ihr Geschäft in den Niederlanden und in Belgien für etwa 1,5 Milliarden Euro. Der Käufer der Tochtergesellschaften Zwitserleven und Swiss Life Asset Management (Niederlande) sowie Swiss Life (Belgien) ist der niederländische Finanzdienstleister SNS Reaal N. V. Der Schweizer Lebensversicherungskonzern will damit ein Aktienrückkaufprogramm finanzieren, das über 18 Monate laufen soll.