Börsen

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Einblick ins Xetra-Orderbuch

Die Deutsche Börse bietet Einblick in ihr vollelektronisches Handelssystem und öffnet das Xetra-Orderbuch. Unter www.boer-se-frankfurt.de/orderbuch lassen sich Preis und Stückzahl der im Xetra-Handelssystem eingestellten Kauf- und Verkaufsaufträge verfolgen. Damit soll die Orderbuchlage aller an der Deutschen Börse gehandelten Aktien transparent und Anlageentscheidungen einfacher werden.

Privatanleger, Anlageberater und Portfoliomanager können die zehn besten Kauf- und Verkaufskurse (Bid/Ask) mit einer Verzögerung von 15 Minuten kostenlos und ohne Registrierung einsehen. Die Xetra-Maske zeigt die Aktien nach Indexzugehörigkeit an. Anleger können aber auch das Orderbuch für einzelne Werte aufrufen oder es sich in einer selbst zusammengestellten Liste anzeigen lassen und so zum Beispiel die Handelbarkeit von weniger liquiden Werten prüfen.

Sicherheitenkorb für GC Pooling-Markt

Die Terminbörse Eurex und der Deutsche-Börse-Abwickler Clearstream haben einen neuen Sicherheitenkorb (Extended Basket) für den GC Pooling-Markt, den besicherten Geldmarkt von Eurex Repo, eingeführt. Durch diesen neuen Basket sollen die derzeit 28 Marktteilnehmer umfangreichere Handelsmöglichkeiten erhalten.

Der Extended Basket deckt über 23 000 in der Einheitlichen Liste der notenbankfähigen Wertpapiere der EZB (Eligible Asset Database - EAD) aufgeführte zugelassene Wertpapiere ab, die die Risikomanagementanforderungen der Eurex Clearing AG, dem integrierten zentralen Kontrahenten, erfüllen. Der Extended Basket ergänzt den im September 2007 eingeführten Euro GC Pooling-Basket. Letzterer umfasst 8 000 Wertpapiere, Staatsanleihen und von supranationalen Emittenten begebene Wertpapiere. Der neue Korb enthält auch von der EZB akzeptierte Unternehmensanleihen, nicht jedoch Asset-Backed Securities (ABS) und Mortgage-Backed Securities (MBS).

Six Group: neue Regulierungsstrukturen

Per Anfang 2009 ordnet die schweizerische Six Group die Regulierung und Überwachung der Emittenten und des Börsenhandels neu. Ausgangspunkt für diese Reorganisation: Regulierungs- und Überwachungsfunktionen sollten vom operativen Geschäft organisatorisch getrennt werden. Der schweizerische Gesetzgeber verlangt von Börsen, dass sie Regeln für Emittenten und Börsenteilnehmer erlassen, überwachen und durchsetzen. Für die Börsen der Six Group - Six Swiss Exchange, SWX Europe, Scoach Schweiz und Eurex Zürich (letztere zwei sind Joint Ventures mit der Deutschen Börse) - wurden diese Funktionen für den Bereich der Emittentenregulierung bisher von der Zulassungsstelle und dem Geschäftsbereich Zulassung von Six vorgenommen. Für den Bereich der Teilnehmerregulierung zeichnete die unabhängige Überwachungsstelle verantwortlich, welche dem Verwaltungsratspräsidenten der Gruppe direkt berichtete.

Zukünftig werden nun die Funktionen der Emittentenregulierung und die Handelsüberwachung zusammengefasst und direkt dem Präsidenten des Verwaltungsrates der Six Group unterstellt. Damit sind alle für die Regulierung zuständigen Einheiten aus den operativen Linienfunktionen herausgelöst. Die bisherige Zulassungsstelle wird künftig als Regulatory Board für den Erlass von Regeln sowohl für die Emittenten als auch für die Teilnehmer zuständig sein. Der Bereich Six Exchange Regulation betreut den Vollzug der Regeln. In ihm werden die Funktionen Listing & Enforcement für die Emittenten und Surveillance & Enforcement für die Teilnehmer zusammengefasst sein.

Das Schiedsgericht der Six Swiss Exchange, die Beschwerdeinstanz und die Sanktionskommission sollen in ihrer Funktion und Tätigkeit durch diese Neugestaltung nicht betroffen sein. Sie sind als unabhängige Institutionen weiterhin für die Beurteilung von mutmaßlich fehlbaren Emittenten und Teilnehmern zuständig.

Scoach: Marktanteil ausgebaut

Mit einem Umsatz von 64,6 Milliarden Euro an den Handelsplätzen in Frankfurt und Zürich sieht sich die deutsch-schweizerische Scoach im Jahr 2008 als umsatzstärkste Börse für strukturierte Produkte in Europa. Im abgelaufenen Jahr hat sie nach eigenen Angaben ihren Marktanteil im börslichen Handel von strukturierten Produkten in Deutschland um zehn Prozent auf 38 Prozent ausgebaut. Im Zertifikatehandel veranschlagt sie den Marktanteil auf über 52 Prozent. Die Anzahl der ausgeführten Transaktionen erhöhte sich um 13 Prozent auf 4,9 Millionen Geschäfte. Der Orderbuchumsatz in Frankfurt betrug 26,6 Milliarden Euro, ein Rückgang von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Seit Dezember 2008 bietet die Nordnet Bank als erster skandinavischer Online Broker ihren Kunden den Handel von strukturierten Produkten bei Scoach an. Damit können nun auch Endkunden aus Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark strukturierte Produkte in Frankfurt handeln. Im April 2008 wurde der Zertifikatehandel bei Scoach mit der Einführung der Xetra-Technologie internationalisiert. Rund 100 Xetra-Teilnehmer in Ländern außerhalb Deutschlands und der Schweiz haben seitdem direkten Zugriff auf alle strukturierten Produkte bei Scoach.

Dax-Nachfolge

Die Deutsche Börse hat den Leitfaden ihrer Aktienindizes konkretisiert und das Nachrückverfahren für den Fall, dass ein Indexmitglied den Dax-Index aufgrund der Fast-Exit-Regel verlässt, neu geregelt. Als Nachfolger wird nach dem neuen Leitfaden der Wert mit der höchsten Marktkapitalisierung bestimmt, der einen Marktkapitalisierungsrang von 35 oder besser und gleichzeitig einen Börsenumsatzrang von 45 oder besser aufweist. Diese Nachfolgeregelung gilt ab dem 26. Januar 2009.

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