Xetra: Neue Version eingeführt
Die Deutsche Börse hat Ende November dieses Jahres Xetra Release 12.0 gestartet. Mit der neuen Softwareversion sollen Handelsteilnehmer neue Ordertypen wie etwa Strike Match und Top of Book Order nutzen können. Erstere soll eine Brücke zwischen Xetra und Eurex bilden und das sogenannte "Pin Risiko" für Handelsteilnehmer, die in beiden Märkten handeln, reduzieren. Mit der Top of the Book Order kann ein Handelsteilnehmer sicherstellen, dass die Order entweder an die Spitze des Orderbuchs gestellt oder abgewiesen wird. Dieser Ordertyp verenge die Spreads, wirbt der Marktbetreiber. Mit dem Cross Request werde zudem die Möglichkeit geschaffen, bisher außerbörslich ausgeführte bilaterale Aufträge im Xetra-Orderbuch auszuführen. Diese Geschäfte führen zu einem Börsenpreis und ermöglichen Marktteilnehmern eine nachvollziehbare Preisbildung sowie eine standardisierte Verrechnung und Abwicklung der Aufträge über die Eurex Clearing, so die Deutsche Börse.
Eine technische Neuheit ist die sogenannte Multi-Börsenfähigkeit. So soll unter anderem die Anbindung anderer Börsenplätze an das Xetra-System erleichtert und die Flexibilität im Hinblick auf handelbare Instrumente und Handelszeiten verbessert werden. Die bestehenden Schnittstellen Xetra Enhanced Transaction Solution und Xetra Enhanced Broadcast Solution sind mit dem neuen Release in ihren Funktionen erweitert worden. Nach Börsenangaben wurden dabei das Ordermanagement und die Orderverwaltung verbessert. Gänzlich neu ist das Xetra-FIX-Gateway, eine standardisierte Schnittstelle für Handelsteilnehmer die den technischen Zugang zum Xetra-Handelssystem erleichtern soll.
Eurex: Kooperation in Taiwan
Die Terminbörse Eurex hat Kooperationsvereinbarungen mit der National Taiwan University (NTU) und dem Securities & Futures Institute (SFI) unterzeichnet. Demnach sind gemeinsam organisierte Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für Studenten und Marktteilnehmer aus Taiwan vorgesehen. Die Deutsche-Börse-Tochter will die Einrichtung eines Realtime-Trading-Lab an der NTU finanziell unterstützen sowie Marktdaten bereitstellen. Darüber hinaus wird die Terminbörse ausgewählten Studenten der NTU Praktika am Firmensitz in Frankfurt am Main ermöglichen.
Im Rahmen der Kooperation mit dem SFI will man gemeinsam die kapitalmarktspezifische Aus- und Weiterbildung vorantreiben und dadurch einen Beitrag zur Entwicklung des regionalen Terminmarktes leisten. Mit diesen Partnerschaften soll zudem die weitere Internationalisierung des taiwanesischen Finanzmarkts gefördert und die Ausbildung von Finanzexperten im chinesischen Sprachraum unterstützt werden.
Seit November dieses Jahres bietet Eurex in Zusammenarbeit mit einem asiatischen Partner außerdem einen webbasierten Broadcast-Dienst an, der speziell auf Händler in Asien zugeschnitten ist. Im Rahmen des "Eurex Broadcast" kommentiert ein Eu-rex-Händler zweimal täglich vor Handelsbeginn in Europa und in den USA die aktuellen Marktentwicklungen in Europa.
Intelligente Ordertypen für DWP-Bank-Kunden
Seit Ende November 2011 sind die sogenannten intelligenten Ordertypen der Börse Stuttgart auch für die Kunden der Deutschen Wertpapier-Service Bank AG (DWP-Bank) verfügbar. Diese sollen Privatanlegern professionelle Möglichkeiten zur Steuerung ihrer Wertpapieraufträge bieten. Über die Transaktionsbank haben zunächst die Berater von rund 340 Sparkassen aus zwölf Bundesländern Zugang zu den Ordertypen. Darüber hinaus können diese von den Kunden von gut 20 Privatbanken über ihr Onlinebankingportal direkt genutzt werden.
Zukünftig sollen die Ordertypen zudem in die Bankingsysteme der Genossenschaftsbanken sowie das Onlinebanking der Sparkassen integriert werden. Seit der Einführung im Juni 2010 sind die Trailing Stop Order, die Stop Limit Order sowie die One Cancels Other an der Börse Stuttgart für alle Assetklassen verfügbar. Neben der DWP-Bank können Anleger die intelligenten Ordertypen auch über die ING-Diba, Flatex, Vi-Trade, S-Broker und Cortal Consors nutzen.
Scoach Schweiz: Handels-Eckdaten
Die Strukturierte-Produkte-Börse Scoach Schweiz hat Anfang Dezember 2011 erstmals den sogenannten Marktreport Express veröffentlicht. Er richtet sich an Investoren, Marktteilnehmer und Teile der Öffentlichkeit, die sich möglichst schnell über die Eckdaten des Handels informieren wollen. Der kostenlose Report deckt den jeweils vergangenen Monat ab und erscheint am zweiten Handelstag des neuen Monats in Form von Excel-Dateien. Er beinhaltet somit auch eventuelle Trade Reversals vom letzten Handelstag des Vormonats, die erst am ersten Handelstag des neuen Monats erfasst werden können.
Kooperation im Datenvertrieb
Die Wiener Börse hat mit der Börse Montenegro einen neuen Vertragspartner im Datenvertrieb. Der Vertrag zwischen den beiden Börsen wurde Anfang November 2011 unterzeichnet. Im Rahmen der Vereinbarung werden Datenvendoren der Wiener Börse - die Kursdaten der Börse Montenegro über ihre Datenleitung im selben Format und in derselben Struktur wie Wiener Börse-Daten bestellen können. Verteilt werden diese über den ADH- Datenfeed des österreichischen Handelsplatzes. Neben den Börsen der CEE Stock Exchange Group (Wien, Budapest, Laibach und Prag) umfasst das Datennetzwerk der Wiener Börse damit sechs weitere Börsenpartner in Zentral- und Osteuropa: die Börsen Bukarest, Sarajewo, Banja Luka, Mazedonien, Belgrad und nun Montenegro.