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Deutsche Börse kauft Tradegate

Die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, erwirbt mit Wirkung zum 8. Januar kommenden Jahres 75 Prozent plus einen Anteil an der Tradegate Exchange GmbH mit Sitz in Berlin. Letztere ist Betreiber der seit 2001 operierenden gleichnamigen außerbörslichen Handelsplattform (MTF). Zum Jahresbeginn 2010 wird der Börsenbetrieb aufgenommen und das bisherige MTF erhält den Status eines regulierten Marktes im Sinne der MiFID und firmiert dann als Tradegate Exchange.

Außerdem beteiligt sich die Deutsche Börse AG mit einem Anteil von fünf Prozent an der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, einem der Market Maker an dem neuen Berliner Handelsplatz. Die Deutsche Börse erhält die Option, ihren Anteil an der Tradegate AG schrittweise auf insgesamt maximal 20 Prozent aufzustocken. Die Gesamtkosten für beide Beteiligungen wird auf einen einstelligen Millionenbetrag beziffert.

Der Frankfurter Handelsplatzbetreiber will die Umwandlung der Plattform in einen regulierten Markt nutzen, um das Retailgeschäft europaweit auszubauen. Mit der mehrheitlichen Beteiligung an Tradegate erweitert die Deutsche Börse ihr Handelsangebot für Privatanleger und verfügt zukünftig über eine Plattform, die insbesondere Online Brokern neue Handelsfunktionalitäten, längere Handelszeiten und weitere Ordertypen bietet.

Anleihehandel auf Xetra

Am 1. Dezember dieses Jahres hat die Deutsche Börse das Handelsmodell "Fortlaufende Auktion mit Spezialisten" für den Handel von Anleihen auf Xetra eingeführt. Zunächst sind rund 700 auf Euro lautende Unternehmensanleihen (Corporate Bonds) des regulierten Marktes und des Freiverkehrs der FWB Frankfurter Wertpapierbörse in diesem neuen Modell handelbar. Sukzessive sollen weitere Anleihetypen einbezogen werden.

Das Modell soll die Vorteile des Spezialisten mit denen des vollelektronischen Handels auf Xetra kombinieren. Erstere betreuen den Handel und spenden Liquidität. Auch in kleineren Ordergrößen werde so die Handelbarkeit der Instrumente mit hoher Preisqualität ermöglicht. Das neue Angebot soll vor allem Privatanlegern und kleinen bis mittelgroßen institutionellen Investoren entgegenkommen, die vor allem vom Wegfall der Courtage profitieren.

Drei Wertpapierhandelshäuser besetzen die Funktion als Spezialist im Anleihehandel: Die Close Brothers Seydler Bank AG, die ICF Kursmakler AG und die Wolfgang Steubing AG betreuen den Handel der ausgewählten Unternehmensanleihen.

EEX: Versteigerung der EUA

Die European Energy Exchange AG (EEX) wird im Auftrag des Bundesumweltministeriums die Primärmarktauktion für europäische Emissionsberechtigungen (EUA) in Deutschland durchführen. Die Energiebörse erhielt den Auftrag des Ministeriums für die im Januar 2010 beginnende regelmäßige Versteigerung.

Der Weg für Auktionen ist mit der Emissi-onshandels-Versteigerungsverordnung des Bundesumweltministeriums geebnet, die Anfang Juli 2009 vom Bundestag verabschiedet wurde. Für die Jahre 2010 und 2011 werden jährlich zehn Prozent der deutschen Emissionsberechtigungen versteigert.

Alle Börsenmitglieder, die für den Handel von Emissionsberechtigungen an der EEX zugelassen sind, können ohne weitere Zulassungsvoraussetzungen an den Versteigerungen teilnehmen. Am Terminmarkt schließt dies von Beginn an die im Rahmen der bestehenden Kooperation mit der Eurex zugelassenen Handelsteilnehmer ein.

Die amtliche Versteigerungsverordnung enthält eine ausdrückliche Öffnungsklausel, nach der auch andere EU-Mitgliedstaaten ihre Emissionsberechtigungen auf der deutschen Handelsplattform EEX versteigern können.

Börse Stuttgart verkauft Indexgeschäft

Die Börse Stuttgart AG veräußert das gemeinsam aufgebaute Indexgeschäft an die Structured Solutions AG, Frankfurt am Main. Im Mittelpunkt der Transaktion steht der Verkauf der S-Box Indexfamilie an Structured Solutions. Seit Mitte 2006 haben beiden Partner unter der Marke rund 100 Indizes entwickelt, die von Emittenten in Europa, Asien und Nordamerika als Basiswerte für ETFs, Zertifikate und andere Derivate genutzt werden können. Darüber hinaus umfasst das gemeinsame Indexgeschäft zirka 25 weitere Indizes.

Innerhalb eines mehrmonatigen Übergangszeitraums soll das operative Geschäft sukzessive von der Börse Stuttgart auf den Frankfurter Anbieter übertragen werden. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Die beiden Unternehmen wollen auch künftig zusammenarbeiten. Technologiepartner der Structured Solutions AG beim Aufbau und Betrieb der neuen Plattform ist die Börse Go AG, München.

Börse Stuttgart tritt FESE bei

Die Börse Stuttgart wird zum 1. Januar 2010 Mitglied im Europäischen Börsenverband FESE (Federation of European Securities Exchanges). Nach der Übernahme der schwedischen Börse Nordic Growth Market NGM AB im vergangenen Jahr erreicht den schwäbischen Handelsplatz rund 20 Prozent seines Orderflows aus dem europäischen Ausland. Gemessen am gesamten Handelsvolumen über alle Wertpapierklassen sieht sich die Börse Stuttgart aktuell auf Platz zehn aller FESE-Börsen und damit vor Börsen wie Athen, Warschau oder Wien.

Die FESE repräsentiert 42 Wertpapierbörsen aus allen EU-Ländern sowie Island, Norwegen und der Schweiz. Sie hält Verbindungen zu Regulierungsbehörden und Industrievertretern weltweit.

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