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Deutsche Börse: neuer Access Point

Die Deutsche Börse hat Ende Februar 2011 den Abschluss eines Vertrags mit dem Anbieter von Rechenzentren und Informations- und Kommunikationstechnik (ICT), Telehouse, bekannt gegeben. Letzterer, eine Tochtergesellschaft des japanischen Telekommunikationsunternehmens KDDI, ist bereits Anbieter von Rechenzentrumsleistungen für andere Bereiche und an anderen Standorten der Deutschen Börse. Gegenstand der Vereinbarung ist die Nutzung des Telehouse-Rechenzentrums in London als neuer latenzarmer Access Point der Gruppe Deutsche Börse. Dieser soll den Kunden der Terminbörse Eurex sowie des Kassamarktsegments Xetra ab Frühjahr 2011 zur Verfügung stehen.

Die Börse wertet die Vereinbarung als wichtigen Schritt ihrer Strategie, die Netzwerklatenz zu verringern und die Nutzung der Rechenzentren zu optimieren und sieht den neuen Access Point als Teil einer ausfallsicheren Infrastruktur. Wie bei den anderen Access Points wird der neue Zugangspunkt auf vollständige Redundanz bei Übertragungsstrecken und Komponenten ausgelegt werden. Als Anhaltspunkt für die Schnelligkeit des Zugangs wird eine One-Way-Latenz von weniger als 4,5 Millisekunden zwischen dem Londoner Rechenzentrum und den Eurex- und Xetra-Matching-Systemen in Frankfurt genannt.

Eurex: Mehrheit an der EEX

Die Eurex Zürich AG ist neuer Mehrheitsaktionär der European Energy Exchange (EEX), Leipzig. Nach der Vereinbarung der Eurex mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) im Dezember 2010, deren EEX-Anteil in Höhe von 22,96 Prozent zu übernehmen, hat Letztere gemäß vertraglich festgelegter Andienungsrechte ihren Anteil auch anderen EEX-Aktionären auf einer pro-rata Basis angeboten. Nach Abschluss der ersten Runde des sogenannten Andienungsverfahrens am 22. Februar 2011 haben 31 der 40 berechtigten EEX-Aktionäre ihren Verzicht auf einen entsprechenden anteiligen Erwerb erklärt. Dadurch wird die derzeitige EEX-Beteiligung der Eurex von 35,2 Prozent auf über 50 Prozent steigen, der genaue Anteil wird im Anschluss an die nun unmittelbar beginnende zweite Runde des Andienungsverfahrens ermittelt.

Mit der Erlangung der Aktienmehrheit durch Eurex Zürich AG steht auch der endgültige Preis für die zu erwerbenden Anteile fest: 7,75 Euro. Dieser Betrag setzt sich aus dem Basispreis von 7,15 Euro je Anteil und der Prämie von 0,60 Euro je Aktie bei Erreichen der Aktienmehrheit zusammen.

Die notwendigen Gremienbeschlüsse des Verkäufers LBBW und des Erwerbers Eurex Zürich AG liegen bereits vor. Der Übertragung der Aktien muss noch der Aufsichtsrat der EEX zustimmen. Außerdem bedarf die Transaktion der Zustimmung weiterer regulatorischer Gremien. Die Sächsische Börsenaufsicht sowie das deutsche Bundeskartellamt haben bereits ihr Einverständnis gegeben.

Mit dem Mehrheitserwerb will Eurex die Wettbewerbsposition der EEX dauerhaft stärken. Eine Vereinbarung mit dem Freistaat Sachsen sowie der Stadt Leipzig sieht vor, die aktuellen EEX-Arbeitsplätze in Leipzig zu erhalten und den Standort Leipzig als Kompetenzzentrum für Energieprodukte auszubauen. Des Weiteren soll die EEX künftig auch die internationalen Standorte der Eurex in Europa, Amerika und Asien stärker nutzen und vom globalen Teilnehmernetzwerk der Eurex profitieren.

EUA: Getrennte Abwicklung

Das Clearinghaus der European Energy Exchange AG, (EEX), die European Commodity Clearing AG (ECC), führt ab dem 1. März 2011 die Abwicklung von Handelsgeschäften in europäischen Emissionsrechten (EUA) getrennt nach Geschäften aus der Primärmarktauktion und dem Sekundärmarkt durch. Um einen klaren Herkunftsnachweis zu ermöglichen, werden dazu für jeden zum EUA-Handel zugelassenen Teilnehmer zwei interne Lieferkonten eingerichtet. Das erste Lieferkonto wird vom Clearinghaus ausschließlich für die in der Primärmarktauktion erworbenen Emissionsrechte verwendet, das zweite Lieferkonto für Transaktionen, die aus dem Handel am Sekundärmarkt resultieren.

Die von der Bundesregierung verauktionierten EUAs wurden bereits in der Vergangenheit durch die ECC speziell markiert. Die Trennung der Lieferkonten erlaube den Handelsteilnehmern nun eine separate Verwaltung und selbstständige Bestandsführung der auf unterschiedlichem Wege erworbenen EUAs. Gleichzeitig will die ECC auch die Einlieferung von auf dem Sekundärmarkt gehandelten EUAs weiterhin engmaschig überwachen. Sie behält sich dabei vor, Einlieferungen von EUAs, die im Zusammenhang mit unberechtigten Zugriffen auf verschiedene nationale Emissionsregister stehen, abzuweisen beziehungsweise an den einliefernden Handelsteilnehmer zurückzubuchen.

Stuttgart: Rating-Matrix

Die Börse Stuttgart baut ihr Informationsangebot für Privatanleger im Rahmen des Mittelstandssegments Bondm aus: In Form einer Rating-Matrix erhalten die Anleger einen Überblick über ausgewählte Ratingagenturen und können die jeweiligen Bonitätseinstufungen direkt miteinander vergleichen. Die Matrix zeigt die Bewertungsstufen der Agenturen S&P, Moodys, Fitch, Creditreform und Euler Hermes auf einen Blick.

Ihre neue Matrix will die Börse Stuttgart als Beitrag zur transparenten Darstellung des Informationsangebots von Unternehmen verstanden wissen, deren Anleihen im Handelssegment Bondm gelistet sind. Die Ratings der Agenturen, so wird betont, sind oftmals nicht direkt miteinander vergleichbar. Die Bonitätseinstufungen der Ratingagenturen miteinander vergleichbar zu machen und damit die Einordnung zu erleichtern, ist demnach der Anspruch des neuen Angebotes.

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