Börsen

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Stuttgart: unter Vorjahresergebnis

Im Jahr 2010 hat die Börse Stuttgart nach Orderbuchstatistik rund 94 Milliarden Euro umgesetzt. Damit lag der Gesamthandelsumsatz um 3,9 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahresergebnis. Bei einem um mehr als 30 Prozent rückläufigen Volumen im Segment Anleihen verzeichnete der Stuttgarter Handelsplatz bei Aktien, im Fondshandel und bei verbrieften Derivaten Zuwächse. Im Zusammenhang mit Letzterem werden dabei insbesondere Handelszuwächse bei Bonus-Zertifikaten von 37 Prozent, bei Discount-Zertifikaten von 22 Prozent und bei Aktienanleihen von 67 Prozent herausgestellt.

Im Handel mit Unternehmensanleihen sieht man sich in Stuttgart weiterhin auf dem deutschen Markt führend. Mit über 15 Milliarden Euro steuerten solche Papiere deutlich mehr als die Hälfte zum gesamten Umsatz im Anleihenhandel an der Börse Stuttgart bei. Der Aktienhandel nahm im Jahr 2010 um knapp 30 Prozent zu, sodass der Gesamtjahresumsatz auf mehr als 10 Milliarden Euro anstieg.

Beim Handel mit Fonds setzte die Börse im Jahr 2010 rund 6,7 Milliarden Euro um. Damit erhöhte sich das Handelsvolumen gegenüber dem Vorjahr um fast 57 Prozent. Hierzu trug vor allem der Handel mit Exchange Traded Funds (ETFs) bei. Für dieses Segment wird ein Umsatzsprung von 63 Prozent auf über 5,7 Milliarden Euro im Jahr 2010 ausgewiesen.

Tradegate: gutes Geschäftsjahr 2010

An der Berliner Tradegate Exchange wurden im abgelaufenen Jahr mehr als 3,2 Millionen Geschäfte in Aktien, Fonds, ETFs und Anleihen abgeschlossen. Dies entspricht einem Zuwachs von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in dem insgesamt 2,4 Millionen Trades verzeichnet wurden.

Das Handelsvolumen der Aktiengeschäfte ist an dem Berliner Handelsplatz im Jahr 2010 um 62 Prozent gestiegen: von 10,5 auf knapp 17 Milliarden Euro. Mit 3,1 nach 2,3 Millionen Aktientrades im vergangenen Jahr beansprucht die Deutsche-Börse-Tochter für Dezember 2010 einen Marktanteil von 34 Prozent unter den deutschen Parkettbörsen und damit einen Zuwachs von drei Prozentpunkten.

Tradegate operiert seit Januar 2010 als regulierte Wertpapierbörse. Die damit jüngste deutsche Regionalbörse erwartet für das laufende Jahr einen weiteren Anstieg der Handelsvolumina: Mehrere Banken und Sparkassen haben die Tradegate Exchange in ihre Best Execution Policy integriert und damit zum besten Ausführungsort für Wertpapiergeschäfte ihrer Privatkunden bestimmt, hieß es vom Marktbetreiber.

Eurex: Mehrheitsanteil an EEX angestrebt

Die Terminbörse Eurex strebt die Kontrollmehrheit an der Leipziger Strombörse European Energy Exchange (EEX) an. Zu diesem Zweck hat sie mit der Landesbank Ba-den-Württemberg (LBBW) nach eigenen Angaben eine Vereinbarung abgeschlossen, welche die Übernahme der Anteile der LBBW an der EEX vorsieht. Derzeit hält der deutsch-schweizerische Terminmarkt 35,2 Prozent an dem Energie-Handelsplatz. Seit Dezember 2007 kooperieren Eurex und EEX im Handel und Clearing von Emissionsrechten sowie Stromderivaten.

Der formell zwischen der Eurex Zürich AG und der Landesbank abgeschlossene Vertrag sieht den Erwerb der Beteiligung der LBBW an der European Energy Exchange AG in Höhe von bis zu 22,96 Prozent durch die Eurex vor. Die Anteile sollen für einen Preis von 7,15 Euro je Anteil plus einer Prämie von 0,60 Euro im Fall der Erlangung der Aktienmehrheit durch Eurex Zürich AG auf diese übergehen. Sofern Eurex alle Anteile der LBBW erwerben würde, läge der maximale Kaufpreis für die Anteile den Angaben zufolge bei 71,3 Millionen Euro.

Gemäß den in der Konsortialvereinbarung festgelegten Vorkaufsrechten ist die LBBW allerdings verpflichtet, ihre Anteile auch anderen EEX-Aktionären auf einer pro-rata Basis anzubieten. Daher wird die Terminbörse aus diesem Prozess mindestens 10,7 Prozent an der EEX für einen Kaufpreis von 30,7 Millionen Euro erwerben. Auf die Deutsche Börse AG entfallen gemäß ihrer Beteiligung an der Eurex 85 Prozent des Kaufpreises. Die Finanzierung des Kaufpreisanteils des Frankfurter Marktbetreibers soll durch vorhandene Barmittel erfolgen. Der Abschluss der Transaktion, die vor Redaktionsschluss noch die Zustimmung des Bundeskartellamts, des Verwaltungsrats der Eurex Zürich AG, des EEX-Aufsichtsrats sowie weiterer interner Gremien benötigte, wurde für das zweite Quartal 2011 in Aussicht gestellt.

BÖAG: Wachstum bei Immobilienfonds

Die Börsen Hamburg und Hannover haben nach Orderbuchstatistik im Jahr 2010 rund 28 Milliarden Euro umgesetzt. Dieser Wert liegt zwar um vier Milliarden Euro und damit um 12,5 Prozent niedriger als im Vorjahr. Hervorgehoben wird dabei, dass sich die Zahl der Aktien- und Fondstrades wieder deutlich erhöht habe. Vom Gesamtvolumen entfiel auf das Fondssegment, das auch den Handel mit Anteilen an eingefrorenen Offenen Immobilienfonds ermöglicht, ein Umsatz in Höhe von rund zwei Milliarden Euro. Der Handel mit Beteiligungen über die Fondsbörse Deutschland erreichte gleichzeitig einen neuen Höchststand: Mit nominal 162,5 Millionen Euro wurde der bislang stärkste Gesamtjahresumsatz von 156 Millionen Euro aus dem Jahr 2007 übertroffen.

Ein neues Angebot für den Mittelstand wollen die Börsen Hamburg und Hannover in den kommenden Monaten einführen. Mit einem speziellen Handelssegment zur Unternehmensfinanzierung richten sich die norddeutschen Börsen insbesondere an kleinere und mittelgroße Firmen, die einen Zugang zu Investoren suchen.

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