Börsen

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ICE: Nyse Euronext übernommen

Der US-amerikanische Börsenbetreiber Intercontinental Exchange Group, Inc. (ICE) hat die zum Jahresende 2012 angekündigte Übernahme der Nyse Euronext abgeschlossen. Die gesamte Transaktion umfasste ein Volumen von rund 11 Milliarden US-Dollar. Das neu entstandene Unternehmen betreibt 16 globale Börsen und fünf zentrale Clearinghäuser. Diese werden unter ihren jeweiligen Markennamen weitergeführt. Vier Mitglieder des Board of Directors der Nyse Euronext gehören zukünftig auch dem Führungsgremium der ICE Gruppe an, das sich damit auf 14 Mitglieder erweitert. Ihre Hauptsitze wird die Gesellschaft sowohl in Atlanta als auch in New York haben. Im kommenden Jahr 2014 ist für die zusammen mit der Nyse erworbene Unternehmensgruppe Euronext mit den Börsen in Paris, Amsterdam, Brüssel und Lissabon eine Abspaltung geplant. Dies würde die 2007 erfolgte Fusion der Nyse mit der Euronext wieder rückgängig machen. Neben einem angekündigten Börsengang der Euronext ist auch ein Verkauf an einen anderen Börsenbetreiber möglich.

ICE: Kauf der Singapore Mercantile Exchange

Die Intercontinental Exchange Group, Inc. (ICE) wird zudem für einen Preis von rund 150 Mill. Dollar die Börse Singapore Mercantile Exchange (SMX) übernehmen. Die Transaktion umfasst auch die SMX Clearing Corporation (SMXCC), die Clearing-Gesellschaft für Handelsgeschäfte an der SMX. Durch die Übernahme erhält die ICE somit eine Plattform für den Handel und das Clearing von Börsengeschäften in Asien. Den Prozess, selbst ebendiese Lizenzen in Singapur zu beantragen, umgeht der amerikanische Börsenbetreiber und spart damit nach eigener Einschätzung rund drei Jahre Zeit ein. Bisher gehörte die SMX, die in den Vorjahren Verluste auswies, zur indischen Financial Technologies (India) Ltd (FTIL). Die Transaktion soll noch im Jahr 2013 abgeschlossen werden, wenn die zuständigen Behörden zustimmen.

Deutsche Börse: Xetra Release 14.0

Die Deutsche Börse hat mit Xetra Release 14.0 eine weiterentwickelte Version ihres elektronischen Handelssystems eingeführt. Funktionalitäten, Schnittstellen und Ordertypen wurden verbessert. Das im Frühjahr verabschiedete deutsche Hochfrequenzhandelsgesetz sieht vor, den algorithmischen Handel und den Hochfrequenzhandel durch die Einführung verschiedener Maßnahmen zu regulieren. Mit Xetra Release 14.0 will die Deutsche Börse die systemseitigen Voraussetzungen für die Umsetzung dieses Gesetzes schaffen.

Deutsche Börse: weitere analytische Kennzahlen

Seit dem 25. November stellt die Deutsche Börse Market Data und Services rund 40 neue analytische Kennzahlen für den deutschen Kassamarkt zur Verfügung. Diese basieren auf unveröffentlichten Xetra-Orderbuchdaten und werden zu Orders und Trades für 160 Aktien der Indizes Dax, M-Dax, Tec-Dax und S-Dax berechnet. Geliefert werden orderbezogene Kennzahlen zu der Frequenz der eingegangenen oder modifizierten Orders und Löschungen, wie beispielsweise die Anzahl der innerhalb der letzten 30 Sekunden auf Instrumentenebene eingegangenen Aufträge. Handelsbezogene Kennzahlen geben Aufschluss über den gleitenden volumengewichteten Durchschnittskurs (VWAP), die Orderverweildauer und Kauf-/Verkaufsseite.

Clearstream und Strate

Der führende afrikanische Zentralverwahrer Strate und Clearstream, der zur Gruppe Deutsche Börse gehörende Zentralverwahrer, bietet zukünftig einen zentralisierten Sicherheitenmanagement-Service für den südafrikanischen Finanzmarkt an. Einige der größten Finanzinstitute des Landes - unter anderem Banken, eine Reihe von Fondsmanagern und die Johannesburg Stock Exchange (JSE) - haben sich dazu verpflichtet, den Einsatz dieses Dienstes für eine effizientere Verwaltung von Sicherheiten (Collateral) und Minderung operationeller und Kreditrisiken am südafrikanischen Markt zu prüfen.

Das Angebot wird insbesondere als Reaktion auf die Einführung neuer internationaler Vorschriften wie Basel III und Solvency II interpretiert, die Auswirkungen auf die Verfügbarkeit und die Finanzierungskosten von qualitativ hochwertigen liquiden Vermögenswerten (High-Quality Liquid Assets, HQLA) haben. Zudem haben sich die Finanzminister der G20-Staaten bekanntermaßen dafür ausgesprochen, dass das Clearing sämtlicher standardisierter, außerbörslicher (OTC) Derivate über zentrale Gegenparteien erfolgen soll.

Für diesen Vorgang sind Einschusszahlungen an die zentralen Gegenparteien erforderlich - in der Vergangenheit erfolgten diese in bar, eine Ausweitung auf HQLA ist jedoch denkbar. Auch nicht geclearte OTC-Derivate müssen mit Sicherheiten unterlegt werden. Der Sicherheiten-Management-Service wurde ursprünglich von Clearstream entwickelt und wird seit 2011 über ein Outsourcing Zentralverwahrern außerhalb Europas zur Verfügung gestellt - neben Südafrika auch in Brasilien und Australien.

EEX: Italienische Strom-Futures gecleart

An der European Energy Exchange (EEX) wurde Ende Oktober das erste Handelsgeschäft für italienische Strom-Futures zum Clearing über die European Commodity Clearing (ECC) registriert. Der Trade für die Lieferung im November 2013 wurde zwischen Gunvor International B.V. und A2A Trading S.r.l. über den Broker Spectron Energy Services Limited abgeschlossen. Dabei wurde ein Volumen von 7 200 Megawattstunden zu einem Preis von 62,25 Euro/MWh gehandelt. Die Registrierung von finanziell erfüllten italienischen Monats-, Quartals- und Jahres-Futures bietet die EEX seit 1. Oktober an.

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