Börsen

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Euronext: Aktionäre befürworten Fusion

Im Rahmen eines außerordentlichen Shareholder-Meetings haben die Aktionäre der Mehrländerbörse Euronext Mitte Dezember letzten Jahres der Fusion mit der US-amerikanischen New York Stock Exchange (Nyse) zugestimmt. Insgesamt 98, 2 Prozent des anwesenden Kapitals (64, 9 Prozent) sprachen sich für den vorgeschlagenen Zusammenschluss aus, 1, 8 Prozent lehnten ihn ab (siehe Gespräch des Tages in diesem Heft). Auch die Aktionäre des New Yorker Handelsplatzes haben sich auf einem Aktionärstreffen mit 99, 7 Prozent der Stimmen bei mehr als 75 Prozent Anwesenheit deutlich für das Zusammengehen der beiden Börsenplätze ausgesprochen.

Eurex startet Handel mit Kreditderivaten

Die internationale Terminbörse und Deut-sche-Börse-Tochter Eurex will am 27. März 2007 ein börsennotiertes Kreditderivat auf den Markt bringen. Dabei handelt es sich um einen Futures-Kontrakt auf die I-Traxx Europe 5-year-Indexserie. Der Index bildet ein gleichgewichtetes Portfolio der 125 liquidesten europäischen Referenzschuldner für Credit Default Swaps (CDS) im Invest-ment-Grade Bereich ab; berechnet werden die Indizes von der International Index Company Ltd. (IIC).

Abhängig von der Nachfrage im Markt und der Unterstützung durch Market Maker plant die Terminbörse nach eigenen Angaben zusätzliche Futures auf die Indizes I-Traxx Hi-Vol und I-Traxx Crossover. Diese würden ebenfalls zum 27. März 2007 oder zeitnah danach eingeführt.

Der Eurex-Future auf den I-Traxx Index bildet die Risikostruktur von außerbörslich (OTC) gehandelten Credit Default Swaps genau ab, so die Börse. Der börsliche Handel des Futures an Eurex schließt Eurex Clearing als zentralen Kontrahenten ein. Dem Kontrakt liegt ein fixer Kupon zugrunde mit Halbjahresverfallterminen im März und September. Die Kontraktgröße ist 100 000 Euro, die Tickgröße beträgt 0,005 Prozent beziehungsweise fünf Euro. Das Produkt wird bar abgewickelt und bezieht sich auf den I-Traxx-Indexwert von IIC als Referenz.

Preistransparenz von Handel bis Settlement

Die Gruppe Deutsche Börse stellt ihren Kunden seit Mitte Dezember 2006 eine neue Übersicht der Preise für Handel, Clearing und Abwicklung von Aktien zur Verfügung. Das Unternehmen setzt damit die erste Stufe des europäischen Verhaltenskodex um. Kunden können die Informationen gebündelt auf der Website der Deutschen Börse unter www.deutsche-boerse.com/kodex abrufen.

Hintergrund dieser Maßnahme ist der Anfang November gemeinsam mit den anderen europäischen Vertretern der Branche vereinbarte Verhaltenskodex für Aktienclearing und -settlement, der sogenannte Code of Conduct. Er definiert unter anderem die mit Wirkung zum 1. Januar 2007 geltenden Anforderungen an die Preistransparenz. In der Gruppe Deutsche Börse sind davon die Handelssysteme Xetra und Xontro (Parkett), der von Eurex Clearing betriebene zentrale Kontrahent für Aktien sowie das entsprechende Settlement- und Custo-dy-Geschäft von Clearstream betroffen.

Eurex: Rabatte und Preissenkungen

Die Terminbörse Eurex startet ein Anreizprogramm zur Steigerung des Eigenhandels von Kunden. Die Maßnahmen zielen nach eigenen Angaben im Wesentlichen auf eine Steigerung des vollständig rechnergestützten Handels ab, dem sogenannten Algorithmic Trading. Ferner werden in einzelnen Produktgruppen die Preise harmonisiert, mit dem Ziel, die Attraktivität dieser Produkte weiter zu erhöhen.

Das Programm soll zum 1. Februar 2007 eingeführt werden und beinhaltet Volumenrabatte für börsliche Geschäfte in den wesentlichen Eurex-Produktgruppen. Die Rabattstaffel beträgt zehn, 20 und 30 Prozent, abhängig von spezifischen Schwellenwerten pro Produktgruppe. Für Kapital-markt-Futures etwa gilt zwischen 0,4 und 0,8 Millionen gehandelten Kontrakten ein Rabatt von zehn Prozent, bis 2,4 Millionen Kontrakte von 20 Prozent und darüber hinaus von 30 Prozent.

Zeitgleich verringert Eurex für schweizerische und US-amerikanische Aktienoptionen die Preise auf 0,20 Euro beziehungsweise 0,30 Schweizer Franken, die heute schon für die meisten europäischen Aktienoptionen gelten. Zudem werden bei den Kapitalmarktprodukten alle Futures und Optionen auf dem niedrigsten Preisniveau von 0,20 Euro beziehungsweise 0,30 Schweizer Franken harmonisiert. Dazu senkt Eurex die Gebühren für Conf-Future, Eonia-Future sowie Futures und Optionen auf den drei-Monats-Euribor.

Verteilung vollständiger Eurex-Daten

Seit Mitte Dezember letzten Jahres bietet das Deutsche Börse Segment Market Data & Analytics mit CEF ultra einen neuen Echtzeit-Daten-Feed an, der neben kompletten Eurex-Trade-Informationen erstmals die vollständige Kette an Pre-Trade-Daten zur Verfügung stellt. Der Feed verteilt sämtliche Aktualisierungen des Orderbuchs der Eurex unsaldiert (un-netted) und zum Zeitpunkt ihres Entstehens. Diese unmittelbare Distribution erfolgt mit einer Durchsatzzeit von unter einer Millisekunde bei aktuell gut 16 500 Preisinformationen pro Sekunde.

Durch die bei CEF ultra angewandte Multi-cast-Technologie kann eine Auswahl aus dem kompletten Datenangebot an Eurex-Produktgruppen, beispielsweise German Index Options, getroffen werden, heißt es von der Börse. Zusätzlich sorge eine neu entwickelte, auf dem Fast-Protokoll basierende, Komprimierungssoftware für eine intelligente Datenübertragung und dadurch minimierte Belastung der verfügbaren Übertragungsbandbreite sowie IT-Ressourcen.

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