Börsen

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Deutsche Börse: Verhaltenskodex

Die Deutsche Börse hat die Grundsätze für Zugang und Interoperabilität des Verhaltenskodex für Clearing und Settlement von Aktien anerkannt, die Ende Juni dieses Jahres der EU-Kommission vorgelegt wurden. Erarbeitet wurden die Leitlinien von den europäischen Börsen, Clearingstellen und Zentralverwahrer in enger Zusammenarbeit mit der EU-Kommission sowie mit Kunden aus dem Bereich Trade- und Post-Trade. Die Zugangs- und Interoperabilitätsgrundsätze sind Kernstück des Verhaltenskodex, auf den sich Branchenvertreter aus ganz Europa einschließlich der Gruppe Deutsche Börse Anfang November vergangenen Jahres geeinigt haben.

Die Grundsätze umfassen Definitionen, Prinzipien, Bedingungen und Szenarien für die Einrichtung von Verbindungen zwischen Anbietern von Marktinfrastruktur im Trade- und Post-Trade-Sektor. Dadurch soll die Schaffung von Zugang und Interoperabilität insbesondere bei grenzüberschreitenden Transaktionen gefördert und erleichtert werden. Beschrieben wird darüber hinaus ein Mediationsmechanismus, der im Falle einer Nichteinigung der beteiligten Parteien zum Tragen kommt.

Die Erstellung der Leitlinien für Zugang und Interoperabilität markieren den Abschluss der zweiten Phase des Verhaltenskodex; Ende 2006 hatten die Beteiligten in der ersten Phase die Preistransparenz verbessert. Die nächste Phase des Kodex, die Ende 2007 eingeführt werden soll, beinhaltet die Entflechtung von Dienstleistungen und die getrennte Rechnungslegung für jedes Service-Segment.

Börse Stuttgart: elektronischer Handel

Der Börsenrat der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse hat einer Änderung der Börsenordnung und der Geschäftsbedingungen der Wertpapierbörse zugestimmt. Wie geplant ist daraufhin das neue Marktmodell der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse für den elektronischen Handel mit deutschen Aktien, Anleihen und börsengehandelten Fonds am 2. Juli 2007 an den Start gegangen.

Im Rahmen des neuen Marktmodells hofft der Handelsplatz, die Vorzüge der einstigen Maklerbörse (hoher Qualitäts- und Dienstleistungsstandard, besondere Eignung für Private, neutrale Überwachung durch börsliche Organe) mit denen des elektronischen Handels (Flexibilität, Geschwindigkeit, Kosteneffizienz) kombinieren zu können. Bereits zum 1. Januar diesen Jahres hatte die Börse Stuttgart im Rahmen ihres neuen Marktmodells das Geschäft mit verbrieften Derivaten auf den elektronischen Handel umgestellt.

Mit Aufnahme des elektronischen Handels ist zudem das Segment Gate-M BW, in dem insgesamt 50 Aktien mittelständischer Unternehmen aus Baden-Württemberg zusammengefasst sind, gestartet. Durch die enge Begrenzung der Geld-/Briefspannen soll für diese Werte eine erhöhte Handelsqualität geboten werden. Das Vorhaben sei im Rahmen von "Stuttgart Financial" einzuordnen - einer gemeinsamen Initiative des Wirtschaftsministeriums von Baden-Württemberg sowie der Vereinigung Ba-den-Württembergische Wertpapierbörse e. V. zugunsten des Finanzplatzes Stuttgart und Baden-Württemberg.

Für den Handel der in Gate-M BW aufgenommenen Titel gelten in der Haupthandelszeit von neun bis 17.30 Uhr enge Geld-/Briefspannen (Spreads), zu deren Einhaltung sich der zuständige Quality Liquidity Provider (QLP) an der Börse Stuttgart verpflichtet hat. Dabei sind die Gate-M-BW-Werte in drei Spread-Kategorien unterteilt. Für die Kategorien A und B gilt bei einer Ordergröße von bis zu 5 000 Euro ein Spread von maximal 0,5 Prozent beziehungsweise zwei Prozent. Für die Kategorie C sind die Spreads bei einer Ordergröße von bis zu 3 000 Euro auf fünf Prozent begrenzt.

Als Voraussetzungen für die Aufnahme in Gate-M BW müssen die Emittenten ihren Sitz oder ihr Hauptgeschäft in Baden-Württemberg haben und eine nach Freefloat gewichtete Marktkapitalisierung von 15 Millionen Euro bis zu einer Milliarde Euro aufweisen. Darüber hinaus ist eine Notierung im Amtlichen Markt, im Geregelten Markt oder im Freiverkehr der Ba-den-Württembergischen Wertpapierbörse obligatorisch. Für die Unternehmen, deren Aktien in Gate-M BW aufgenommen sind, entstehen keine zusätzlichen Transparenzanforderungen oder Kosten.

EEX: Gashandel gestartet

Anfang Juli dieses Jahres hat die European Energy Exchange (EEX) den Gashandel sowohl im Spot- als auch im Terminmarkt gestartet. Bis 14 Uhr handelten von bislang insgesamt 26 zugelassenen Handelsteilnehmern acht Teilnehmer (BKW FMB Energie AG, Dong Naturgas AS, Electrabel S. A. Belgium, E. ON Ruhrgas AG, RWE Trading GmbH, Stadtwerke Hannover, Verbundnetz Gas AG, 24/7 Trading GmbH - ein Unternehmen der MVV Energie Gruppe).

Am Spotmarkt, zu dem 20 Teilnehmer zugelassen sind, wurde nach eigenen Angaben ein Volumen von 2 400 MWh Gas gehandelt. Der Spotmarkthandel bezog sich auf das BEB-Netzgebiet, ab Oktober 2007 soll der Spothandel auch im Netzgebiet der E. ON Gastransport starten. Am Terminmarkt wurde ein Handelsvolumen von 66 270 MWh registriert.

Nasdaq: Segment für börsengehandelte Fonds

Mit dem Nasdaq ETF Market will die US-Technologiebörse Nasdaq ein spezielles Handelssegment für Exchange Traded Funds (ETF) und Index Linked Notes (ILN) ins Leben rufen. Kernstück des Segments soll der Designated Liquidity Provider sein, ein Market Maker, der die Liquidität in qualifizierten ETF sicherstellen soll. Für diese sollen, gemessen am National Best Bid and Offer (NBBO), höhere Handelsstandards gelten. Ausgewählt werden sollen sie in einem konsultativen Prozess von ETF-Sponsoren, Market Makern und der Börse selbst. Die Nasdaq beansprucht im USamerikanischen ETF-Markt einen Anteil von mehr als 50 Prozent für sich.

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