Bilanzen

Die Pfandbriefbanken im Geno-Verbund

Seit am 19. Juli 2005 das Pfandbriefgesetz die drei Spezialgesetze HBG, ÖPG und SchBkG ablöste und - unter strengen Auflagen - grundsätzlich jedem Kreditinstitut die Emission von Pfandbriefen ermöglicht, hat bereits eine spürbare Konsolidierung unter den ehemaligen Hypothekenbanken stattgefunden. So wurde die Wüstenrot Hypothekenbank mit der Muttergesellschaft Wüstenrot Bank zur Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank verschmolzen. Ebenso reintegrierte die SEB ihre Hypothekenbanktochter. Und auch für die als reines Refinanzierungsvehikel genutzte Hypothekenbank der HSH Nordbank AG bestand kein Bedarf mehr, seitdem die Konzernmutter selbst Hy-potheken-, Schiffs- und Öffentliche Pfandbriefe emittieren darf. Wieder aufgelöst wurde zudem die Aareal Hyp, seitdem die Aareal Bank AG selbst eine Emissionslizenz von der BaFin erhielt. Andere dagegen erhielten neue Eigentümer. So fand sich die Eurohypo AG statt direkt an der Börse im Schoß der Commerzbank wieder. Während die Deutsche Hypo (Actien-Gesellschaft) mit Verlust von der ING an vier Finanzinvestoren veräußert wurde.

Davon scheinbar unbeeindruckt agieren im genossenschaftlichen Finanzverbund (noch) drei Hypothekenbanken durchaus im Wettbewerb zueinander. Eine Fusion aller drei Institute scheint schwierig und nicht von jeder Seite gewollt. Bei einer möglichen Fusion der genossenschaftlichen Zentralbanken würde freilich auch ein Zusammengehen von DG Hyp und WL Bank wahrscheinlich, während die Münchener Hyp als Genossenschaft ihre Eigenständigkeit unbeirrt hochhält. Aktuell schärfen die drei Banken jedoch ihr ganz eigenes Profil. Dies zeigen auch die vorliegenden Halbjahreszahlen für 2006 und die Jahresabschlüsse 2005.

DG Hyp

Vertriebsverantwortung zurück erlangt - Hoffnung auf Wachstumsimpulse im Ausland - kräftiger Anstieg der Portfolioinvestitionen - Einbruch im Halbjahresergebnis - minus 34,8 Prozent beim Betriebsergebnis 2005

Nach Auflösung der Steuerungsholding VR-Immobilien AG im Frühjahr 2006 ist die DG Hyp Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank AG, Hamburg, wieder unmittelbar eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der DZ Bank AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main. Als Pfandbriefbank positioniert sich das Verbundunternehmen in den Kerngeschäftsfeldern Private Immobilienfinanzierung, Gewerbliche Immobilienfinanzierung, Kommunalkreditgeschäft, Credit Treasury und Treasury. Aufgrund seiner Historie versteht sich das Kreditinstitut als Retail-bank. So entfallen zwei Drittel des Immobilienkreditbestandes auf den privaten Wohnungsbau.

Im ersten Halbjahr 2006 belief sich das Neu- und Verlängerungsgeschäft bei privaten Immobilienfinanzierungen auf 961 Mill. Euro und lag damit um 2,6% unter dem Niveau des anteiligen Vorjahres von 987 Mill.Euro.Diese Entwicklung begründet die Bank mit der deutlich verschärften Wettbewerbssituation - vor allem durch die Direktbanken. Um dieser Konkurrenz besser zu begegnen, setzt die DG Hyp in Kooperation mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken auf eine "neue ganzheitliche Beratung und Betreuung" bei der privaten Baufinanzierung. Vor diesem Hintergrund wurde mit der Bausparkasse Schwäbisch Hall vereinbart, dass die Vertriebsverantwortung für das Retailgeschäft und die Betreuung der Partnerbanken seit dem 1. April 2006 wieder durch die DG Hyp wahrgenommen wird. Davon unbenommen wird die Bausparkasse Schwäbisch Hall jedoch auch weiterhin Baufinanzierungen an die Pfandbriefbank vermitteln.

Bei den gewerblichen Immobilienfinanzierungen legte das Neu- und Verlängerungsgeschäft in der ersten Jahreshälfte um 6,2% auf 1,170 Mrd. Euro gegenüber dem anteiligen Vorjahreswert von 1,102 Mrd. Euro zu. Dies resultiert vor allem aus dem Kernmarkt Deutschland. Um darüber hinaus zusätzliche Wachstumsimpulse aus dem Auslandsgeschäft zu erzielen, hat die Bank ihre Kreditstrategie mit einer Fokussierung auf das internationale Konsortialgeschäft neu ausgerichtet. Neben Frankreich und Skandinavien gehören die angelsächsischen Märkte zu den Schwerpunkten.

Weil sich im vergangenen Jahr viele Kommunen bereits über Forward-Darlehen langfristige Finanzierungen sicherten, ging im ersten Halbjahr 2006 das Neugeschäftsvolumen (einschließlich Prolongationen) im Kommunalkreditgeschäft um 22,6% auf 1,234 (1,594) Mrd. Euro zurück.

Im Geschäftsfeld Credit Treasury, das Transaktionen und Dienstleistungen im aktiven Portfoliomanagement umfasst, erhöhten sich die Portfolioinvestments in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 30,9 auf 1,157 (0,884) Mrd.Euro.Gleichzeitig wurde ein Portfolio nicht strategischer gewerblicher Immobilienkredite im Volumen von 422 Mill. Euro verkauft. Wachsende Bedeutung erlangen in diesem Geschäftsbereich die Beratungsleistungen für Dritte. Hier hebt der Halbjahresbericht insbesondere das Servicing und die Ausplatzierung von Non-performing Loans durch die 100-prozentige Tochtergesellschaft Immofori Gesellschaft für Immobilien Forderungsinkasso mbH hervor.

Im Treasury emittierte die Bank zwischen Januar und Juni 2006 Pfandbriefe und andere Refinanzierungsmittel im Volumen von 5,170 (6,614) Mrd. Euro (minus 21,8%). Davon entfielen 0,8 Mrd. Euro auf Hypothekenpfandbriefe und 3,1 Mrd. Euro auf öffentliche Pfandbriefe. Die ungedeckte Refinanzierung durch Inhaberschuldverschreibungen und Schuldscheine belief sich auf 1,3 Mrd.Euro.

In der Gewinn- und Verlustrechnung wird für das erste Halbjahr 2006 ein Anstieg des Rohergebnisses von 133,5 Mill. Euro auf 147,1 Mill. Euro ausgewiesen. Dabei war vor allem ein Zuwachs beim Zinsüberschuss um 3,1% auf 167,8 (6/12 von 2005: 162,8) Mill. Euro ausschlaggebend gewesen. Ebenso verbesserte sich der Provisionssaldo auf minus 20,7 (minus 29,3) Mill. Euro, weil im Vorjahresvergleich weniger Pfandbriefe emittiert wurden.

Die Verwaltungsaufwendungen reduzierten sich gegenüber dem Niveau des anteiligen Vorjahres auf 87,5 (88,9) Mill.Euro.Gleichwohl wird für die zweite Jahreshälfte ein deutlicher Anstieg der Kosten erwartet, weil einerseits der Vertrieb für den genossenschaftlichen Finanzverbund neu aufgebaut werden muss und andererseits spezifische IT-Anwendungen aus der VR Kreditwerk AG in die DG Hyp reintegriert werden.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 12,2 (2,3) Mill. Euro resultieren aus den einmaligen Kosten für die Auflösung der VR-Immobilien AG. Zwar lag die Kreditrisikovorsorge mit 41,8 (49,0) Mill. Euro unter dem Vorjahresniveau. Euro, doch verursachte das negative Bewertungsergebnis, dass sich der Risikovorsorgesaldo auf minus 47,6 (minus 27,9) Mill. Euro ausgeweitete. Daraufhin erreichte das operative Halbjahresergebnis lediglich 8,4 (25,8) Mill.Euro.

Um 3,7% auf 82,049 (79,140) Mrd. Euro erhöhte sich die Bilanzsumme der DG Hyp. Geprägt war diese Entwicklung durch die Ausweitung des Wertpapierbestandes um 3,8 Mrd. Euro auf 34,3 Mrd. Euro (plus 12,5%) bei gleichbleibenden Beständen an Kommunalkrediten. Im Zuge des Verkaufs von Kreditportfolios sowie fortlaufender Tilgungen sank der Bestand an Hypothekarkrediten auf 23,7 (24,6) Mrd.Euro.

Auf der Passivseite stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten vergleichen mit dem Jahresultimo 2005 um 3,7 Mrd. Euro auf 26,862 Mrd.Euro.Im gleichen Zeitraum sank der Bestand an verbrieften Verbindlichkeiten auf 51,796 (52,812) Mrd.Euro.Durch die Aufnahme unbefristeter stiller Einlagen erhöhte sich das Eigenkapital um 154 Mill. Euro auf 1,635 Mrd.Euro.

Im Jahr 2005 hatte die DG Hyp in der Immobilienfinanzierung insgesamt ein Neugeschäft (inklusive Prolongationen) von 4,177 (3,334) Mrd. Euro akquiriert (plus 25,3%). Davon entfielen 1,973 (1,407) Mrd. Euro auf private Baukredite - eine Steigerung um 40,2% -, während die gewerblichen Finanzierungen um 14,4% auf 2,204 (1,927) Mrd. Euro zulegten. Das Neu- und Verlängerungsgeschäft mit originären Kommunalkrediten stieg 2005 um 54,4% auf 3,189 (2,065) Mrd.Euro.Insgesamt aber wurden im Staatskreditgeschäft kommunaldeckungsfähige Kredite und Anleihen in einem Volumen von 10,2 Mrd. in die Bücher genommen. Das Neugeschäft in Schuldscheinkrediten erreichte 1,8 Mrd.Euro.

Im Credit Treasury kaufte die Bank MBS-Portfolios in Höhe von 1, 767 (0, 965) Mrd. Euro, so dass zum Bilanzstichtag der Bestand 3, 4 Mrd. Euro betrug. Zusammen mit sechs Volksbanken und Raiffeisenbanken wurde zudem die synthetische Multi-seller-CMBS Proscore-VR 2005-1 mit einem Volumen von 735 Mill. Euro strukturiert. Darüber hinaus veräußerte die Bank ein Retailportfolio mit rund 3 000 leistungsgestörten Immobilienfinanzierungen im Gesamtvolumen von 300 Mill. Euro und war für die DZ Bank erstmals als Arrangeur beim Verkauf eines Forderungsportfolios in Höhe von 580 Mill. Euro tätig. Erstmals wurde auch ein Schulzentrum im Rahmen eines Public Private Partnership finanziert.

Zur Refinanzierung nahm die Bank im vergangenen Jahr insgesamt 13,2 Mrd. Euro auf. Davon entfielen auf Öffentliche Pfandbriefe 10,6 Mrd. Euro, und auf je 1,3 Mrd. Euro belief sich das Volumen der emittierten Hypothekenpfandbriefe sowie der ungedeckten Schuldverschreibungen undscheine. Emittiert wurden zwei Jum-bo-Pfandbriefe über 2,0 Mrd. Euro und 2,5 Mrd.Euro.

In der Ergebnisrechnung weist die DG Hyp für 2005 einen um 2,3% gesunkenen Zinsüberschuss von 325,6 (333,1) Mill. Euro und einen um 46,3% gestiegenen Provisionssaldo von minus 58,5 (minus 40,0) Mill. Euro aus. Diesen standen 178,1 (180,0) Mill. Euro Verwaltungsaufwendungen gegenüber. Die saldierte Risikovorsorge reduzierte sich um 16,4 Mill. Euro auf 55,9 Mill.Euro.Unter Einrechnung der übrigen GuV-Positionen errechnete sich ein Betriebsergebnis von 51,4 (78,8) Mill.Euro.Dies entspricht einem Rückgang um 34,8%. Nach Abzug des außerordentlichen Ergebnisses (minus 1,3 Mill. Euro) und der Teilgewinnabführung an die stillen Gesellschafter von 39,2 (38,4) Mill. Euro wurden 10,9 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken eingestellt, so dass keine Gewinnabführung an die DZ Bank erfolgte.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender), Dr. Christoph Pleister (stellvertretender Vorsitzender), Dagmar Mines (stellvertretende Vorsitzende); Vorstand: Hans-Theo Macke (Sprecher), Friedrich Piaskowski, Christian Sewing

Münchener Hyp

2006: 20% mehr Wohnungsbaufinanzierungen - im Ausland plus 154% - Zinsüberschuss weiter gestiegen - 2005: Einbruch im Staatskredit, kräftiges Wachstum bei Hypotheken - Betriebsergebnis erholt sich langsam

Innerhalb des genossenschaftlichen Finanzverbundes ist die Münchener Hypothekenbank eG, deren Eigentümer etwa 95 000 Genossen sind, das einzige konzernunabhängige Pfandbriefinstitut. Im ersten Halbjahr 2006 ist das Neugeschäft verglichen mit dem Vorjahreszeitraum insgesamt um 142 Mill. Euro auf 1,129 Mrd. Euro gestiegen.

Dabei nahmen die Zusagen in der Wohnungsbaufinanzierung sogar um 20% auf 649,5 (540,7) Mill. Euro zu, was das Unternehmen unter anderem darauf zurückführt, dass wegen der Abschaffung der Eigenheimzulage bis Jahresende 2005 noch vermehrt Bauanträge gestellt wurden, die jedoch erst in diesem Jahr die Genehmigung erhielten. Weitere Gründe für den Zuwachs seien die Entwicklung des Basisproduktes Home Classic und die Implementierung der Vertriebssoftware Hypoline 5.0.

In der gewerblichen Immobilienfinanzierung steigen die Zusagen um 33,1 Mill. Euro auf 479,6 Mill.Euro.Im Staatskreditgeschäft erhöhten sich die Zusagen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34% auf 1,687 (1,259) Mrd.Euro.

Im Passivgeschäft wurden mit etwa 3,6 Mrd. Euro um 387 Mill. Euro mehr Refinanzierungsmittel aufgenommen als im ersten Halbjahr 2005. Nach Abzug der Rückflüsse ergab sich ein Nettomittelabsatz von knapp 100 Mill.Euro.

Die Bilanzsumme blieb mit knapp 34,2 Mrd. Euro nahezu konstant. Durch die Fälligkeit stiller Beteiligungen nahm das haftende Eigenkapital jedoch um etwa 30 Mill. Euro auf 955,4 Mill. Euro ab. Zum Ausgleich wurde bereits in 2005 eine Tier 1-Anleihe begeben.

In der Gewinn- und Verlustrechnung

stieg der Zinsüberschuss um 11,6% auf 55,9 (50,1) Mill.Euro.Dennoch liegt der Zins- und Provisionsüberschuss mit 49,1 (48,9) Mill. Euro nur leicht über dem Vorjahr. Dies resultiert aus dem geänderten bilanziellen Ausweis des Provisionsaufwandes, erklärt das Kreditinstitut dazu. Ohne diesen Effekt wäre der Rohertrag um 9,0% gestiegen.

Der Verwaltungsaufwand sank gegenüber dem Vergleichszeitraum um 3,8 Prozent auf 25,0 (26,0) Mill.Euro.Davon entfielen unverändert 13,0 Mill. Euro auf die Personalkosten, während die Sachkosten um 1,0 Mill. Euro auf 12,0 Mill. Euro abnahmen.

Obwohl sich der Bestand an wertberichtigten Darlehen auf niedrigem Niveau stabilisiert hat und die Einzelwertberichtigungen weiter zurückgingen, stieg doch die Risikovorsorge von minus 8,5 Mill. Euro auf minus 17,5 Mill.Euro.Verrechnet mit dem Bewertungsergebnis aus Finanzanlagen, das durch Beteiligungsverkäufe auf 6,5 (minus 2,8) Mill. Euro gestiegen war, ergab sich ein Vorsorgesaldo von minus 11,0 (minus 11,3) Mill.Euro.Das Betriebsergebnis legte um 13,4 Prozent auf 13,5 (11,9) Mill. Euro zu.

Im Jahr 2005 verzeichnete die Pfandbriefbank im Hypothekenneugeschäft einen Anstieg um 52,7% auf 2,221 (1,454) Mrd.Euro.Dieser beachtliche Zuwachs war nach Angaben der Bank auf das niedrige Zinsniveau, die flache Zinsstruktur und den Wegfall der Eigenheimzulage zurückzuführen. So erhöhten sich die Wohnungsbaufinanzierungen um 36,7% auf 1,254 (0,917) Mrd.Euro.Dabei ging die Prolongationsquote auf 56,0% - nach 56,6% im Jahr 2004 - zurück, weil Hypothekenkredite durch die vermittelnde Bank abgelöst oder durch Eigenmittel getilgt wurden. Ablösungen durch andere Banken spielten nur eine untergeordnete Rolle.

Im gewerblichen Bereich nahmen die Hypothekenzusagen um 80,0 Prozent auf 966,9 (537,0) Mill. Euro zu. Dabei erwies sich das Auslandsgeschäft mit einem Zuwachs um 154,4% auf 590,8 Mill. Euro als besonders dynamisch, während das inländische Gewerbeimmobiliengeschäft mit Neuzusagen in Höhe von 376,1 Mill. Euro knapp unter dem Vorjahresniveau blieb.

Weil sich die Margensituation im Staatskreditgeschäft aus Sicht der Münchener Hyp weiter verschlechterte und das Marktvolumen nach dem Wegfall der Staatshaftung für Landesbanken deutlich verringerte, gingen die Neuzusagen von 5,3 Mrd. Euro auf 1,9 Mrd. Euro zurück.

Zur Refinanzierung setzte die Bank brutto 6,418 (7,278) Mrd. Euro ab. Das sind 11,8% weniger gewesen als 2004. Davon entfielen rund 31% auf Jumbopfandbriefe, rund 34% auf Festzinsanleihen, rund 18% auf strukturierte Anleihen und 17% auf variabel verzinste Anleihen. Nach Abzug der Rückflüsse belief sich der Nettoabsatz auf 1,0 (1,2) Mrd.Euro.Emittiert wurden Hypothekenpfandbriefe in Höhe von 3,050 (1,552) Mrd. Euro, Öffentliche Pfandbriefe mit einem Gesamtvolumen von 1,377 (3,462) Mrd. Euro und nicht deckungspflichtige Schuldverschreibungen über 1,657 (1,976) Mrd.Euro.Der Rest wurde als Darlehen aufgenommen.

Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2005 betrug 34,015 (32,882) Mrd. Euro (plus 3,4%). Dabei nahm der Bestand an Hypothekendarlehen wegen des hohen Neugeschäfts um 3,3% beziehungsweise 371,8 Mill. Euro auf 11,8 Mrd. Euro zu. Gleichzeitig verminderte sich das Portfolio der Staatskredite um 97,5 Mill. Euro oder 0,5% auf 18,5 Mrd.Euro.Die Refinanzierungsmittel erreichten 32,2 Mrd. Euro - ein Anstieg um 3,3%. Um künftiges Geschäftswachstum zu ermöglichen, hat die Bank ihr Eigenkapital durch eine Tier 1-Anleihe in Höhe von 140 Mill. Euro erhöht. Die stillen Beteiligungen stiegen auf 273,5 Mill.Euro.

Nachdem die Bank im Jahr 2004 einen deutlichen Einbruch im Betriebsergebnis nach Risikovorsorge von 48,4 Mill. Euro auf 16,8 Mill. Euro verbuchen musste, stieg der Wert im Jahr 2005 auf 24,6 Mill.Euro.Zu dieser Konsolidierung hat im Wesentlichen der Zinsüberschuss beigetragen, der gegenüber 2004 um 24,6% auf 108,1 (86,8) Mill. Euro kletterte. Das Zins- und Provisionsergebnis stieg um 15,5% auf 98,0 (84,9) Mill.Euro.Gleichzeitig wurden die Verwaltungskosten um 2,6 Mill. Euro auf 51,8 Mill. Euro reduziert. Hierzu trug auch der Abbau von 44 Mitarbeitern auf 355 Beschäftigte bei. Dadurch sank der Personalaufwand auf 25,9 (27,9) Mill.Euro.

Während 2004 noch ein Bewertungsergebnis aus Forderungen und Wertpapieren von 30,2 Mill. Euro verzeichnet wurde, ermäßigte sich dieser Aufwand 2005 auf 19,6 Mill.Euro.Gleichzeitig ergab sich beim Bewertungsergebnis aus Finanzanlagen ein negativer Betrag von 1,5 Mill.Euro.Im Jahr 2004 war hier durch Verkäufe von Wertpapieren aus dem Anlagevermögen noch ein Überschuss von 12,2 Mill. Euro realisiert worden.

Personalien: Aufsichtsrat: Prof.Dr.Willibald J. Folz (Vorsitzender), S.K.H. Herzog Max in Bayern (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Erich Rödel (Sprecher), Friedrich Munsberg, Dr. Bernhard Scholz

WL Bank

32% mehr aktives und passives Neugeschäft 2006 - Bilanzsumme um 13% gestiegen - 12% mehr Beschäftigte - 2005 war "erfolgreichstes Jahr" - Jahresüberschuss um 14% verbessert

Zum 5. Juli 2006 umfirmiert und mit neuem Corporate Design positioniert sich die WL Bank AG Westfälische Landschaft Bodenkreditbank, Münster, innerhalb des WGZ-Bank-Konzerns traditionell als Wohnungsbaufinanzierer sowohl im Retailgeschäft also auch für die Wohnungswirtschaft und seit 2005 als Kompetenzcenter für öffentliche Kunden.

Im ersten Halbjahr 2006 wuchs das Zusagevolumen der Pfandbriefbank um 32% auf 5,455 Mrd.Euro.Und obwohl der Markt für Immobilienfinanzierungen als schwierig beschreiben wird, haben die Primärbanken des genossenschaftlichen Finanzverbunds dem Verbundunternehmen doch private Baufinanzierungen in Höhe von 383,6 Mill. Euro zugeführt. Dies entspricht einem Plus von fast 40 Prozent im Vergleich zur ersten Hälfte des Vorjahres. Inklusive der an die institutionelle Wohnungswirtschaft vergebenen Darlehen erreichten die Immobilienfinanzierungen ein Volumen von 632,6 (618,8) Mill. Euro (plus 2,2%). Gewerbliche und sonstige Immobilienfinanzierungen blieben mit 22,9 Mill. Euro hinter dem anteiligen Wert des Vorjahres (31,8 Mill. Euro) zurück. Den maßgeblichen Anteil am Neugeschäft hatten die Kommunalkredite. Sie stiegen im Periodenvergleich um 37% auf 4,823 (3,511) Mrd.Euro.Prolongiert wurden Darlehen in Höhe von 122,2 (85,8) Mill.Euro.

Analog zur Ausweitung des Neugeschäfts wuchs auch das Refinanzierungsvolumen.

So wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 6,427 (4,826) Mrd. Euro - ein Drittel mehr als im ersten Halbjahr 2005 am Kapitalmarkt aufgenommen. Hiervon entfielen 90% auf Pfandbriefe.

Die Bilanzsumme stieg um 13% auf 35,936 (31,791) Mrd.Euro.Dabei erhöhte sich der Bestand an Hypothekendarlehen zum 30. Juni 2006 um 2,5% auf 7,276 (7,100) Mrd. Euro, während Kommunalkredite in Höhe von 16,368 (14,713) Mrd. Euro (plus 11,2%) in den Büchern standen. Auf der Passivseite beliefen sich die Hypothekenpfandbriefe auf ein Gesamtvolumen von 2,682 (2,551) Mrd. Euro und Öffentliche Pfandbriefe über 22,314 (19,861) Mrd.Euro.Das Eigenkapital blieb mit 286,6 Mill. Euro konstant.

In der Gewinn- und Verlustrechnung

nahm der Zinsüberschuss um 4, 1% auf 45, 2 (43, 4) Mill. Euro zu, während das Provisionsergebnis mit minus 7, 2 (minus 7, 1) Mill. Euro um 1, 4% anstieg. Insgesamt erhöhte sich damit der Zins- und Provisionsüberschuss um 4, 7% auf 38, 0 (36, 3) Mill.Euro.Dagegen stand ein um 11, 2% gestiegener Verwaltungsaufwand von 16, 9 (15, 2) Mill. Euro, der zu mehr als der Hälfte aus Personalkosten in Höhe von 8, 5 (8, 2) Mill. Euro resultiert. Dass sich die Zahl der Mitarbeiter im Periodenvergleich um 12, 0% auf 246 (220) erhöhte, begründet die Bank mit dem positiven Geschäftsverlauf. Allerdings betraf ein Großteil der Neueinstellungen den administrativen Bereich, um die gestiegenen regulatorischen Anforderungen wie Basel II, MaRisk sowie neue Bilanzierungsvorschriften zu erfüllen. Einen deutlicheren Anstieg verzeichnete die Bank beim Sachaufwand (inklusive Abschreibungen), der mit 8, 4 Mill. Euro um 20% über dem Vorjahreswert von 7, 0 Mill. Euro lag.

Nach Berücksichtigung des Saldos der sonstigen Aufwendungen und Erträge von 0,7 (0,5) Mill. Euro und einem Risikovorsorgesaldo von minus 7,2 (minus 7,7) Mill. Euro errechnet sich für die erste Jahreshälfte 2006 ein um 5,0% verbessertes Betriebsergebnis von 14,6 (13,9) Mill.Euro.

Das Geschäftsjahr 2005 bezeichnet die

Bank als ihr bisher erfolgreichstes. Mit 8,432 Mrd. Euro wuchs das gesamte Neugeschäft einschließlich der Prolongationen um 33,5%. So wurden die Immobilienfinanzierungen von 757,2 Mill. Euro auf 1,278 Mrd. Euro ausgeweitet (plus 63,4%). Dabei bildeten die Wohnungsbaukredite mit einem Volumen von 1,174 (0,711) Mrd. Euro (plus 65,1%) den Schwerpunkt. Zwar erhöhten sich die Zusagen für gewerbliche Immobilienfinanzierungen um 38,6% auf 63,6 (45,9) Mill. Euro, ihr Anteil am Neugeschäft blieb jedoch - wie die Bank betont planmäßig - gering. Die Prolongationen gingen um 27,8% auf 171,5 (237,4) Mill. Euro zurück.

Als Kompetenzcenter für öffentliche Kunden im WGZ-Bank-Konzern erweiterte die WL Bank im vergangenen Jahr ihre Produktpalette und widmete sich verstärkt den Themen Public Private Partnership und Schuldenmanagement für die Kommunen. Dies trug zum Anstieg des Neugeschäftsvolumens im Staatskreditgeschäft um 32% auf 7,023 (5,319) Mrd. Euro bei.

Zur Refinanzierung nahm die Bank insgesamt 9,653 (7,659) Mrd. Euro auf. Dies entspricht einem Zuwachs um 26,0%. Dabei ging der Bruttoerstabsatz an Hypothekenpfandbriefen um 63,3% auf 0,778 (2,122) Mrd. Euro zurück, während Öffentliche Pfandbriefe im Gesamtvolumen von 7,657 (5,248) Mrd. Euro emittiert wurden (plus 45,9%). Gleichzeitig hat sich der Absatz von sonstigen Schuldverschreibungen mit 501,9 (234,0) Mill. Euro mehr als verdoppelt. Darlehen wurden in Höhe von 67,8 (56,3) Mill. Euro aufgenommen.

Der Bestand an Hypothekendarlehen stieg um 5,4% auf 7,100 (6,715) Mrd.Euro.Bei den Kommunaldarlehen betrug der Zuwachs 22,1%. Sie erreichten zum Jahresultimo ein Volumen von 14,712 (12,046) Mrd. Euro (plus 22,1%). Auf der Passivseite standen Hypothekenpfandbriefe über 3,466 (3,286) Mrd. Euro (plus 5,5%) und Öffentliche Pfandbriefe in Höhe von 15,121 (12,596) Mrd. Euro - ein Plus von 20%. Im Ergebnis kletterte die Bilanzsumme von 26,084 Mrd. Euro auf 31,791 Mrd.Euro.Das entspricht einer Zunahme um 21,9%.

Der Zinsüberschuss wurde von 78,2 Mill. Euro um 10,9% auf 86,8 Mill. Euro gesteigert. Bedingt durch das forcierte Vermittlungsgeschäft der Partnerbanken, so die Bank, erhöhten sich die Provisionsaufwendungen um 16,0% auf 14,2 (12,2) Mill.Euro.Damit nahm der Rohertrag um 9,9% auf 72,6 (66,1) Mill. Euro zu.

Allerdings erhöhte sich gleichzeitig der Verwaltungsaufwand um 9,5% auf 30,5 (27,8) Mill. Euro, nach Aussagen des Instituts weil die Abschlussarbeiten des Projektes "Perspektive", das den Kauf, Umbau und Bezug der neuen Zentrale in Münster beinhaltete, diese GuV-Position belasteten. Ebenfalls erhebliche Kosten verursachten das Projekt Basel II und die Vorbereitung auf die IFRS-Bilanzierung. Zudem musste im Vergleich zum Vorjahr der vierfache Grundbeitrag - dessen Höhe sich nach der Bilanzsumme richtet - an den genossenschaftlichen Sicherungsfonds überwiesen werden. Die Risikovorsorge wurde um 10,0% auf 15,3 Mill. Euro reduziert. Damit verblieb ein um 14,0% verbesserter Jahresüberschuss von 14,7 (12,9) Mill.Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Franz-Josef Möllers (Vorsitzender), Werner Böhnke (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Günter Lampe, Helmut Rausch, Dr. Thomas Sommer

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