Nach den jüngsten Erhebungen der Bundesbankstatistik ist die Anzahl der Kreditinstitute leicht rückläufig, der Konsolidierungsprozess hat sich 2006 verlangsamt. Im Verlauf des vergangenen Jahres sank die Gesamtzahl der Kreditinstitute um 43 beziehungsweise 1,8 Prozent auf 2 301 Institute. Ein Großteil des Rückgangs entfiel auf die Genossenschaftsbanken.
Für die Zahl aller inländischen Zweigstellen von Kreditinstituten ergab sich 2006 insgesamt ein Rückgang um 3 768 beziehungsweise 8,5 Prozent. Von den nunmehr 40 332 Filialen hat der öffentlich-rechtliche Sektor mit 14 252 immer noch den größten Anteil (35,3 Prozent), dicht gefolgt von den Genossenschaftsbanken mit 31,2 Prozent. In diesen beiden Sektoren sank die Anzahl der Filialen um etwa 2 Prozent. Auffällig ist dagegen die Entwicklung im Großbankensektor. Obwohl bei vier Großbanken die Zahl fast unverändert blieb, sank die Zahl der Zweigstellen insgesamt um 2 567 (22,4 Prozent) auf 8 879. Die Deutsche Postbank bietet in zahlreichen Postagenturen keine Bankdienstleistungen mehr an, was den Rückgang der Filialen um fast 30 Prozent im letzten Jahr begründet.
Der 45-prozentige Rückgang der Zweigstellen im Bereich der privaten Bausparkassen ist hauptsächlich mit der Übernahme der BHW Bausparkasse AG durch die Deutsche Postbank AG zu erklären. Die BHW ging mit ihren Zweigstellen auf die Postbank Finanzberatung AG über, welche nicht unter die Definition der Kreditinstitute gemäß Kreditwesengesetz (KWG) fällt. Insgesamt verringerte sich die Anzahl der Zweigstellen der privaten Bausparkassen um 870 auf 1 081 Zweigstellen zum 31. Dezember 2006.
Im Jahr 2006 haben die deutschen Kreditinstitute ihre Präsenz im Ausland weiter ausgeweitet - vor allem in Europa. So verfügen sie jetzt über 309 Auslandsfilialen und 407 ausländische Tochterinstitute (Beteiligung an einem ausländischen Kreditinstitut mit mehr als 50 Prozent), der überwiegende Teil dieser Filialen und Tochterinstitute ist nach wie vor in Europa zu finden.