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Zentralbanken: Bundesbank – Überschuss auf Vorjahreshöhe

Die Deutsche Bundesbank hat im Geschäftsjahr 2012 einen Jahresüberschuss von 664 (643) Millionen Euro erzielt. Dieser wurde gemäß § 27 Nr. 2 Bundesbankgesetz am 12. März 2013 in voller Höhe an den Bund abgeführt. Dass sich der Gewinn trotz deutlich gestiegener Zinserträge kaum erhöht hat, erklärte Bundesbankpräsident Jens Weidmann mit der nochmaligen kräftigen Aufstockung der Risikovorsorge. Die Bundesbank erhöhte die Rückstellung für allgemeine Wagnisse um 6,7 Milliarden Euro. In den Jahren 2010 und 2011 war sie um 1,6 Milliarden Euro beziehungsweise um 4,1 Milliarden Euro aufgestockt worden. Die Notenbank sieht damit den Risiken in der Bundesbankbilanz angemessen Rechnung getragen. Sie verwies diesbezüglich auf die im Zuge der Finanz- und Schuldenkrise weiter gestiegenen Wagnisse aus geldpolitischen Geschäften. Zudem hätten die Adressenausfallrisiken der Refinanzierungskredite und der Anleihekäufe sich im vergangenen Jahr insgesamt erhöht. Die Finanz- und Schuldenkrise stelle auch für die Konjunktur in Deutschland das bedeutendste Risiko dar. Der krisenbedingte Vertrauensverlust, so die aktuelle Bestandsaufnahme, wurde bislang nur teilweise wettgemacht. Im weiteren Jahresverlauf sei jedoch damit zu rechnen, dass sich das Wachstum verstärke. Voraussetzung hierfür sei aber, dass weitere Vertrauensschocks ausblieben. Der deutschen Wirtschaft bescheinigt die Bundesbank trotz der Schwierigkeiten in vielen europäischen Partnerländern einen guten Zustand. Die Sorgen vieler Bürger über die Verbraucherpreisentwicklung seien ernst zu nehmen, es sei aber unangebracht, Inflationsängste zu schüren. Kurzfristig regis triert die Bundesbank im Euro-Raum sogar eher abnehmende Inflationsrisiken. Doch mittelfristig komme es darauf an, dass die europäische Geld politik keine Zweifel an ihrer Stabilitätsorientierung aufkommen lasse. Wichtigste Quelle des Bundesbankgewinns waren im vergangenen Jahr Zinserträge von 11,0 (8,6) Milliarden Euro. Dem standen Zinsaufwendungen von 2,7 (3,8) Milliarden Euro gegenüber, sodass sich ein Nettozinsertrag von 8,3 (4,8) Milliarden Euro ergab. Hinter dem kräftigen Anstieg des Nettozinsertrags um 3,5 Milliarden Euro steht laut Bundesbank vor allem das krisenbedingt starke Bilanzwachstum. Nicht erfolgswirksam, so der Hinweis, sind hingegen Bewertungsgewinne. Diese entstehen bei der Bewertung von Bilanzpositionen, die Marktpreisschwankungen unterliegen. Sie werden in einem passivischen "Ausgleichsposten aus Neubewertung" ausgewiesen. Im vergangenen Jahr belief sich dieser auf 132,6 Milliarden Euro (Gold 129,5 Milliarden Euro, Devisen 2,6 Milliarden Euro, Wertpapiere 0,5 Milliarden Euro).

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