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Zentralbanken: Bundesbank: Jahresabschluss 2013

Die Deutsche Bundesbank hat im Geschäftsjahr 2013 einen Jahresüberschuss von 4,6 Mrd. Euro erzielt, nach 664 Mill. Euro im Vorjahr. Dieser wurde gemäß § 27 Nr. 2 Bundesbankgesetz Mitte März in voller Höhe an den Bund abgeführt. Dass der Gewinn trotz niedrigerer Zinserträge höher liegt als im Vorjahr, führt die Notenbank auf den fehlenden Bedarf für eine weitere Aufstockung der Risikovorsorge zurück. Die Wagnisrückstellung bleibt demnach mit 14,4 Mrd. Euro unverändert. Die Risikosituation sieht die Bundesbank aufgrund des geringeren Volumens an Refinanzierungskrediten und des Rückgangs der Bestände an Staatsanleihen aus dem Securities Markets Programme (SMP) "etwas entspannt". Eine Auflösung der Rückstellung sei aber nicht angebracht, weil angesichts der gesunkenen Leitzinsen für das Jahr 2014 ein niedrigeres Ergebnis zu erwarten sei und damit auch ein geringeres Risikodeckungspotenzial der Bundesbank.

Das vergangene Jahr 2013 sieht die Bundesbank abermals im Zeichen der Finanz- und Staatsschuldenkrise. Allerdings registriert sie erkennbare Fortschritte bei den notwendigen Anpassungsprozessen in den von der Krise besonders betroffenen Ländern und eine allmähliche Rückkehr des Vertrauens. Aufgrund der drückenden Verschuldung und der fortbestehenden Strukturprobleme in der Währungsunion bleibe die Störanfälligkeit der europäischen und der globalen Wirtschaft aber hoch. Mit Blick auf die fortbestehenden Herausforderungen sei es noch zu früh, die Staatsschuldenkrise für beendet zu erklären. Um die Krise und ihre tiefer liegenden strukturellen Ursachen tatsächlich dauerhaft zu überwinden, werden weiterhin erhebliche Anstrengungen und ein langer Atem für nötig gehalten.

Unter anderem angetrieben durch eine ausgesprochen expansive Geldpolitik habe die Weltwirtschaft im Verlauf des vergangenen Jahres wieder Fahrt aufgenommen. Im Zuge dessen habe sich auch die deutsche Volkswirtschaft von ihrer kurzzeitigen Schwächephase im Winterhalbjahr 2012/2013 erholt. Und die Konjunktur in Deutschland wird nach Einschätzung der Bundesbank auch in diesem sowie im kommenden Jahr weiter anziehen. Seit einiger Zeit sieht die Notenbank das Wachstum von der Binnenkonjunktur getragen. Dafür sei die robuste Verfassung der deutschen Volkswirtschaft verantwortlich. Diese schlage sich unter anderem in einer vergleichsweise niedrigen Arbeitslosenquote, einem andauernden Beschäftigungswachstum und einem Anstieg der Bruttolöhne und Bruttogehälter je Arbeitnehmer nieder. In Verbindung mit dem niedrigen Zinsniveau trieben diese Faktoren besonders den Wohnungsbau an.

Wichtigste Quelle des Bundesbankgewinns waren im vergangenen Jahr Zinserträge von 7,3 (11,0) Mrd. Euro. Dem standen Zinsaufwendungen von 1,7 (2,7) Mrd. Euro gegenüber, sodass sich ein Nettozinsertrag von 5,6 (8,3) Mrd. Euro ergab. Der Rückgang des Nettozinsertrags um 2,7 Mrd. Euro ist vor allem durch die Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank im Mai und November 2013 verursacht. Nicht erfolgswirksam sind hingegen Bewertungsgewinne. Diese entstehen bei der Bewertung von Bilanzpositionen, die Marktpreisschwankungen unterliegen. Sie werden in einem passivischen "Ausgleichsposten aus Neubewertung" ausgewiesen. Dieser hat sich im Vergleich zum Vorjahr vor allem aufgrund des um rund 31 Prozent gesunkenen Marktpreises für Gold von 132,6 auf 88,1 Mrd. Euro verringert (Gold 86,9 Mrd. Euro, Devisen 1,1 Mrd. Euro, Wertpapiere 0,1 Mrd. Euro).

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