Börsennachrichten Ausgabe 1/2019

EEX und IBEX: Zusammenarbeit

Die European Energy Exchange (EEX) und die Independent Bulgarian Energy Exchange (IBEX) haben eine Vereinbarung für die Zusammenarbeit im bulgarischen Strommarkt unterzeichnet. Im Rahmen der Kooperation plant die europäische Energiebörse, vorbehaltlich der Genehmigungen der zuständigen Aufsichtsbehörden, in Euro notierte und finanziell abgerechnete Wochen-, Monats-, Quartals- und Jahresfutures für die Grundlastlieferung Strom im bulgarischen Markt zu listen. Die neuen bulgarischen Strom-Futures sollen gegen den von der IBEX ermittelten Day-Ahead Spotmarktpreis abgerechnet werden. Die Einführung der Kontrakte ist im ersten Halbjahr 2019 geplant.

Zeitgleich mit der Einführung der bulgarischen Strom-Futures will die EEX auch finanziell abgerechnete Strom-Futures für den serbischen und slowenischen Markt starten. Damit erweitert die Börse ihr Angebot am Strom-Terminmarkt im ersten Halbjahr 2019 auf insgesamt 20 Marktgebiete und stärkt ihre Position als führende Börse im europäischen Stromhandel.

EEX: vertiefte Kooperation

Die European Energy Exchange (EEX) und Seven2one Informationssysteme vertiefen ihre Kooperation im Bereich der Transparenzplattform. Das bisher für die Softwareentwicklung zuständige Unternehmen Seven2one soll im Laufe des ersten Quartals 2019 auch den technischen Betrieb der EEX-Transparenzplattform übernehmen. Die EEX bleibe jedoch weiterhin Vertragspartner für die meldenden Unternehmen und Marktteilnehmer. Im Jahr 2009 startete die EEX in Kooperation mit Übertragungsnetzbetreibern die Transparenzplattform mit der Veröffentlichung von Fundamentaldaten aus Deutschland und Österreich, um die Transparenz auf dem Großhandelsmarkt zu erhöhen. Seitdem entwickelte die europäische Energiebörse die Plattform weiter und richtete sie stärker auf die Erfüllung von regulatorischen Meldepflichten nach REMIT, der Marktmissbrauchsverordnung und der EU-Transparenzverordnung aus. Aktuell nutzen laut der Börse nahezu 100 Unternehmen aus 15 Ländern die Transparenzplattform für die Erfüllung ihrer Veröffentlichungs- und Datenbereitstellungspflichten.

Börse Stuttgart als Partner der Solaris Bank

Die Gruppe Börse Stuttgart hat die Solaris Bank als Technologie- und Banking-Partner beim Aufbau einer durchgehenden Infrastruktur für digitale Assets gewonnen. So entwickelt die Börse gemeinsam mit dem Berliner Fintech das Handelssystem für den Krypto-Handelsplatz, der im ersten Halbjahr 2019 starten soll. Zudem stellt die Solaris Bank für die Gruppe Börse Stuttgart die im Kryptohandel benötigten Banking-Services bereit.

Auf dem Handelsplatz sollen zum Start etablierte Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum gehandelt werden. Nach Fertigstellung der im Aufbau befindlichen ICO-Plattform plant die Börse auch den Handel mit den dort ausgegebenen Token im Sekundärmarkt zu ermöglichen. Der Krypto-Handelsplatz soll sowohl privaten als auch institutionellen Investoren offen stehen und Ordermöglichkeiten bieten, die mit dem Wertpapierhandel vergleichbar sind. Für den Krypto-Handelsplatz wird eine Regulierung als Multilateral Trading Facility (MTF) angestrebt.

Bayrische Börse: Handel über Dadat Bank

Die Dadat Bank aus Salzburg, die Direktbankmarke der Bankhaus Schelhammer & Schattera Aktiengesellschaft, hat sich an Gettex angeschlossen. Somit können die Kunden der Dadat Bank ab sofort mehr als 3 100 Aktien, 10 500 Anleihen, 4 400 Fonds und ETPs über den Börsenplatz der Bayerischen Börse AG handeln - ohne Maklercourtage und Börsenentgelt. In einem zweiten Schritt sollen auch über 210 000 Optionsscheine sowie Anlage- und Hebelzertifikate auf Gettex über den Online-Vollserviceanbieter gehandelt werden können.

Schweizer Börse: Äquivalenz

Vor Jahresfrist hat die EU-Kommission die Anerkennung der Gleichwertigkeit (Äquivalenz) der Schweizer Börse gegenüber der EU-Handelsplätze um vorerst sechs Monate verlängert. EU-Wertpapierfirmen dürfen bis Ende Juni 2019 weiter Aktien und andere Anteilsscheine an der Züricher Börse Six handeln - zumindest bis zum Sommer nächsten Jahres. Die EU-Behörde reagierte damit auf den Schweizer Bundesrat, der eine im Herbst erzielte Verständigung über ein institutionelles Rahmenabkommen in eine erneute Konsultationsrunde geschickt hat und voraussichtlich bis Anfang April dauern wird. Man gewähre ihr ein weiteres Mal einen Vertrauensvorschuss, sagte der für Nachbarschaftsbeziehungen und Erweiterungsverhandlungen zuständige EU-Kommissar Johannes Hahn Mitte Dezember vor den Medien in Brüssel.

Vor Jahresfrist hatte die EU-Kommission die separaten Themen der Börsenäquivalenz und des Rahmenabkommens aus politischen Gründen verknüpft. Beim ersteren wird dem Schweizer Börsenplatz EU-Qualität bescheinigt. Letzteres betrifft die von Brüssel verlangte Neuordnung der bilateralen Beziehungen mit der Schweiz. Der Rahmenvertrag soll dafür sorgen, dass die Schweiz im Gegenzug zum Zugang zum Binnenmarkt Gesetzesanpassungen in der EU in bestimmten Gebieten laufend übernimmt. Die Verhandlungen dazu begannen vor vier Jahren. Wohl auch aus Frustration über die mangelnden Fortschritte droht die EU, der Schweiz die Börsenäquivalenz zu entziehen. Aus technischer Hinsicht gibt es dafür keinerlei Gründe, wie auch aufseiten der EU eingeräumt wird.

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