Börsennachrichten Ausgabe 2/2016

Clearstream: Anbindung von Georgien

Clearstream, der internationale Zentralverwahrer (ICSD) der Gruppe Deutsche Börse, hat seine internationale Reichweite in der zweiten Januarwoche 2016 mit einer Anbindung nach Georgien ausgeweitet. Die Anbindung des mittlerweile 55. Inlandsmarktes soll ausländischen Anlegern den Zugang zum lokalen Markt ermöglichen. Clearstream kann über die Bank of Georgia als lokale Depotstelle und Geldkorrespondenzbank (Cash Correspondent Bank, CCB) georgische Staatsanleihen und supranationale Anleihen anbieten. Die Börse will die Anbindung Georgiens zudem als einen wichtigen Schritt für die National Bank of Georgia verstanden wissen, die als Zentralverwahrer (CSD) für Staatsanleihen fungiert. Das Produktangebot soll die interne Abwicklung ohne und gegen Zahlung in allen geeigneten Währungen umfassen, einschließlich des kürzlich hinzugekommenen georgischen Lari (GEL). Darüber hinaus stehen die Services externe Abwicklung ohne Zahlung (Free of Payment, FOP), Verwahrung und Abgleich sowie Asset-Servicing zur Verfügung.

GMEX: CFTC-Zulassung für CMF-Kontrakt

Der Londoner Technik- und Beratungsdienstleister Global Markets Exchange Group Limited (GMEX Exchange) hat Ende 2015 für sein Produkt Interest Rate Swap Constant Maturity Futures (IRS CMF) die Zulassung der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) erhalten. Damit bekommen in den USA ansässige Teilnehmer über die GMEX-Plattform direkten Zugang zu diesem Future. Für die Verarbeitung und das Clearing der IRS CMF-Kontrakte von GMEX ist Eurex, der Terminmarkt der Deutschen Börse, verantwortlich. Die Transaktionsverarbeitung erfolgt über den Eurex Trade Entry Service, der auch Börsenteilnehmern in den USA zur Verfügung steht.

Die IRS CMF-Kontrakte sollen die Vorteile von OTC-Produkten und Futures kombinieren, aber gleichzeitig von einer effizienten zentralen Auftragsausführung, einem standardisierten zentralen Clearing und der Absicherung des Zinsexposures profitieren. GMEX Exchange hat verschiedene Teilnehmer wie Bank of America Merrill Lynch, Société Générale und R. J. O'Brien für den Handel mit dem Kontrakt gewonnen.

EEX: Windstrom-Futures in Vorbereitung

Eines der Hauptthemen der Börsenratssitzung der European Energy Exchange (EEX) im Dezember vergangenen Jahres war die geplante Einführung von Windstrom-Futures, die im Frühjahr 2016 erfolgen soll. Mit der steigenden Menge an fluktuierendem Windstrom im Stromnetz wird eine wachsende Anzahl von Unternehmen erwartet, die sich aufgrund der wachsenden Größe ihres Windenergie-Portfolios zunehmend einem Volumenrisiko ausgesetzt sehen. Das neue Produkt soll Marktteilnehmern die Absicherung der Windstromproduktion auf Basis eines Indexes, der die tatsächliche Windstromeinspeisung abbildet, ermöglichen. Die EEX will das Produkt für das deutschösterreichische Marktgebiet anbieten und die Fälligkeiten sollen Wochen, Monate, Quartale und Jahre abdecken. Bereits im September hatte die EEX den Börsenhandel mit Cap-Futures gestartet, einem Terminkontrakt, der auf den deutschen Intraday-Markt der EPEX SPOT referenziert. Weiterhin beabsichtigt die EEX, die Ergänzung der bestehenden Produkte im Stromterminmarkt um kurzfristige Fälligkeiten fortzusetzen.

EEX: Strom-Optionen

Seit 2004 bietet die EEX Strom-Optionen europäischen Typs auf die Monats-, Quartals- und Jahreskontrakte (jeweils Grundlast) für die Marktgebiete Deutschland/Österreich an (Phelix-Optionen). Ende August vergangenen Jahres hat sie bekanntgegeben, künftig auch entsprechende Optionen für die Marktgebiete Frankreich, Italien und Spanien zu starten. Nachdem Anfang September 2015 die ersten Geschäfte in französische und Mitte Dezember vergangenen Jahres das erste Geschäft in italienischen Strom-Optionen registriert wurde, meldet die Börse in der ersten Januarwoche 2016 das erste Geschäft mit spanischen Strom-Optionen.

Deutsche Börse: Handelsumsätze 2015

Die Kassamärkte der Deutschen Börse haben im Jahr 2015 insgesamt 1,64 (1,28) Billionen Euro umgesetzt - ein Anstieg von 28 Prozent. Davon entfielen mit 1,51 Billionen Euro knapp 92 Prozent auf den Handelsplatz Xetra, 54,6 Milliarden Euro auf Börse Frankfurt und 75,3 Milliarden Euro auf die Tradegate Exchange. Der Handel mit inzwischen 1 100 Exchange Traded Funds (ETFs) auf Xetra verzeichnete dabei mit 188,9 Milliarden Euro Umsatz das zweitstärkste Jahr seit Gründung des Segments im Jahr 2000.

An den internationalen Terminmärkten der Gruppe Deutsche Börse wurde 2015 ein akkumuliertes Volumen von etwa 2,3 (2,1) Milliarden Kontrakten umgesetzt. Davon entfielen rund 1,7 (1,5) Milliarden Kontrakte auf die Eurex Exchange, an der amerikanischen International Securities Exchange (ISE) wurden 599,8 (607,4) Millionen Kontrakte gehandelt. An der European Energy Exchange (EEX) wurde an den Spot- und Terminmärkten für Strom ein Jahresvolumen von 2 537,1 Terawattstunden erzielt.

An der Eurex Exchange waren 2015 Aktienindexprodukte mit 831,2 (708,4) Millionen Kontrakten das umsatzstärkste Segment. Mit Abstand am meisten gehandelt wurden Kontrakte auf den Euro Stoxx 50 Index, rund 341,8 Millionen auf Futures und 314,5 Millionen auf Optionen. Im Segment Aktienderivate (Optionen und Single Stock Futures) wurden 309,3 (300,4) Millionen Kontrakte umgesetzt, im Segment Zinsderivate insgesamt 509,1 (461,3) Millionen. Deutliche Zuwächse verzeichneten Volatilitätsderivate mit 13,9 (10,3) Millionen Kontrakten. Dividendenderivate erreichten 9,1 (9,7) Millionen Kontrakte. Eurex Repo verbuchte 2015 ein durchschnittlich ausstehendes Volumen von 172,8 (199,5) Milliarden Euro, der besicherte Geldmarkt GC Pooling etwa 140,9 (158,5) Milliarden Euro.

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