Börsennachrichten Ausgabe 4/2016

FWB: Anleihen früher handelbar

Die Frankfurter Wertpapierbörse erweitert das Zeitfenster für den Anleihen-Handel: Seit dem 1. Februar 2016 können Anleihen über den Handelsplatz Börse Frankfurt von 8 Uhr an bis 17.30 Uhr gehandelt werden. Bislang startete der Handel in diesem Segment um 9 Uhr. Durch die erweiterten Handelszeiten sollen Anleger eine Stunde früher auf veränderte Marktgegebenheiten reagieren können. Der Handel von Aktien, Exchange Traded Funds (ETFs), Exchange Traded Products (ETPs) und Fonds startet ebenfalls um 8 Uhr.

Tom: Maven

Neuer Marketmaker für Optionen auf der niederländischen Handelsplattform Tom (The order machine) ist die britische Gesellschaft Maven Derivatives. Das Unternehmen mit Sitz in London wurde 2011 gegründet, 2016 will die Gesellschaft den Handel mit US-Produkten starten und ein neues Büro in Hongkong eröffnen.

CHX: chinesische Eigner

Die Chicago Stock Exchange (CHX) wird Medienberichten zufolge an chinesische Investoren verkauft. Die Betreibergesellschaft hat demnach eine Vereinbarung mit der Chongqing Casin Enterprise Group (Casin Gruppe) unterzeichnet. Die Transaktion soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden, wenn die US-Aufsichtsbehörden zustimmen. Am US-Aktienhandel hat die CHX einen Anteil von 0,5 Prozent.

Bloomberg MTF: Devisen und Bonds

Die Finanzgruppe Bloomberg will auf ihrer Multilateral Trading Facility (MTF), die Mitte 2015 in den Betrieb gegangen ist, auch Devisenhandelsprodukte aufnehmen sowie Bondhandel anbieten. Sie hat eine Erweiterung der Lizenz bei der Londoner Aufsicht FCA beantragt. Der Handelsplatz Bloomberg Trading Facility (BTF) ist eine voll regulierte Plattform des US-Konzerns in Europa. Darauf wurden zu Beginn lediglich Zins- und Kreditderivate gehandelt, womit frühzeitig Vorschriften von MiFID II umgesetzt werden sollten (siehe Börsen 16/17-2015).

Digital Assets: Finanzierungsrunde

Digital Asset Holdings, LLC, in New York ansässig und auf die Entwicklung der Blockchain-Technologie spezialisiert, hat eine Finanzierungsrunde abgeschlossen. Insgesamt wurden 60 Millionen US-Dollar von 15 verschiedenen Firmen investiert, darunter Goldman Sachs, IBM, ABN Amro, BNP Paribas, Citi, Deutsche Börse, J. P. Morgan, Santander, DTCC und CME Ventures. Ende Januar hat die amerikanische Firma von der australischen Börse ASX Limited (ASX) den Auftrag erhalten, eine Plattform für den Nachhandel im Aktienmarkt zu entwickeln. Momentan setzt die Börse hierfür das System Chess ein. In den kommenden sechs bis zwölf Monaten soll eine entsprechende alternative Lösung entwickelt werden - parallel dazu läuft Chess weiter. Über die endgültige Implementierung der Ersatzlösung soll 2017 entschieden werden. Im Februar 2015 hatte ASX angekündigt, alle seine Handelsund Nachhandelsplattformen zu überarbeiten oder zu ersetzen.

Eurex Clearing: Zulassung als DCO

Eurex Clearing, als Clearinghaus Teil der Gruppe Deutsche Börse, wurde von der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) als Derivatives Clearing Organization (DCO) - Clearingorganisation für Derivate - zugelassen. Die CFTC veröffentlichte die entsprechende "Order of Registration" am 1. Februar 2016. Eurex Clearing will den CCP-Service zunächst für das Verrechnen von Eigengeschäften von Clearing-Mitgliedern mit Sitz in den USA (inklusive Tochtergesellschaften) anbieten. Der Service EurexOTC Clear für Zinsswaps kann aufgrund des "No-Action Relief" der CFTC offeriert werden, der längerfristige Gültigkeit besitzt. In einem weiteren Schritt plant Eurex Clearing, EurexOTC Clear auch für Endkunden mit Sitz in den USA anzubieten.

Deutsche Börse: XDaxDax

Die Deutsche Börse hat ihre Dax-Indexfamilie um den XDaxDax-Index erweitert. Das neue Angebot soll es Kunden ermöglichen, künftig nur noch einen Index als Underlying für ihre Produkte zu nutzen, die an die Wertentwicklung des Dax-Index vor, während und nach den Xetra-Handelszeiten gekoppelt sind. Bislang mussten Emittenten von strukturierten Produkten hierfür jeweils auf die zwei Indizes Dax und XDax zurückgreifen. Für die Berechnung des neuen Index werden zur Vor- und Nachhandelszeit die Handelsdaten des XDax verwendet, sobald die Berechnung des Dax-Index beginnt, läuft der XDaxDax auf Basis dieser Werte.

Serbischer Strommarkt

Die South East European Power Exchange (Seepex) und ihre Projektpartner werden voraussichtlich am 17. Februar einen serbischen Day-Ahead-Markt einführen. Tests mit den Teilnehmern wurden durchgeführt und die letzten regulatorischen Fragen sollen noch geklärt werden. Die Einführung des Seepex-Day-Ahead-Marktes wird von den Betreibern als wichtiger Schritt bei der Entwicklung einer regionalen Lösung für den Stromhandel in Südosteuropa (See) gewertet. Die Handels- und Clearinglösung für die südosteuropäische Region soll von Anfang an mit den europäischen Marktkopplungsinitiativen kompatibel sein. Seepex ist ein Joint Venture zwischen dem öffentlichen serbischen Übertragungsnetzbetreiber Elektromreza Srbije (EMS) und der Epex Spot. Der Betrieb der Seepex wird sich auf das von der Epex Spot für den Betrieb der eigenen Märkte verwendete ETS-Handelssystem stützen.

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