Bundesbank: Forum Zahlungsverkehr

Um einen Rahmen zu schaffen, in dem Anbieter und Nutzer von Zahlungsdiensten Innovationen und mögliche Konflikte diskutieren können, hat die Deutsche Bundesbank im November 2016 das Forum Zahlungsverkehr gegründet, das halbjährlich zusammenkommt. Dieses Gremium soll an die Arbeit des SEPA-Rates an, der mit Einführung von SEPA (Single Euro Payments Area) seinen Auftrag erfüllt hat. In den Sitzungen des Forums soll es vor allem um die zunehmende Digitalisierung gehen, die im Zahlungsverkehr der entscheidende Antriebsfaktor für Veränderungen ist. In die Diskussionen sollen auch die Themen eingehen, die auf europäischer Ebene im ERPB (Euro Retail Payments Board) auf der Tagesordnung stehen.

Zum 21. November 2016 ist das bisher im zwischenbetrieblichen Zahlungsverkehr genutzte Datenträgeraustauschformat (DTA) für Scheckzahlungen vollständig ausgelaufen. Mit der Umstellung des Scheckclearings sind im Interbankenzahlungsverkehr alle deutschen Verfahren im Massenzahlungsverkehr auf das in den SEPA-Zahlverfahren genutzte XML-Format umgestellt. Damit können die Marktakteure sämtliche Zahlungen auf einer einheitlichen technischen Basis effizienter und kostengünstiger abwickeln. Darüber hinaus schließt es in Deutschland die vollständige Migration auf europäische Zahlungsverkehrsstandards ab.

Das nationale Altformat DTA wurde im Zuge der Umstellung auf den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum SEPA schrittweise durch das XML-Format (Extensible Markup-Language) abgelöst. Überweisungen und Lastschriften werden schon seit August 2014 nur noch im neuen Format ausgetauscht. Die Umstellung der Girocard-Zahlungen erfolgte zum Januar 2016. Das DTA-Format war seit seiner Einführung 1976 fast genau 40 Jahre im Einsatz und ermöglichte die automatisierte elektronische Verarbeitung von Inlandszahlungen im deutschen Zahlungsverkehr.

Mitglieder des neuen Forums Zahlungsverkehr sind Spitzenvertreter der Nachfrage- und der Angebotsseite: HDE (Handelsverband Deutschland), BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie), vzbv (Verbraucherzentrale Bundesverband), GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft), BAGFW (Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V.), BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft), VDZ (Verband Deutscher Zeitschriftenverleger), KKR (Kompetenzzentrum für das Kassen- und Rechnungswesen des Bundes) sowie BVR (Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V.), BdB (Bundesverband deutscher Banken e. V.), VÖB (Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e. V.), bvzi (Bundesverband der Zahlungsinstitute), BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V.) und DSGV (Deutscher Sparkassen- und Giroverband e. V.). An der Sitzung des Forums Zahlungsverkehr nahmen auch Vertreter aus dem Bundesministerium der Finanzen, dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, dem Bundeskartellamt sowie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht teil.

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