Die Europäische Zentralbank (EZB) in der zweiten Juliwoche 2019 die finalen Kapitel ihres Leitfadens zu internen Modellen veröffentlicht, die im Anschluss an ein öffentliches Konsultationsverfahren entstanden sind, das am 7. November 2018 endete. Die drei risikoartenspezifischen Kapitel (Risk-type-specific chapters) sind dem Kredit-, dem Markt- und dem Gegenparteiausfallrisiko gewidmet und dienen dazu, einen gemeinsamen und einheitlichen Ansatz hinsichtlich der relevantesten Aspekte der regulatorischen Anforderungen an interne Modelle für direkt von der EZB beaufsichtigte Banken zu gewährleisten. Sie folgen auf das Kapitel General topics, das sich mit allgemeinen, nicht risikospezifischen Themen befasst und bereits im November 2018 veröffentlicht wurde.
In den Kapiteln zu den verschiedenen Risikoarten verdeutlicht die EZB, wie sie die regulatorischen Anforderungen bezüglich der Verwendung interner Modelle für die Berechnung der Eigenmittelanforderungen mit Blick auf das Kredit-, Markt- und Gegenparteiausfallrisiko versteht. Der Leitfaden wurde in enger Zusammenarbeit mit den nationalen zuständigen Behörden erstellt und stützt sich auf die Erfahrungen, die im Rahmen des Projekts zur gezielten Überprüfung interner Modelle (targeted review of internal models - TRIM) gemacht wurden.
Vor Beginn des öffentlichen Konsultationsverfahrens wur den bereits Rückmeldungen der Banken eingeholt sowie im Zuge des TRIM-Projekts Überprüfungen und Querschnittsanalysen durchgeführt. TRIM ist ein mehrjähriges Projekt, das auf eine einheitlichere Umsetzung interner Modelle abzielt. Es ist dabei von entscheidender Bedeutung, gleiche Wettbewerbsbedingungen für Banken zu schaffen, die von der EZB beaufsichtigt werden.
Die risikoartenspezifischen Kapitel, eine Stellungnahme zu den Rückmeldungen aus dem öffentlichen Konsultationsverfahren sowie die aus dem Bankensektor eingegangenen Kommentare finden sich (in englischer Sprache) auf der Website der EZB zur Bankenaufsicht.