KfW

Innovatoren gesucht

Quelle: KFW Bankengruppe

Innovationen konzentrieren sich in Deutschland auf immer weniger Unternehmen. Das geht aus dem jüngsten Innovationsbericht der KfW hervor. Obwohl die aggregierten Ausgaben der Mittelständler für neue Produkte und Dienstleistungen weitestgehend stabil geblieben sind, ist die Innovatorenquote im deutschen Mittelstand seit Mitte des letzten Jahrzehnts rückläufig. Zwischen 2004 und 2006 brachten noch 43 Prozent der 15000 von der Förderbank untersuchten Unternehmen Innovationen auf den Markt, zwischen 2013 und 2015 waren es lediglich noch 22 Prozent. Der Rückgang der Innovationsquote betrifft Unternehmen aller Branchen und Größenklassen, doch besonders stark ausgeprägt ist er bei kleinen Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern sowie Bau- und Dienstleistungsunternehmen.

Dabei sieht die aktuelle Untersuchung Finanzierungsschwierigkeiten als größtes Innovationshemmnis. Besonders ins Gewicht fallen das niedrige Finanzierungsvolumen der mittelständigen Innovatoren und die Möglichkeiten der Geldgeber, die Chancen und Risiken der Innovationen zu beurteilen und die Risikofinanzierungen entsprechend anzupassen. Das zweitwichtigste Innovationshemmnis ist laut den Beobachtungen der KfW der Mangel an Fachpersonal. Innovationen erfordern häufig sehr spezifisches Wissen und stützen sich auf das Erfahrungswissen einzelner. An dritter Stelle nennen die befragten deutschen Mittelständler laut des Innovationsberichts regulatorisch-administrative Hemmnisse. Lange Verwaltungs- und Genehmigungsverfahren erschweren die Innovationstätigkeit besonders von kleinen Unternehmen.

Der vorgestellte Bericht untermauert einmal mehr, welchen Stellenwert Innovationen in der Wirtschaft und auf der politischen Agenda haben. Sie spielen heute vor dem Hintergrund des globalisierten Wettbewerbs und der immer kürzer werden Produktzyklen eine zentrale Bedeutung für Marktposition und Zukunftschancen von Unternehmen.

Damit diese ihre Wettbewerbsfähigkeit unter diesen Bedingungen sichern können, müssen sie ständig neue Produkte auf den Markt bringen, Kosten senken, Prozesse verbessern und ihre Kunden von der Vorteilhaftigkeit ihres Angebotes überzeugen. Diese Aufgabe allein dem Markt zu überlassen, führt aus Sicht der Politik möglicherweise nicht zu den gewünschten Ergebnissen - wie es auch der KfW-Bericht nahelegt. Der Innovationsprozess soll deshalb durch öffentliche Förderung intensiviert werden. Entsprechende Programme laufen über Bundes- und Landesministerien, über die Förderbanken des Bundes und der Länder und nicht zuletzt auf europäischer Ebene über den Juncker-Plan und die EIB. Allem Eindruck nach sind Innovationen damit in der öffentlichen und politischen Wahrnehmung fast so wichtig wie die Digitalisierung. Das eine schließt das andere glücklicherweise nicht aus.

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