Leasing

Investitionsanreize gefordert

Enttäuschend - mit diesem Wort ordnet Martin Mudersbach, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen, die aktuelle Situation der deutschen Leasing-Branche ein. Das prognostizierte Wachstum von 8,0 bis 8,5 Prozent haben die gesamtwirtschaftlichen Investitionen, die das Basis-Potenzial für Leasing beziffern, im gerade ablaufenden Jahr 2014 nicht erreicht. Sie werden bis zum Jahresende wohl nur um 4,3 Prozent auf 334,4 Milliarden Euro steigen. Die Investitionen der Leasing-Wirtschaft haben indessen um 6,1 Prozent zugenommen, sie beliefen sich auf 50,2 Milliarden Euro. Für die kommenden zwölf Monate wird immerhin ein Wachstum von etwa 3 bis 4 Prozent erwartet. Dennoch wird 2015 als "ein Jahr des Stillstands" bezeichnet.

Freilich gehört das Klappern an dieser Stelle für die Branchenvertreter zum Handwerk. Denn dass es in einem wirtschaftlichen Umfeld, in dem mehr investiert wird, für die Leasing-Unternehmen noch besser aussähe, ist unbestritten. Einerseits belasten aber eine zunehmend lahmende Konjunktur und geopolitische Krisen den Zustand der Wirtschaft, andererseits sieht Mudersbach die Unternehmen unzufrieden mit der deutschen Wirtschaftspolitik und daher mit Investitionen eher zurückhaltend. Dass das vom Finanzminister angekündigte Investitionspaket ausreichend groß genug ist und dass es rechtzeitig kommt, wird vom BDL-Präsidenten bezweifelt. 50 Milliarden Euro an Investitionen von jetzt an und nicht zehn Milliarden Euro zwischen 2016 und 2018, das würde in seinen Augen helfen, den Investitionsstau in Deutschland aufzulösen. Dass diese Forderung - vor allem in Anbetracht der von Finanzminister Schäuble für den Bundeshaushalt 2015 angestrebten schwarzen Null - nicht durchsetzbar ist, machen auch die Vertreter der Leasing-Branche deutlich. Als Vorschlag an die Politik, um Investitionen aus der Privatwirtschaft anzukurbeln, führen sie wie zuletzt so oft die degressive Afa an. Rückendeckung erhält der Verband dabei von Arno Städtler, ifo, der die im Jahr 2010 erfolgte Abschaffung der degressiven Afa als kurzfristige Etat-Kosmetik bezeichnet.

Für die Unternehmen der Branche selbst erwartet der Verband, dass die Konsolidierung in den kommenden Monaten weitergeht. Die beiden größten Faktoren hierbei sind die zunehmende Regulierung und fehlende Nachfolgeregelungen. Gegenüber den Jahren 2011 und 2012 hat sie sich zwar verlangsamt, doch insgesamt haben schon diverse - besonders mittelständische - Gesellschaften aufgegeben.

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