Blickpunkte

Altersvorsorge - Die Sparkultur erodiert

Die bislang tief verwurzelte deutsche Sparkultur beginnt zu erodieren. Zu diesem Ergebnis kommt der BVR in seiner jüngsten Sparstudie vom August dieses Jahres. Die Erkenntnis, dass die Verbraucher angesichts niedriger Zinsen wenig Anreize zum langfristigen Sparen sehen, ist zwar keineswegs neu. Namentlich die beiden Verbünde warnen schon lange immer wieder vor den verheerenden Auswirkungen der Niedrigzinspolitik für die private Altersvorsorge.

Eine Erosion der Sparkultur, für die der BVR nun erste Anzeichen sieht, hätte aber noch einmal eine andere Qualität: Sie wäre gleichbedeutend damit, dass sich weite Kreise der Bevölkerung das Sparen gewissermaßen abgewöhnen und stattdessen in weitaus stärkerem Maße als bisher auf Konsum setzen.

Sollte es dazu kommen, wäre das ein langfristiger Effekt, der nur schwer wieder umzukehren wäre. Zumindest die sogenannte "Sandwichgeneration" wird schon jetzt gravierende Probleme bei der Altersvorsorge bekommen. Und die junge Generation ist ohnehin schon stärker konsumorientiert. Ein bisschen Unterstützung bräuchte die Bereitschaft, privat vorzusorgen, schon. Bloße Dringlichkeitsappelle seitens der Politik genügen da sicher nicht - und auch die staatliche Förderung reicht im aktuellen Umfeld nicht aus. Das zeigt die Entwicklung bei Riester: Etwa jeder fünfte Vertrag wird gar nicht mehr bespart. Red.

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