Vorsorgesparen

Vom Sparer zum Wertpapieranleger

Den Deutschen ist bei der Geldanlage Sicherheit besonders wichtig. Gerade deshalb sollten sie beim Vermögensaufbau auch Aktien und andere Wertpapiere in Betracht ziehen.

Seit geraumer Zeit ächzen deutsche Sparer unter niedrigen Zinsen. Die Referenzzinssätze wie der Euribor und der EZB-Leitzins entwickelten sich in den vergangenen zwei Jahren kontinuierlich nach unten, was auch die Zinssätze für Tagesund Festgelder oder Sparbücher auf ein historisch niedriges Niveau purzeln ließ. Niedrige Zinsen bedeuten nicht nur, dass sich das Guthaben der Sparer weniger schnell vermehrt, sondern vielmehr, dass die Kaufkraft Stück für Stück sinkt, denn die Inflation ist oft höher als die im Durchschnitt bezahlten Guthabenzinsen.

Die DAB Bank hat die Probe aufs Exempel gemacht: Wie hat sich der reale Wert von 10 000 Euro, die Anfang 2008 auf einem Sparbuch angelegt wurden, bis Ende 2013 entwickelt? Grundlage der Berechnung waren die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten jährlichen Inflationsraten und der von der FMH-Finanzberatung ermittelte durchschnittliche Sparbuchzins.

Ende 2013 hatte sich das Sparguthaben laut dieser Berechnung zwar auf 10 395 Euro erhöht, aber real - unter Berücksichtigung der Inflation - lag die Kaufkraft nur noch bei 9 425 Euro, also über fünf Prozent niedriger als sechs Jahre zuvor.

Bei solch niedrigen Zinsen müsste eigentlich die Stunde der Aktien und Wertpapiere schlagen, denn diese bieten deutlich mehr Chancen. So ist der Dax allein im Jahr 2013 um 26 Prozent gestiegen. Die deutschen Anleger haben dies auch teilweise für sich genutzt: So haben Privatkunden der DAB Bank 2013 immerhin über 20 Prozent mehr Wertpapiertransaktionen durchgeführt als noch im Vorjahr.

Aktienhausse an einem Großteil der Privatanleger vorbeigelaufen

Doch bei den Transaktionszahlen der Deutschen Börsen fallen die Steigerungsraten schon deutlich geringer aus, und auch andere vorliegende Untersuchungen deuten nicht gerade auf einen Aktien- und Wertpapierboom in Deutschland hin.

So ist die Zahl der Aktionäre und Aktienfondsbesitzer laut Deutschem Aktieninstitut (DAI) im vergangenen Jahr nach einem Aufwärtstrend in den Vorjahren wieder gesunken. Ende 2013 besaßen 8,92 Millionen Bundesbürger Aktien oder Aktienfonds, während es Ende 2012 noch 9,49 Millionen gewesen waren. Zum Vergleich: 2001 - zum Höhepunkt des Booms - hielten noch 12,85 Millionen Bundesbürger Aktien oder Aktienfonds.

Auch der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) zieht für das Jahr 2013 eine negative Bilanz und stellt Mittelabflüsse in Höhe von 6,6 Milliarden Euro aus Aktienfonds fest. Solche Zahlen legen nahe, dass die Aktienhausse der letzten Jahre an einem Großteil der Privatanleger vorbeigelaufen ist.

Sicherheit an erster Stelle

Psychologisch ist dieses Verhalten leicht zu begründen, denn seit der Jahrtausendwende erlebten die Anleger bereits zwei Mal einen Crash an den Börsen und verloren dabei teilweise viel Geld. Und das betraf nicht nur Werte der sogenannten "New Economy", sondern auch als Volksaktie beworbene Papiere wie die der Deutschen Telekom. Auch im Jahr 2008 waren die Märkte - Stichwort Lehman Brothers - in arge Turbulenzen geraten. Was ist ein Kaufkraftverlust von wenigen Prozent gegen solche Abstürze? Und so ist es kein Wunder, dass in diversen Umfragen die Bundesbürger auf die Frage, was ihnen bei der Geldanlage am wichtigsten ist, übereinstimmend das Thema Sicherheit an die erste Stelle setzen.

Nur neun Prozent der Bundesbürger sind laut einer vom Bundesverband deutscher Banken in Auftrag gegebenen und im Dezember 2013 veröffentlichten Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK bereit, bei künftigen Geldanlagen ein höheres Risiko einzugehen, um gegebenenfalls auch eine höhere Rendite zu erzielen. 63 Prozent können sich dies "gar nicht" vorstellen, und weitere 28 Prozent "eher nicht". Gleichzeitig sind aber auch nur 42 Prozent der befragten Anleger mit ihrem Investment zufrieden, 58 Prozent dagegen nicht.

Dass Sicherheit für die Deutschen das A& O ist, wenn es um die Geldanlage geht, wird auch durch die Ergebnisse anderer Umfragen gestützt. Einer im Februar 2014 veröffentlichten GfK-Studie im Auftrag der Gothaer Asset Management zufolge sehen 58 Prozent der Bundesbürger Sicherheit als wichtigstes Anlageziel, während für nur knapp zehn Prozent eine hohe Rendite an erster Stelle steht. 92 Prozent sind nicht bereit, um einer höheren Rendite willen auch ein höheres Risiko einzugehen. Folglich sind Sparbücher oder Festgelder auch in der derzeitigen Zinsflaute die liebsten Anlagevehikel der Deutschen. Und doch bleibt eine latente Unzufriedenheit angesichts der gegen Null tendierenden Zinsen.

Aber ist eine Anlage in Aktien langfristig betrachtet wirklich ein großes Risiko? In einer neuen, im Februar 2014 erschienenen Studie untersuchte Allianz Global Investors, wie sich in der Vergangenheit die Aktienmärkte tatsächlich entwickelt haben. Als Beispiel dienen die Märkte in den USA, für die es entsprechende Zeitreihen gibt, die bis ins Jahr 1800 zurückreichen. Auf kurze Sicht - das bestätigt die Studie - sind die Schwankungen recht hoch und reichen von minus 38 Prozent im Jahr 1932 bis zu plus 67 Prozent im Jahr 1862. Doch je länger der Anlagehorizont, desto geringer die Gefahr eines Verlustes.

Bei einer Anlagedauer von fünf Jahren erlitten Anleger während der letzten 213 Jahre in 36 Fällen Verluste, im "worst case" in Höhe von elf Prozent pro Jahr. Bei rollierenden Zehnjahreszeiträumen war dies dagegen seit 1800 nur 16 Mal der Fall, und der höchste Verlust betrug vier Prozent per annum. Analysiert man dagegen alle Zeiträume von 30 Jahren, dann wurden mit Aktien immer auch unter Berücksichtigung der Inflation positive Renditen erwirtschaftet. Im ungünstigsten Fall waren dies 2,8 Prozent pro Jahr in der Periode zwischen 1903 und 1933, im besten Fall 10,6 Prozent pro Jahr im Zeitraum zwischen 1857 und 1887. Legt man den jüngsten Zeitraum, 1983 bis 2013 zugrunde, wurden immerhin 7,5 Prozent pro Jahr erwirtschaftet - und das in einer Periode, die durch große Turbulenzen und einige Crashs gekennzeichnet war.

Die Studie zeigt ebenfalls, dass sich über solch lange Zeiträume in den letzten 200 Jahren Aktien deutlich besser entwickelt haben und weniger verlustanfällig waren als vermeintlich sichere Staatsanleihen. Nun gibt es keine Garantie dafür, dass diese Entwicklung auch in den nächsten 30 Jahren anhalten wird. Nachdem die Untersuchung von Allianz Global Investors aber einen Zeitraum von über 200 Jahren umfasst, so spricht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich daran in den kommenden Jahrzehnten nichts ändern wird.

Risikoscheu ist das größte Risiko

So zieht die Studie ein interessantes Fazit: "Langfristig und unter Berücksichtigung des Kaufkraftverlustes durch Inflation liegt das größte Risiko für den Anleger, der sein Vermögen wahren beziehungsweise ausbauen möchte, darin, keine Risiken einzugehen." Oder anders ausgedrückt: Wer sicher gehen und am Ende keinen Kaufkraftverlust erleiden will, sollte auch auf Aktien setzen - zumindest wenn er über den entsprechend langen Anlagehorizont verfügt.

Wer für das Alter vorsorgen möchte und dabei einen langen Atem hat, kann sich bei einem Investment in Aktien sehr sicher fühlen. Und selbst bei Zeiträumen von zehn Jahren ist die Wahrscheinlichkeit eines größeren Verlustes eher niedrig. Voraussetzung ist natürlich, dass die Aktienanlage entsprechend breit gestreut ist und der Anleger nicht nur auf einige wenige Unternehmen setzt.

Über das Girokonto zu wertpapierfernen Anlegern

Anleger erzielen dann gute Ergebnisse, wenn sie kalkulierte Risiken eingehen - das ist auch unsere Erfahrung als Online-Broker. Die DAB Bank, 1994 als erster Direktbroker Deutschlands gegründet, feiert in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag und verfügt damit über große Erfahrung im Bereich der Wertpapieranlage. Die Bank hat es sich auf die Fahnen geschrieben, Sparer bei ihrer Entwicklung zu Wertpapieranlegern zu unterstützen. Natürlich ist dies ihr Geschäft und sie hat einen Vorteil davon, wenn die Kunden verstärkt in Wertpapiere investieren. Wir sind aber davon überzeugt, dass es sich um eine Win-Win-Situation handelt: Auch die Kunden profitieren davon, wenn sie ihre Anlagen breit streuen und zu einem kleineren oder größeren Anteil in ihrer Asset Allocation auch Aktien und andere Wertpapiere berücksichtigen.

Darauf weisen wir Kunden und Öffentlichkeit immer wieder hin: Sei es in Veröffentlichungen wie etwa unserer Kundenzeitschrift oder in Presseinterviews, sei es über Mailings, in Gesprächen am Telefon oder vor Ort auf Messen oder bei Veranstaltungen. Außerdem bieten wir regelmäßig Webinare an, unter anderem für Einsteiger, die noch keinerlei Erfahrung in der Welt der Börsen und Aktien haben.

Niedrigschwellige Produktangebote für den Einstieg

Anfang 2013 hat die DAB Bank ihre Strategie erweitert und ihr Girokonto rundum erneuert. Seitdem will das Institut immer mehr Erstbank für die Kunden werden. Durch das neue Girokonto gewinnen wir aber auch verstärkt Anleger, die nicht wertpapieraffin sind und ihr Geld überwiegend auf Tages- oder Festgeldkonten parken. Aber gerade auch für diese Kunden können Wertpapiere ein Weg sein, der aktuellen Niedrigzinsfalle zu entkommen.

Notwendig dafür sind niedrigschwellige Produktangebote, die als Einstieg in die Welt der Wertpapiere fungieren und dem Sicherheitsbedürfnis dieser Anleger entgegenkommen. Denn nur, wenn sie solche Anlageformen für sich entdecken, kann der Einstieg in die Welt der Wertpapiere gelingen. Dabei gilt es, die größten Sorgen, die Anleger bei Investments in Wertpapiere umtreibt, abzumildern. Diese bestehen in einem falschen Timing, einer ungünstigen Produktauswahl und in mangelnder Erfahrung.

Die Frage, welche Anleger vor der Wertpapieranlage häufig umtreibt, ist die nach dem richtigen Einstiegszeitpunkt. Gibt es - auch bei aktuell im Frühjahr 2014 über 9 000 Punkten im Dax - noch Potenzial für Steigerungen? Wer zum Höhepunkt der New Economy im Jahr 2000 in Ak tien investierte und 2003 wieder verkaufen musste, kann ein Lied von einem verfehlten Timing singen.

Dieses Problem entfällt jedoch bei der Wertpapieranlage mittels Sparplänen. Hier investieren die Anleger regelmäßig - etwa monatlich oder vierteljährlich - eine bestimmte kleinere Summe ab 50 Euro in einen Investmentfonds, ein ETF, ein Zertifikat oder eine Aktie. Ist der Kurs des Papiers gerade niedrig, werden für die Sparsumme entsprechend mehr Anteile erworben. Am Ende ergibt sich ein sogenannter Durchschnittskosteneffekt oder Cost Average Effect. Der Anleger macht sich, anders als bei der Einmalanlage, ganz unabhängig vom Einstiegszeitpunkt.

Der BVI veröffentlicht auf seiner Website Statistiken über die Wertentwicklung bei Fondssparplänen mit der Prämisse, dass über längere Zeiträume jeden Monat exakt 100 Euro in eine bestimmte Fondskategorie eingezahlt werden. Betrachtet werden Anlagezeiträume zwischen zehn und 35 Jahren. Die aktuellste Statistik bezieht sich auf den 31. Dezember 2013. Was die jährliche Rendite betrifft, so taucht hier nirgends ein Verlust auf. Die Wertsteigerung pro Jahr reicht von 1,0 Prozent bei einem Investment in internationale Rentenfonds über zehn Jahre bis hin zu 8,1 Prozent für Anleger, die über 35 Jahre monatlich in deutsche Aktienfonds eingezahlt haben.

Aber nicht jeder ist bei seiner Anlage so langfristig ausgerichtet. Deshalb hat die DAB Bank kürzlich auf ihrer Website einen eigenen Bereich mit der Überschrift "Sparpläne für jeden Bedarf" lanciert. Hier gibt es Tipps und Produktbeispiele, die bei der Auswahl von Sparplänen für kurz-, mittel- oder langfristige Sparziele helfen.

Neben dem richtigen Timing ist aber natürlich auch die Auswahl der richtigen Wertpapiere von fundamentaler Bedeutung für den Erfolg einer Anlage. Generell ist es wichtig, das Investment nicht nur auf eine Region, eine Branche oder gar ein Unternehmen zu konzentrieren. Wer beispielsweise Mitte 2000 viel Geld in die dritte Tranche der Telekom-Aktie investierte, musste das schmerzhaft am eigenen Leib erfahren. Deshalb ist eine entsprechende Streuung der Wertpapieranlagen zu empfehlen.

Wenn sich jemand mit der Auswahl von Einzeltiteln schwertut, kann er auf Investmentfonds setzen. Besonders geeignet für Einsteiger sind dabei sogenannte Mischfonds, die je nach Marktlage verstärkt in unterschiedliche Wertpapierarten investieren können. Ein großer Vorteil von Mischfonds ist ihre Flexibilität. Die Anlageform kombiniert die Ertragschancen von Aktien mit sicherheitsorientierten Produkten wie beispielsweise Rentenpapieren oder Immobilienwerten. Bei Bedarf kann der Fondsmanager auf die Bewegung an den Märkten reagieren und die Aktienquote des Fonds entsprechend erhöhen oder senken. Es handelt sich also um eine Art "Vermögensverwaltung light".

Standardisierte Vermögensverwaltung erleichtert den Einstieg

Eine Hemmschwelle für den Einstieg in die Welt der Wertpapiere sind die Faktoren "Zeit" und "Erfahrung". Wer die Geldanlage Profis überlassen will, weil er nicht die Zeit oder Expertise hat, sein Portfolio selbst zusammenzustellen, kann sich auch für eine standardisierte Vermögensverwaltung entscheiden, wie sie beispielsweise die DAB Bank mit den "DAB Managed Depots" seit dem vergangenen Jahr anbietet. Nachdem sich der Kunde auf Basis seiner Anlageziele für eine ertrags-, wachstums- oder chancenorientierte Strategie entschieden hat, übernimmt eine bekannte Vermögensverwaltungsgesellschaft den Rest. Die Anlageexperten passen das Portfolio auf Basis von verschiedenen Investmentfonds regelmäßig an die Ziele an und reagieren innerhalb des vereinbarten Rahmens der ausgewählten Strategie auf eventuelle Marktveränderungen.

Anleger, die dagegen über größere, zumeist sechsstellige Summen verfügen, sind häufig auch direkt bei einem un abhängigen Vermögensverwalter gut aufgehoben, der sie noch individueller betreuen kann, als dies bei einem standardisierten Ansatz der Fall ist.

Um den Zugang zur Wertpapieranlage zu erleichtern denkt die DAB Bank derzeit auch über ein Kombinationsprodukt aus Fest- oder Tagesgeld auf der einen Seite und einem Mischfonds auf der anderen Seite nach. Wenn die Hälfte der Anlagesumme fest verzinst wird, fällt die Entscheidung für ein Investment in einen Fonds vielleicht noch leichter als bei einer reinen Wertpapieranlage.

Aufklärung tut Not

Um Sparer zu Wertpapieranlegern zu entwickeln, tut zuerst und vor allem Aufklärung Not: Wertpapiere sind nicht - wie landläufig geglaubt - grundsätzlich hoch riskant, sondern tragen im Gegenteil zur Stabilisierung des persönlichen Vermögensaufbaus bei. Die DAB Bank leistet einen Beitrag für solch eine Aufklärung, beispielsweise durch Publikationen, Fortbildungsangebote oder persönliche Ansprache. Außerdem gibt es für Kunden, die bislang wenig Erfahrung mit Wertpapieren hatten, Einsteigerangebote in die Welt der Wertpapiere - etwa über Sparpläne, Mischfonds oder eine standardisierte Vermögensverwaltung. Auf diese Weise wollen wir zur Stärkung der hierzulande noch sehr schwachen Aktienkultur beitragen.

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