Die Mehrwertangebote und die schwedische Positionierung der SEB AG sind als Erfolg zu werten, so Thomas Laurisch, der Regionalleiter West der Bank, in der Mitarbeiterzeitschrift des Hauses. Allerdings: Dreingaben wie Sweatshirts oder Trinkhörner haben sich nicht bewährt. Durch sie wurden vielfach lediglich die Kosten des Abschlusses erhöht, anstatt wirklich die Abschlusszahlen zu steigern. Vor zwei Jahren, als die Betonung des Schwedischen eingeführt wurde, sei man schlicht noch nicht so weit gewesen, solche Giveaways wirklich als Anspracheanlass einzusetzen, so Laurisch.
Einen gewissen Zusammenhang zwischen Zugaben und Abschlusszahlen scheint es freilich durchaus gegeben zu haben, wie an einem Negativbeispiel deutlich wird. Eine Aktion, bei denen Produktabschlüsse mit Trinkhörnern belohnt wurden, hatte nur geringen Erfolg, hört man inoffiziell aus der Bank. Hieraus lässt sich nun ableiten, dass in vielen Fällen die Abschlussentscheidung vom jeweiligen Werbegeschenk abhängig gemacht wird. Ist dieses aus Kundensicht attraktiv, läuft die Aktion erfolgreich, ist es ein Flop, bleibt auch das Bankprodukt ein Ladenhüter.
So sehr sich dieses Prinzip bei geschickter Auswahl der Dreingaben für höhere Abschlusszahlen lohnen mag, ist es doch eher zweifelhaft im Hinblick auf das Image der Bank beziehungsweise die Wahrnehmung ihrer Produkte. Dass die SEB sich derzeit mehr auf die Mehrwerte konzentrieren will, die in den Produkten selbst stecken, ist insofern nur konsequent. Als Paradebeispiel hierfür sieht die Bank das im Januar 2008 eingeführte Mehrwert-Girokonto paket "Giro Star" (vergleiche bank und markt 2/2008, Seite 6).
Auch mit dessen Erfolg ist man aber bisher nicht zufrieden. In einem Markt, der von gebührenfreien Girokonto-Angeboten nur so wimmelt, sind bepreiste Konten eben doch schwerer zu verkaufen - Mehrwert hin, Mehrwert her. Für ein Haus, das die Kunden seit langer Zeit an Gratiskonten gewöhnt hat, gilt dies sicher in besonderem Maße. sb