Blickpunkte

Produktpolitik Cash-Pool oder Kreditkarte?

Mit Ausnahme der Citibank waren es bisher nur die Direktbanken, die ihre Kunden für die kostenlose Bargeldversorgung auf die Kreditkarte verwiesen haben. Schließlich verfügen die Filialbanken in der Regel über ein eigenes Geldautomatennetz und haben sich überdies in der einen oder anderen Form zu Geldautomatenverbünden zusammengeschlossen.

Bei der SEB laufen seit Jahresbeginn beide Modelle nebeneinander. Inhaber des gebührenfreien Girokontos stehen weiterhin die rund 2 000 Geldautomaten des Cash-Pools kostenfrei zur Verfügung. "Giro Star"-Kunden können sich per Kreditkarte an sämtlichen Geldautomaten mit Visa-Akzeptanz ohne Gebühr mit Bargeld versorgen.

Die Rechnung, welches Modell für die Bank günstiger ist, mag man bei der SEB nicht aufmachen. Vermutlich ist es aber nach wie vor der Cash-Pool - anderenfalls hätte man im Zuge der Überarbeitung der Kontomodelle sicher auch das Gratis-Konto auf Bargeldbezug per Kreditkarte umgestellt.

Wirklich kostenfrei ist der Einsatz der Kreditkarte für den Kunden ohnehin nicht: Überschreitet er beim Jahresumsatz die Schwelle von 4 000 Euro nicht, wird für die Visa-Karte eine Jahresgebühr von 50 Euro zahlen.

Diese beinhaltet zwar zugleich ein Rabattprogramm. Da die Kosten der Bank hierfür sich eigenen Angaben zufolge jedoch im Cent-Bereich bewegen, muss die beim "Giro4free"-Konto auch für umsatzschwache Karten nicht erhobene Jahresgebühr in erster Linie durch die GAA-Kosten ergeben - ein leichtes Aufbessern der Marge vermutlich inbegriffen. Denn auch ohne Cross-Selling-Erfolge ist das "Giro Star" Konto-/Kartenpaket nach Angaben von Privatkundenleiter Ansgar Oberreuter für die Bank profitabel. Red.

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